Ich denke die Mehrheit von uns wuenscht es sich, dass sein Haustier von alleine einschlaeft und man diese Entscheidung nicht treffen muss. Dennoch denke ich dass dies oftmals leider nicht moeglich ist ohne das Tier "verkommen" zu lassen .
Doch wann ist es zu frueh? Wann ist es zu spaet?
Ist es fuer ein Haustier noch wuerdevoll, wenn ich es Zwangsernaehren muss?
Ist es denn noch wuerdevoll, wenn sich das Tier unbewusst erleichtert, weil es alle Kontrolle ueber seine Koerperfunktionen verloren hat? Und nein, ich meine nicht aus Bequemlichkeit des Besitzers. Wenn du fruehs aufstehst und dein Hund liegt I'm eigenen Kot und Urin, ich denke kein Tier moechte in seinen Ausscheidungen liegen.
Ist es wirklich I'm besten interesse des Tieres wenn ich es mit Medikamenten vollstopfe, damit die Schmerzen etwas gelindert sind aber die Nebenwirkungen der Medikamente langsam die Nieren zerstoeren?
Ist es wirklich I'm besten interesse des Tieres wenn noch Tage- , Wochen oder Monatelang an dem Tier herumgedoktort wird?
All dies kann doch ehrlich nicht I'm besten interesse meines Tieres sein
Ich als Tierbesitzer kenne doch mein Tier am besten und sollte wissen, wann es denn soweit ist.
Kein Besitzer dieser Welt moechte doch sein geliebts Tier vor sich hinsiechen sehen, oder?
Wir hatten erst letzte Woche eine FIV positive Katze in der Klinik. Abgemagert bis auf die Knochen. Unfaehig zu laufen. Augetrocknet, matte Augen und mattes Fell. Plus einen gehoerigen katzenschnupfen. So wie du den 8 Jahre alten Kater "aufgestellt" hast, ist er wieder umgefallen.
Die Besitzer haben sich entschieden ihn gehen zu lassen und ja ich denke es war die richtige Entscheidung.
Oder Manchita, der vor 2 Jahren bei uns in der Praxis war. Ich persoenlich finde, diesem Hund haette viel Leid erspart werden koennen. Aber hier waren es die Besitzer, die ihn nicht gehen lassen wollten/konnten.
Das ist die Geschichte von "Manchita", der eigentlich zur Praxis gehoerte, aber ich ihn mit versorgen musste.
Manchits Besitzer brachten ihn zum Impfen in die Praxis und erwaehnten so nebenbei "irgendwas stimmt mit ihm nicht"..
Unser TA ist fast in Ohmacht gefallen, als er den Hund sah...
Manchita hatte neurologische Stoerungen, konnte teilweise die Hinterbeine nicht bewegen, offene eiternde stellen am ganzen Koerper, ein staendig vorfallender Penis, konnte nur fressen, wenn er per hand gefuettert wurde, laut Blutwertenwar er "tot" und um das ganze noch ein bisschen schwerer zu machen, war er hochgradig bissig.
Manchita war ein 2 pfund "Teacup" Chihuahua an dem eigentlich "mehr kaputt als ganz ist".
Nach 2 wochen intensiv pflege, 3 ops, einem erneuten Penisvorfall und einem halb abgekauten Penis, durften wir ihn endlich erloesen.
Versucht wurde alles.. die Besitzer waren uneinsichtig und wollte das wir heilen, was nicht zu heilen war.
Ist es denn nicht auch irgendwie purer Egoismus ein Tier unbedingt am Leben zu erhalten nur weil man als Mensch nicht loslassen kann?
Was ist mit dem 80 jaehrigen Rentner, der seinen Hund ueber 15 jahre lang hatte und dieser nun schwer krank ist und er es sich einfach nicht leisten kann herum zu experimentieren, weil es koennte ja doch eventuell, vielleicht eine leichte Verbesserung eintreten. Ist es denn so verwerflich wenn er seinen Hund einschlaefert, weil er keine andere Option hat? Oder soll ein schwerkranker alter Hund dann doch noch in ein Tierheim/Pflegestelle kommen nur damit daran rumgedoktort wird?
Ich persoenlich schliesse mich Schnaufnase an, man kann bei diesem Thema nicht nur Schwarz und Weiss denken. Es gibt soviele Faktoren von denen der Besitzer seine Entscheidung faellt. Auch denke ich, dass man kein Recht hat, die Entscheidung eines anderen, sein Tier gehen zu lassen, anzuzweifeln. Haette man, sollte man.. was bringt dass denn? Jeder kennt sein Tier am besten und ohne die leute und geschichte persoenlich zu kennen , sollte man dann doch nicht urteilen.