Für was nimmt man eigentlich heute noch Jack Russel Terrier? Ich wohn ja auf dem Land, und hab mich neulich mit einem unterhalten der Jäger ist, der hat gemeint er nimmt seinen mit zur Wildsau Jagd. Konnt ich gar nicht glauben.
Ich mein dass diese Kleinterrier auch Kleintiere um die Ecke bringen ist mir klar, aber Wildschweinjagd?
Ja, Wildschweine und Baujagd.
Vorzugsweise in der Saumeute. Die Sauen hochmachen und bei der Drückjagd den Schützen zutreiben.
Dazu müssen sie - die Hunde - in teils sehr enge Dornendickichte und die Sauen wissen was passiert und haben verständlicherweise wenig Lust, sich entmieten zu lassen. Es braucht im Dickicht kleine, wendige, harte Hunde, die die Sauen da rauskriegen, notfalls müssen sie da auch mal reinbeissen. Und ausweichen - deswegen klein und wendig - müssen sie können, wenn die Sauen ihrerseits zum Gegenangriff übergehen.
Hart müssen sie sein, diese kleinen Kämpfer. Und Charakter brauchen sie. Schneid, Mut, Draufgängertum ohne Blödheit.
Das ist das Maß der Dinge, der harte, charakterstarke Gebrauchshund. Mit dem kann man arbeiten, gemeinsame Ziele erreichen.
Das Prinzip zeigt dieses Video, insbesondere ab 6.05.
https://www.youtube.com/watch?v=siTyEKBtO6s
Der Rest ist natürlich auch sehenswert und zeigt diese Hunde problemlos im Alltag.
Allerdings: Einige Szenen sind nicht für empfindliche Gemüter geeignet.
Es gibt einen schönen Spruch, der das Wesen dieser Terrier deutlich macht:
- Schaut ein Dackel in den Spiegel, sieht er einen Löwen.
- Schaut ein Terrier in den Spiegel, sieht er ein Löwenrudel.
Das folgende fast banal anmutende Bild zeigt alles, aber auch wirklich alles, was gemeinsame Jagd ausmacht. Man muss es einen Moment wirken lassen.
http://papa.marvin-muuss.de/img/kayaulf.png
Deswegen sage ich ja so oft bei Problemen mit Jagdverhalten: Geht zum Hundeobmann der örtlichen Kreisjägerschaft. Das sind die Leute, die mit diesen Hunden arbeiten und sie ausbilden. Die handelsüblichen Hundetrainer mit Wochenenendstudium können das eben nicht.
ABer mal eine schöne Aufstellung, danke Dieter!
Wusste gar nicht dass der Weimaraner so für alles eingesetzt wird. Aber da wird mir verständlich, warum mein Bekannter dann nach einem Jahr mit Weimaraner das Handtuch geworfen hat. Was mir immer noch nicht klar ist, warum dann immer so drauf rumgeritten wird, dass Labradore und Golden anspruchsvolle Jagdhunde sind die total ausgelastet werden müssen.
Weil die, die das sagen, keine Ahnung haben.
Es sind Apportierhunde, das können sie gut und machen sie gerne. Man kaufe sich einige billige Dummies und etwas Geruchsstoff vom Fasan oder Moorhuhn, konditioniere den Hund darauf, gebe einige Tropfen auf die Dummies, pfeffere diese während des Spaziergangs seitlich in die Wiesen, gehe 50 Meter weiter und schicke den Hund, diese zu holen. Das macht den Hund glücklich und zufrieden - und damit auch Frauchen.
http://www.waidwerk.de/de/Synthetische-Duftstoffe-klein-7020720FASAN.html?action_ms=1
Klar sollte man keinen Hund verdummen lassen, aber Labrador vs. Weimarander sind dann eben doch wieder zwei ganz unterschiedliche Kategorien/ Ansprüche.
Sicher sind sie das. Und man muss beiden gerecht werden.
Der Weimaraner mit seiner ungeheuren Sensibilität, fast aufdringlichen Führerbindung, seinem Schutztrieb und knallharter Arbeitsfreude. Kein Hund für jedermann - aber für den, der ihn zu
führen versteht, der Jagdhund überhaupt.
Und dann der Labbi.