Frustriertes Schnauzermix Mädchen

Ich glaube auch, ihr wollt zu viel auf einmal. Konzentriert euch doch erst mal auf das für euch wichtigste. Sitzt dass, kann der nächste Schritt, die nächste Aufgabe kommen. Also, Schritt für Schritt ans Ziel. Das beißen sieht mir zum Teil auch nach Übersprungshandlungen aus. Also, nicht nur nach Spiel, sondern auch nach Hilflosigkeit des Hundes. Hier würde ich an Übungen wie SITZ, NEIN , BLEIB und KÖRBCHEN arbeiten. Sitzen die 3 Kommandos, kann ich sie immer mit einbauen, wenn sie wieder zu den Beißattacken neigt oder aufs Sofa will. Sie will aufs Sofa, also kommt "SITZ", bevor sie rauf springen will. Sie macht Anstalten, in die Hände zu beißen, also kommt dann "Körbchen" . Oder du sagst "Sitz"! Wer sitzt kann nicht springen und beißen. Wer im Körbchen ist, kann nicht in Hände beißen. Wer vor dem Sofa sitzt, sitzt nicht auf dem Sofa, na und so weiter. Damit dürften sich die Übersprungshandlungen (Beißattacken) dann langsam auch erledigen. Aber, wie gesagt, erst müssen die Kommandos sitzen und dann kann man sie einfügen und zur kompletten Übung machen. Geübt wird immer erst im ruhigen Zimmer. Sind die einzelnen Übungen zusammengefügt, kann man sie in jeder Übung einfügen (Bausteinprinzip). Also, nicht alles auf einmal wollen. Du hast viel Zeit. Der Hund ist erst 7 Monate alt. Der Ernst der Ausbildung beginnt i.d.R. so etwa mit einem Jahr.
 
Hallo Karojaro!

Sie jagt Mäuse, Vögel und wenn es möglich wäre Radfahrer, Jogger und Kinder die rennen. Sie will den letzteren nichts tun, aber spielen. Wir möchten keinen unnötigen Stress beschwören und ohne ausdrückliche Erlaubnis der Hundehalter oder Spaziergänger darf sie auch nicht selbstständig zu ihnen hin. Natürlich darf sie schauen, so weit es die Leine zulässt aber ohne, dass sich die anderen belästigt fühlen aber mehr auch nicht.

Was verstehst du unter Hundesachen? Spielen und Austausch mit Artgenossen, laufen ohne Leine und mit eigenem handeln, Buddeln?
Folgende „Hundeaktivitäten” machen wir mit ihr: 2-3x die Woche gehe ich zusammen mit einer Nachbarin und ihrem Zwergschnauzer spazieren. Abends treffen wir ihre zwei Freunde mit denen sie tobt und spielt. An manchen Tagen auch nicht, dafür treffen wir auf den Feldern den ein oder anderen Hund den sie nicht kennt und mit dem sie an der Schleppleine spielen darf. Buddeln darf sie auf einer Wiese in der Wühlmäuse wohnen. Ohne Leine geht nicht, dafür braucht sie mehr vertrauen zu uns und wir zu ihr. Durch Corona gibt es nun auch nicht die Möglichkeit in der Hundeschule auf dem Platz zu toben. Apportieren kann sie noch nicht, das muss sie noch lernen. Aber nicht jetzt. Gerade sind uns andere Kommandos wichtiger. Wir rennen mit ihr auf der Wiese und schmeißen ihren Ball. Dem rennt sie auch hinterher und wir auch. Und so sieht vorerst unser spielen mit ihr aus.
 
Übrigens Hände (fällt mir gerade ein): Hunde jagen gern, möchten Beute machen. Für viele Hunde sind die Hände ihrer Besitzer eine willkommene Beute. Beute versteckt sich (Hände hinterm Rücken oder in den Taschen), Beute läuft weg (weckziehen), Beute wird festgehalten und totgebissen oder totgeschleudert. Ein schönes Spiel, dass der wilde oder verwilderte Hund oder auch der Wolf zum überleben trainieren muss. Er muss ja Beute machen. Diesen Trieb nutzt man auch zur Ausbildung von Dienst- und Gebrauchshunden.
 
Ich bin wahrscheinlich auf dem falschen Dampfer, aber ich find es einfach so grass, alles unter Kommando setzen zu wollen- ich als Mensch halte doch so ein Zusammenleben im Alltag gar nicht durch.
 
Eine Aufgabe stellen ist doch schon ein Kommando. Ein Hund brauch Führung in die richtige Richtung. Es kommt doch nicht darauf an, ob ein Hund ein Kommando bekommt oder..., ja, oder, wie würdest du es denn nennen? Aber jetzt bitte nicht "Lieber Hund würdest du bitte, bitte mir einen Wunsch erfüllen und dich mal kurz hinsetzen? Ist ja eigentlich auch schon wieder eine Aufforderung zum sitzen, oder ein Kommando, oder? Na, wie auch immer.
 
Hallo Foxymaus!

Kommandos hat sie vier erlernt und das waren uns die wichtigsten, die auch alle anderen Hunde vor ihr in den ersten Wochen üben mussten. Sitz, Platz, Komm und Warte.
Und natürlich üben wir diese erst zuhause bei Ruhe, dann steigern wir uns auf ruhigen Feldwegen und dann auf belebteren bis hin zum Gehweg. Sitz und Warte sind jedoch die einzigen, die sie auch an trubeligen Plätzen (Gehwegen) geübt hat, weil sie uns da am wichtigsten waren. Und beide Kommandos funktionieren auch zu 95% der Zeit.

Das Kommando „platz“ verbindet sie zur Zeit mit ihrer Decke, da wir es dort üben. Aber wenn sie uns angeht, dann ist es dahin mit Gehorsam. Dann ignoriert sie Kommandos.
Das haben wir natürlich als erstes versucht, als sie anfing uns auf dem Sofa anzupöbeln.
“Nein” hat sie auch gelernt, aber nicht bewusst. Sie verbindet es aber mit Dingen die sie nicht darf: anspringen, Müll aufsammeln, andere Fußgänger anpöbeln. “Nein” haben wir ihr eher körperlich beigebracht, indem wir uns seitlich vor sie stellen und sie somit nicht den Müll aufsammeln kann oder eine Blockade zu dem Gegenstand hat, den sie angehen möchte.

2 Kommandos sind ziemlich gut abrufbar, 2 mäßig. Sie werden jeden Tag geübt und mal gibt es Fortschritte, mal nicht. Pubertät eben. Und auch „Speicher voll“. Nun versuchen wir das Ziehen an der Leine anzugehen mit bei Fuß. Sie muss nicht neben uns laufen, sondern die Leine darf einfach nur nicht straff sein. Das üben wir gerade auf einem 5m langen Feldweg, also eine Übung von nicht mal einer Minute. An manchen Tagen hat sie keine Lust und dann muss sie das neue Kommando auch nicht üben.
Aber ja, wir werden mal ein paar Gänge zurückfahren und schauen, ob das Verbesserung bringt! Danke für deinen Rat!

Danke für den Tipp mit Händen und Beute! Das ist ein interessanter Ansatz. Bisher verstecken wir die Hände tatsächlich, weil wenn sie baumeln fast immer als Spielzeug gelten. Aber vielleicht müssen wir das anders angehen.

hi Karojaro!

Ich denke wie bei allem im Leben gibt es verschiedene Herangehensweisen die unter verschiedenen Umständen funktionieren oder auch nicht. So verhält es sich auch mit unseren Hunden.
Früher haben wir ländlich gelebt, da musste keiner unserer Hunde täglich irgendwelche Kommandos ausführen. Wir hatten eine Hündin der wir nie Kommandos sagen mussten, da sie sich von selbst hinsetzte wenn Radfahrer oder Autos kamen und sie sich nie weit von uns wegbewegt hat. Nun haben wir einen Schnauzer und wenn ich mir so das Rasseportrait durchlese denn braucht der Schnauzer genau das: klare Regeln und Ansagen. Weil sonst entscheidet er bei fehlender Führung und Kommunikation selber wie er reagiert und was er macht.

natürlich fänd ich es schön, wenn ich wir mit meiner Neele über die Felder spazieren und einfach nur Wetter und Aussicht genießen könnte und nicht andauernd schauen müsste was mein Hund gerade wieder ausheckt oder ob sie wieder sämtlichen Müll aufsammelt und Radfahrer jagt. Aber auch die Leichtigkeit die ich mit Neele hatte wurde (meist über Kommandos) trainiert und irgendwann war es auch nicht mehr notwendig alles zu kommentieren oder Ansagen zu müssen.
Ich finde es toll, wenn es Beziehungen zwischen Mensch und Hund gibt, in denen Kommandos spärlicher ausfallen und wie gesagt: solche Hundeexemplare hatte ich auch schon. Lille ist nun eben keins davon. Und ich sehe auch nicht, dass bei uns alles unter Kommando gestellt und gemaßregelt wird. Aber wir wohnen in der Stadt mit 3,8 Millionen Einwohnern. Davon laufen uns Gott sei dank nicht alle auf einmal über den Weg aber da gibt es halt Regeln. Ich drangsaliere meinen Hund nicht, wenn ich es nicht als wichtig erachte uns und auch meinen Mitmenschen gegenüber. Und je mehr vertrauen wir zueinander aufbauen, desto weniger Kommandos wird es geben müssen, weil jeder von uns weiß was geht und was eben nicht geht.

Ich möchte meinem Hund in erster Linie fair gegenüber sein und dafür muss ich ihr natürlich zeigen, welches Verhalten in gewissen Situationen angebracht und gewünscht ist. Das erspart nicht nur uns Stress sondern auch ihr. Das mag jeder anders handhaben und das ist auch in Ordnung. Bisher sehen wir große Verbesserungen und das zeigt uns, dass Lille kooperativ ist und anscheinend auch etwas positives daraus zieht (streicheln, Leckerlies, etc.). Um ehrlich zu sein weiß ich gar nicht wie eine Beziehung zwischen Menschen, Hunden, Katzen ohne „Kommandos“ funktionieren soll. Jeder steckt doch seine Grenzen ab ob verbal, körperlich,... sie sagt mir doch auch durch ziehen an der Leine „DA will ich hin!!!“ oder winseln „Ich möchte gerne was von deinem Essen anhaben.“ Ich kann mit meinem Hund nur begrenzt auf hündisch kommunizieren, dafür gebe ich dann verbale Ansagen. Daran finde ich per se nichts verkehrt. Aber ja. Das handhabt jeder anders.
 
Unsere laufen bei uns tatsächlich nebenher und wenn die was tun, was mir nicht gefällt, unterbinde ich das, kann durch festhalten sein, stimmlich.

Oh, ich hab geschwindelt, bei Lucky geht es gar nicht mehr stimmlich, weil er ziemlich taub ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und ja, @foxymaus, ich rede tatsächlich in Sätzen mit den Hunden. Zumindest der eine hört am Klang der Stimme, wie es gemeint ist.
Das körpersprachliche würde ich auch nicht unterschätzen, das verstehen Hunde sehr gut.
 
Hi Karojaro!

Lille hat „Nein„ auch körperlich beigebracht bekommen. Für mich stellt es trotzdem ein Kommando dar. Ich erwarte eine Handlung von ihr: Sie soll etwas unterlassen.

Aber dann verstehe ich dich nun vielleicht besser, dass Kommandos bei dir eher als verbal gelten und du dich über Körpersprache unterhältst! Dann habe ich dich missverstanden, entschuldige.
Bei all unsren verbalen Kommandos erfolgt auch ein Hand/Körpersignal. Auf zweiteres reagiert sie sogar besser aber mir ist wichtig, dass sie Körper-& Handsignal lernt, sollte mal Distanz zwischen uns sein oder sie mich nicht sehen (weil sie im Gebüsch buddelt,...).
 
Machen wir doch alle☺. Aber, irgendwann quatschen wir unsere Hunde tot. Dann denken die, lass doch die alten quatschen, interessiert ja eh keinen Hund. Nur, manchmal geht es eben nicht ohne kurze Kommandos. Platz- für den Notfall, Sitz oder Warte- fürs anhalten und rann kommen lassen, Steh- für den Notfall oder Hier- für das sofortige rann kommen als Notruf
u.s.w. . Dafür müssen nun mal Kommandos eingeübt werden. Ob sich dass nun Kommando oder sonst wie nennt interessiert doch keinen Hund. Ihm ist es egal.
 



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