Hallo Schlawuffel!
Wie bereits geschrieben haben wir eine Trainerin an der Hand mit der wir auch in Einzelstunden üben.
Von Lilles Vorlieben habe ich nichts geschrieben, weil ich nicht sehe, wie das im Zusammenhang mit ihrem beißen steht. Und weil ich sonst drei Seiten füllen müsste mit Vor-& Abneigungen.
Vorlieben: kuscheln, in ihrem Pappkarton Leckerlies suchen, ihren Ball und Kong rollen und hochwerfen, verstecken spielen, Vögel beobachten, Kopf-& Brust kraulen, mit uns an ihrem Seil zerren, Papierkorb ausräumen, Ewigkeiten über ihr Schaffell robben, in Pfützen springen, über Dielen rutschen mit Anlauf, spazieren, mit ihren Hundefreunden toben, Blätter sammeln, Stöcke spazieren tragen, fressen, ihre Schüssel zu uns tragen wenn wir sie aufgefressen hat, ihrem Teddy das Futter raussortieren, Eierpappkartons zerlegen, in Wühlmauslöchern buddeln, Nester bauen aus den Fußabtretern, Kastanien sammeln, in der Sonne vor der Balkontür dösen, laut mit uns reden, auf Füßen schlafen, ihre Kauknochen in Blumentöpfen vergraben, über die Felder rennen, alles was klingelt und klimpert, Schuhe klauen und verstecken, Bücher aus den Regalen holen und über Dielen schieben, auf dem Schoß sitzen...
Abneigungen: große schwarze Hunde, alle Äpfel außer Boskop, ihr Geschirr, der rote Staubsauger (nicht der schwarze), Fliesen, poltern im Treppenhaus, brüllende Kinder, Fremde Menschen die sie versuchen am Kopf zu streicheln, zu kleine Leckerlies, wenn wir ihre Pappkiste wegstellen, Menschen die sich komisch bewegen, kurzes stoppeliges Gras, Hunde im Fernseher, wenn wir nicht auf ihr quengeln eingehen, wenn wir ins Geschirr greifen oder es anlegen,...
Ich weiß nicht ob es sich für einige so liest als ob wir 12 Stunden am Tag von unserem Hund erwarten Kommandos auszuführen. Wir gehen insgesamt pro Tag ungefähr 2-3 Stunden mit ihr raus. Ein Spaziergang à 45/60 Minuten und 4-5x eine kleine Runde zum lösen (15-30 Min.). Dann üben wir zuhause ein paar Kommandos. Meistens 5-15 Minuten am Tag. Es gibt auch Tage, da wird nichts zuhause geübt (Hundeferie und sie darf ihre versteckten Leckerlies suchen oder mit uns ihren Ball rollen, den Kong leeren oder an ihrem Seil zerren. Oder auch einfach mal gar nichts machen und schlafen.
Um eine Bindung aufzubauen (und es gibt eine) kuscheln wir viel, toben mit ihr auf dem Boden, spielen mit ihren Ball, kraulen sie. Aber auch Übungen mit positiver Verstärkung fördern ihre Bindung zu uns. Es ist bei uns nicht wie im Militär! Ich habe lediglich beschrieben was ein Alltag bei uns beinhaltet und was wir mit ihr unternehmen um sie Rassetypisch aber auch ihrem Alter entsprechend auszulasten. Und das alles in Absprache mit unserer jetzigen, festen Hundetrainerin. Das bedeutet nicht, dass sie das von morgens bis abends über sich ergehen lassen muss. Das sind kleine Sequenzen die unterbrochen sind von viel schlaf, spiel und kuscheln.
Es stimmt mich unendlich betroffen lesen zu müssen, nicht auf meinen Hund einzugehen oder schlimmer noch, dass ich mir gar nicht die Mühe mache mich mit ihr und ihren Vorlieben auseinandersetzen/ sie kennenzulernen, sondern meinen Kopf durchzusetzen will. Vielleicht war der Absatz auch nicht so heftig gemeint, aber ich muss sagen es stimmt mich enorm traurig es zu lesen.
Kopflastig bin ich, das stimmt. In allen Bereichen im Leben. Dass ich nicht perfekt bin und Fehler mache, das ist mir bewusst. Nichts desto trotz sorge ich dafür, dass meine Lille ein schönes Leben hat, ihre Ängste bekämpfen kann um stressfreier zu leben und sich an ein Leben mit uns zu gewöhnen. Und dafür räumen wir ihr so viel Zeit ein wie sie benötigt. Nur das beißen möchte ich keine 3 Jahre aushalten müssen und deshalb habe ich mich an euch gewendet.
Ich habe einige hilfreiche und konstruktive Tipps zur Beißerei von einigen Usern bekommen die ich sehr gerne umsetzten möchte. Dafür bin ich unendlich dankbar!
Ihr könnt mich jederzeit zu allen Dingen aus unserem Alltag fragen, wenn ich sie nicht von selbst berichte und sie in euren Augen wichtig sind für die Problematik. Dann stehe ich euch gerne Rede und Antwort.
Aber eines kann ich hier vorweg nehmen: unserem Hund geht es gut und auch wenn Vertrauen sich über längere Zeit entwickeln und aufbauen muss sind wir auf einem sehr guten Weg. Schneller als mit unseren letzten zwei TS Hunden. Unser einziges verbliebenes Problem ist das heftige beißen bei dem sie nicht versteht oder verstehen will, dass es uns schmerzt. Nichts anderes. Wir sehen die Fortschritte die sie aber vor allem wir machen und jeden Tag mehr übereinander lernen.
Ich weiß, dass die meisten Erziehungsprobleme vom Menschen kreiert werden und nicht vom Hund. Und dass wir uns falsch verhalten, wenn sie so überdreht und beißt, das ist uns bewusst, denn es gibt bisher keine nennenswerte Besserung. Wir animieren sie wahrscheinlich sogar unbewusst.
Deshalb fragen wir nach Rat und Erfahrungen. Der Auslöser ist jedoch nicht fehlendes Vertrauen oder Kommando ausüben sondern: wir setzen uns aufs Sofa oder ihr wird draußen eine Handlung untersagt. Diese zwei Auslöser gibt es. Wir interpretieren es als Übermut, austesten, heftiges spielen, aufdrehen wenn sie eventuell beim spazieren müde wird oder sich zuhause langweilt. Zu keinem anderen Zeitpunkt Zeitpunkt reagiert sie mit diesem Verhalten. Und wie glaube ich auf Seite 2 oder 3 beschrieben, gab es heute den ersten Fortschritt bei ihrem pöbeln. Und darüber freue ich mich zurückhaltend optimistisch. Da habe ich bereits versucht umzusetzen was 2 Mitglieder mir geraten haben.