Hallo Foxymaus!
Kommandos hat sie vier erlernt und das waren uns die wichtigsten, die auch alle anderen Hunde vor ihr in den ersten Wochen üben mussten. Sitz, Platz, Komm und Warte.
Und natürlich üben wir diese erst zuhause bei Ruhe, dann steigern wir uns auf ruhigen Feldwegen und dann auf belebteren bis hin zum Gehweg. Sitz und Warte sind jedoch die einzigen, die sie auch an trubeligen Plätzen (Gehwegen) geübt hat, weil sie uns da am wichtigsten waren. Und beide Kommandos funktionieren auch zu 95% der Zeit.
Das Kommando „platz“ verbindet sie zur Zeit mit ihrer Decke, da wir es dort üben. Aber wenn sie uns angeht, dann ist es dahin mit Gehorsam. Dann ignoriert sie Kommandos.
Das haben wir natürlich als erstes versucht, als sie anfing uns auf dem Sofa anzupöbeln.
“Nein” hat sie auch gelernt, aber nicht bewusst. Sie verbindet es aber mit Dingen die sie nicht darf: anspringen, Müll aufsammeln, andere Fußgänger anpöbeln. “Nein” haben wir ihr eher körperlich beigebracht, indem wir uns seitlich vor sie stellen und sie somit nicht den Müll aufsammeln kann oder eine Blockade zu dem Gegenstand hat, den sie angehen möchte.
2 Kommandos sind ziemlich gut abrufbar, 2 mäßig. Sie werden jeden Tag geübt und mal gibt es Fortschritte, mal nicht. Pubertät eben. Und auch „Speicher voll“. Nun versuchen wir das Ziehen an der Leine anzugehen mit bei Fuß. Sie muss nicht neben uns laufen, sondern die Leine darf einfach nur nicht straff sein. Das üben wir gerade auf einem 5m langen Feldweg, also eine Übung von nicht mal einer Minute. An manchen Tagen hat sie keine Lust und dann muss sie das neue Kommando auch nicht üben.
Aber ja, wir werden mal ein paar Gänge zurückfahren und schauen, ob das Verbesserung bringt! Danke für deinen Rat!
Danke für den Tipp mit Händen und Beute! Das ist ein interessanter Ansatz. Bisher verstecken wir die Hände tatsächlich, weil wenn sie baumeln fast immer als Spielzeug gelten. Aber vielleicht müssen wir das anders angehen.
hi Karojaro!
Ich denke wie bei allem im Leben gibt es verschiedene Herangehensweisen die unter verschiedenen Umständen funktionieren oder auch nicht. So verhält es sich auch mit unseren Hunden.
Früher haben wir ländlich gelebt, da musste keiner unserer Hunde täglich irgendwelche Kommandos ausführen. Wir hatten eine Hündin der wir nie Kommandos sagen mussten, da sie sich von selbst hinsetzte wenn Radfahrer oder Autos kamen und sie sich nie weit von uns wegbewegt hat. Nun haben wir einen Schnauzer und wenn ich mir so das Rasseportrait durchlese denn braucht der Schnauzer genau das: klare Regeln und Ansagen. Weil sonst entscheidet er bei fehlender Führung und Kommunikation selber wie er reagiert und was er macht.
natürlich fänd ich es schön, wenn ich wir mit meiner Neele über die Felder spazieren und einfach nur Wetter und Aussicht genießen könnte und nicht andauernd schauen müsste was mein Hund gerade wieder ausheckt oder ob sie wieder sämtlichen Müll aufsammelt und Radfahrer jagt. Aber auch die Leichtigkeit die ich mit Neele hatte wurde (meist über Kommandos) trainiert und irgendwann war es auch nicht mehr notwendig alles zu kommentieren oder Ansagen zu müssen.
Ich finde es toll, wenn es Beziehungen zwischen Mensch und Hund gibt, in denen Kommandos spärlicher ausfallen und wie gesagt: solche Hundeexemplare hatte ich auch schon. Lille ist nun eben keins davon. Und ich sehe auch nicht, dass bei uns alles unter Kommando gestellt und gemaßregelt wird. Aber wir wohnen in der Stadt mit 3,8 Millionen Einwohnern. Davon laufen uns Gott sei dank nicht alle auf einmal über den Weg aber da gibt es halt Regeln. Ich drangsaliere meinen Hund nicht, wenn ich es nicht als wichtig erachte uns und auch meinen Mitmenschen gegenüber. Und je mehr vertrauen wir zueinander aufbauen, desto weniger Kommandos wird es geben müssen, weil jeder von uns weiß was geht und was eben nicht geht.
Ich möchte meinem Hund in erster Linie fair gegenüber sein und dafür muss ich ihr natürlich zeigen, welches Verhalten in gewissen Situationen angebracht und gewünscht ist. Das erspart nicht nur uns Stress sondern auch ihr. Das mag jeder anders handhaben und das ist auch in Ordnung. Bisher sehen wir große Verbesserungen und das zeigt uns, dass Lille kooperativ ist und anscheinend auch etwas positives daraus zieht (streicheln, Leckerlies, etc.). Um ehrlich zu sein weiß ich gar nicht wie eine Beziehung zwischen Menschen, Hunden, Katzen ohne „Kommandos“ funktionieren soll. Jeder steckt doch seine Grenzen ab ob verbal, körperlich,... sie sagt mir doch auch durch ziehen an der Leine „DA will ich hin!!!“ oder winseln „Ich möchte gerne was von deinem Essen anhaben.“ Ich kann mit meinem Hund nur begrenzt auf hündisch kommunizieren, dafür gebe ich dann verbale Ansagen. Daran finde ich per se nichts verkehrt. Aber ja. Das handhabt jeder anders.