Ich bin der Meinung, wenn ich das Leben meines Tieres auf medizinischen Wege verlängere, dann muss ich auch dafür sorgen, dass es medizinisch beendet wird, wenn ich merke, dass das Tier nicht mehr will.
Das eine schließt das andere nicht aus. Aber eine medizinische Verlängerung des Lebens durch z. B. die Entfernung eines Tumors, zieht ja nicht zwangsläufig nach sich, dass man das Tier durch den Tierarzt töten lassen muss.
Eine OP kann das Leben verlängern, aber der Hund kann trotzdem irgendwann auf natürlichem Wege sterben.
wenn ich merke, dass das Tier nicht mehr will. Und das merkt man eindeutig.
Das sehe ich anders. So eindeutig ist das gar nicht.
Ich habe schon mehrere Fälle erlebt bei vermittelten Hunden, dass die Hundehalter sich sicher waren, ihr Hund "will nicht mehr". Dabei hatten die Hunde behandelbare Krankheiten.
Ein krasser Fall:
Die Hündin einer älteren Dame wollte nicht mehr fressen und machte einen todtraurigen Eindruck.
Der ging es wirklich nicht gut, das habe ich auch gesehen.
Sie wurde vom Tierarzt untersucht, der stellte einen großen Lebertumor fest und wollte die Hündin einschläfern. Sie bekam seit Jahren Herzmedikamente und noch einige andere Pillen.
Gott sei Dank war die Hundehalterin unsicher und hat mich angerufen. Ich habe mir dann die Tierarztrechnungen alle angesehen, die sie mir gegeben hat um zu zeigen, was alles schon gemacht wurde.
Die Hündin wurde regelmäßig entwurmt, hat jedes Jahr eine Mehrfachimpfung bekommen. Auffallend war, dass sie immer kurz nach der Impfung gesundheitliche Probleme bekommen hat, was man an den Rechnungen nachvollziehen konnte.
Ich habe der Besitzerin dann vorgeschlagen, dass meine Homöopathin mal die Gifte ausleitet und ihr ein Konstitutionsmittel gibt. Außerdem habe ich geraten, die Hündin mal in einer Tierklinik vorzustellen.
Die Hündin wurde noch am gleichen Tag homöopathisch behandelt und es ging ihr zügig besser. Sie wurde wieder munterer und hat wieder angefangen zu fressen.
Nach einer Woche wurde sie dann in einer Tierklinik gründlich untersucht.
Das Ergebnis:
Blutwerte alle top, das Herz war gesund, KEIN Tumor an der Leber.
Sie war kerngesund, hatte nur einen entzündeten Zahn, der gezogen wurde.
Die Hündin hat über Jahre völlig grundlos Herzmedikamente und andere Tabletten bekommen.
Sie hat noch einige Jahre gelebt, weil die Halterin eine zweite Meinung eingeholt hat.
Ein Einzelfall? Nein. Das passiert leider sehr häufig.
Hatten wir vor kurzem in einem Forum. Die 9-jährige Hündin angeblich sterbenskrank, Tierarzt meinte, man solle an die Einschläferung denken. Die Nieren, die Leber, das Herz sollte angeblich völlig "im Eimer sein".
Dazu kamen noch etliche Infekte, Fressunlust. Herztabletten hat sie schon seit Jahren bekommen.
Auf unser Anraten wurde sie mal in einer Tierklinik vorgestellt.
Das Ergebnis: Blutwerte alle altersgemäß in Ordnung.
Herz, Leber, Nieren gesund.
Einige Medikamente wurden gleich abgesetzt, die Herztabletten wurden langsam ausgeschlichen.
Der Hündin ging es seit dem Absetzen der Medikamente immer besser, sie ist mittlerweile wieder richtig munter geworden, spielt sogar wieder mit den anderen Hunden. Sie wirkt um Jahre verjüngt.
Ihr Tierarzt hätte sie fast zu Tode behandelt.
Und ihr Blick hat auch vorher gezeigt: Ich kann nicht mehr.
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Heute soll es besser sein, was die Versorgung mit Schmerzmitteln betrifft. Trotzdem habe ich bereits zahlreiche Fälle miterlebt, die zwar nicht so schlimm wie der meines Vaters waren, wo die Schmerzbehandlung aber auch nicht "vollkommen" war.
Das hat sich mittlerweile total verändert. Es gibt die Palliativpflege, zu der auch speziell in der Schmerztherapie ausgebildete Ärzte gehören. Eine Schmerzfreiheit wird in der Regel immer erreicht nach dem Stufenschema der WHO.
Die Palliativpflege kann zu Hause stattfinden und auch im Krankenhaus.