Frustriertes Schnauzermix Mädchen

Das sehe ich genau so Foxymaus. In alltäglichen Situationen reicht ein Handsignal vollkommen aus. Selbst Lille macht mittlerweile Sitz nur durch „Finger hoch“. Bei Übungen bekommt sie noch beide Signale zum einprägen. Hauptsache der Hund reagiert, vor allem im Notfall! Alles andere kann ich ziemlich locker sehen. Und wenn es hier und da mal eine Ausfallquote gibt: so what. Ich mache auch nicht alles (sofort) was mir gesagt wird.
 
Ich meine erkennen zu können, das du viel zu kopflastig bist.

Bisher konnte ich noch nichts lesen, was du unternimmst, was das gegenseitige Vertrauen und die Bindung stärkt.

Ich frage mich ernsthaft, ob du deinen Hund in den 3 Wochen wo sie bei dir ist, überhaupt kennen gelernt hast.
Bisher hast du nichts von ihren Vorlieben oder Abneigungen geschrieben, du hast nur geschrieben, was sie nicht alles erfüllen soll innerhalb dieser wirklich sehr kurzen Zeit.

Du weißt, dass sie eine gewisse Zeit nicht bei Menschen gelebt hat, sich dahingehend auch nicht auskennt, was ein Mensch überhaupt für eine Bedeutung für sie haben sollte. Aber du versuchst nun, alles in einer relativen kurzen Zeit aufzuholen und in dieser Beziehung ist deine Maus momentan noch hoffnungslos überfordert.

Auch wenn du schon Hundeerfahrung hast, würde ich in deinem Fall wirklich zu einem Trainer raten, der dir dann zeigt, wie du am besten mit den Situationen und ihrem Verhalten umgehen solltest.
 
Gerade bei so Dingen wie dem Beißen setze ich auch nicht auf Kommandos, sondern auf Erziehung.
Ich will nicht ewig dem Hund Nein oder Sitz sagen, wenn er mich beißen will. Ich möchte, dass der Hund versteht, dass das grundsätzlich nicht erwünscht ist :)
 
Ich meine es irgendwie so: ich mach vor und Hund macht ähnlich nach.
Z. B. Ich müsste an Ampel stehen- ich bleib stehen, tret auf die Leine, um keine Bewegung an Hund weiter zu geben- also erkennt Hund, wir bleiben erst mal hier- verhalt dich ruhig.
Oder- was eher für uns zutrifft: die Menschen füttern die Rinder, also müssen wir die in Ruhe lassen. Ich hab hier zwei jagdambitionierte Exemplare als Hunde.
Ihr unterschätzt die Intelligenz und Gefühle eurer Hunde, meiner bescheidenen Meinung nach. Ich möchte Partner und keine Befehlsempfänger.
Und ja, unser Aslan hatte auch ganz schön gezwickt und gezwackt als Welpe, da hab ich den Raum verlassen, wenn es mir zu viel wurde, bis 10 gezählt, um keinen Wutanfall zu bekommen und wieder rein. Auf einen "Kampf" wollte ich mich nicht einlassen- das entspricht einfach nicht meinem Naturell- das kam irgendwann auch im Hundehirn an.
Habt ihr mal gemerkt, dass die das nur in der Familie machen, nicht mit "Externen"? Ich persönlich sah es eher als Vertrauensbeweis dafür, dass Hund irgendwie angekommen ist.
 
Und ja, unser Aslan hatte auch ganz schön gezwickt und gezwackt als Welpe, da hab ich den Raum verlassen, wenn es mir zu viel wurde, bis 10 gezählt, um

Ja aber sorry - das ist was völlig anderes. Ein Welpe soll und muss ja zwicken und zwacken - eben um zu lernen dass die Menschen das ab einer bestimmten Kraftaufwendung nicht mögen, Beisshemmung eben - bzw. gehemmtes Beißen (tatsächlich der richtigere Begriff).

Ein Pubertier sollte nicht mehr zwicken und zwacken, das ist ja eine völlig andere Kraft und tatsächlich auch Gefahr, wenn es sich zu einer unkontrollierbaren Attacke auswächst, bei der die Besitzer wild durch die Wohnung rennen und den Hund in ein Zimmer einsperren müssen, wie eine Wildsau 🤪

Ich sehe es auch eher als Übersprungshandlung, aber eine inakzeptable. Klar, der Hund kann nichts dafür, die Phase in der sie hätte lernen sollen, dass Menschen verlässliche Partner sein können und ungern in Hände gebissen werden, hat sie ohne Menschen verbracht. Aber ich denke ihr tut ihr nur Gutes damit, wenn bestimmte Grenzen definitiv nicht überschritten werden dürfen, und ernsthaftes Beissen ist eindeutig eine solche.
 
Hallo Schlawuffel!

Wie bereits geschrieben haben wir eine Trainerin an der Hand mit der wir auch in Einzelstunden üben.

Von Lilles Vorlieben habe ich nichts geschrieben, weil ich nicht sehe, wie das im Zusammenhang mit ihrem beißen steht. Und weil ich sonst drei Seiten füllen müsste mit Vor-& Abneigungen.

Vorlieben: kuscheln, in ihrem Pappkarton Leckerlies suchen, ihren Ball und Kong rollen und hochwerfen, verstecken spielen, Vögel beobachten, Kopf-& Brust kraulen, mit uns an ihrem Seil zerren, Papierkorb ausräumen, Ewigkeiten über ihr Schaffell robben, in Pfützen springen, über Dielen rutschen mit Anlauf, spazieren, mit ihren Hundefreunden toben, Blätter sammeln, Stöcke spazieren tragen, fressen, ihre Schüssel zu uns tragen wenn wir sie aufgefressen hat, ihrem Teddy das Futter raussortieren, Eierpappkartons zerlegen, in Wühlmauslöchern buddeln, Nester bauen aus den Fußabtretern, Kastanien sammeln, in der Sonne vor der Balkontür dösen, laut mit uns reden, auf Füßen schlafen, ihre Kauknochen in Blumentöpfen vergraben, über die Felder rennen, alles was klingelt und klimpert, Schuhe klauen und verstecken, Bücher aus den Regalen holen und über Dielen schieben, auf dem Schoß sitzen...

Abneigungen: große schwarze Hunde, alle Äpfel außer Boskop, ihr Geschirr, der rote Staubsauger (nicht der schwarze), Fliesen, poltern im Treppenhaus, brüllende Kinder, Fremde Menschen die sie versuchen am Kopf zu streicheln, zu kleine Leckerlies, wenn wir ihre Pappkiste wegstellen, Menschen die sich komisch bewegen, kurzes stoppeliges Gras, Hunde im Fernseher, wenn wir nicht auf ihr quengeln eingehen, wenn wir ins Geschirr greifen oder es anlegen,...


Ich weiß nicht ob es sich für einige so liest als ob wir 12 Stunden am Tag von unserem Hund erwarten Kommandos auszuführen. Wir gehen insgesamt pro Tag ungefähr 2-3 Stunden mit ihr raus. Ein Spaziergang à 45/60 Minuten und 4-5x eine kleine Runde zum lösen (15-30 Min.). Dann üben wir zuhause ein paar Kommandos. Meistens 5-15 Minuten am Tag. Es gibt auch Tage, da wird nichts zuhause geübt (Hundeferie und sie darf ihre versteckten Leckerlies suchen oder mit uns ihren Ball rollen, den Kong leeren oder an ihrem Seil zerren. Oder auch einfach mal gar nichts machen und schlafen.

Um eine Bindung aufzubauen (und es gibt eine) kuscheln wir viel, toben mit ihr auf dem Boden, spielen mit ihren Ball, kraulen sie. Aber auch Übungen mit positiver Verstärkung fördern ihre Bindung zu uns. Es ist bei uns nicht wie im Militär! Ich habe lediglich beschrieben was ein Alltag bei uns beinhaltet und was wir mit ihr unternehmen um sie Rassetypisch aber auch ihrem Alter entsprechend auszulasten. Und das alles in Absprache mit unserer jetzigen, festen Hundetrainerin. Das bedeutet nicht, dass sie das von morgens bis abends über sich ergehen lassen muss. Das sind kleine Sequenzen die unterbrochen sind von viel schlaf, spiel und kuscheln.

Es stimmt mich unendlich betroffen lesen zu müssen, nicht auf meinen Hund einzugehen oder schlimmer noch, dass ich mir gar nicht die Mühe mache mich mit ihr und ihren Vorlieben auseinandersetzen/ sie kennenzulernen, sondern meinen Kopf durchzusetzen will. Vielleicht war der Absatz auch nicht so heftig gemeint, aber ich muss sagen es stimmt mich enorm traurig es zu lesen.
Kopflastig bin ich, das stimmt. In allen Bereichen im Leben. Dass ich nicht perfekt bin und Fehler mache, das ist mir bewusst. Nichts desto trotz sorge ich dafür, dass meine Lille ein schönes Leben hat, ihre Ängste bekämpfen kann um stressfreier zu leben und sich an ein Leben mit uns zu gewöhnen. Und dafür räumen wir ihr so viel Zeit ein wie sie benötigt. Nur das beißen möchte ich keine 3 Jahre aushalten müssen und deshalb habe ich mich an euch gewendet.

Ich habe einige hilfreiche und konstruktive Tipps zur Beißerei von einigen Usern bekommen die ich sehr gerne umsetzten möchte. Dafür bin ich unendlich dankbar!
Ihr könnt mich jederzeit zu allen Dingen aus unserem Alltag fragen, wenn ich sie nicht von selbst berichte und sie in euren Augen wichtig sind für die Problematik. Dann stehe ich euch gerne Rede und Antwort.

Aber eines kann ich hier vorweg nehmen: unserem Hund geht es gut und auch wenn Vertrauen sich über längere Zeit entwickeln und aufbauen muss sind wir auf einem sehr guten Weg. Schneller als mit unseren letzten zwei TS Hunden. Unser einziges verbliebenes Problem ist das heftige beißen bei dem sie nicht versteht oder verstehen will, dass es uns schmerzt. Nichts anderes. Wir sehen die Fortschritte die sie aber vor allem wir machen und jeden Tag mehr übereinander lernen.

Ich weiß, dass die meisten Erziehungsprobleme vom Menschen kreiert werden und nicht vom Hund. Und dass wir uns falsch verhalten, wenn sie so überdreht und beißt, das ist uns bewusst, denn es gibt bisher keine nennenswerte Besserung. Wir animieren sie wahrscheinlich sogar unbewusst.
Deshalb fragen wir nach Rat und Erfahrungen. Der Auslöser ist jedoch nicht fehlendes Vertrauen oder Kommando ausüben sondern: wir setzen uns aufs Sofa oder ihr wird draußen eine Handlung untersagt. Diese zwei Auslöser gibt es. Wir interpretieren es als Übermut, austesten, heftiges spielen, aufdrehen wenn sie eventuell beim spazieren müde wird oder sich zuhause langweilt. Zu keinem anderen Zeitpunkt Zeitpunkt reagiert sie mit diesem Verhalten. Und wie glaube ich auf Seite 2 oder 3 beschrieben, gab es heute den ersten Fortschritt bei ihrem pöbeln. Und darüber freue ich mich zurückhaltend optimistisch. Da habe ich bereits versucht umzusetzen was 2 Mitglieder mir geraten haben.
 
Nochmal an dich, @Lillesol , da ich ja nur geschrieben hatte, dass ich den Hund diese Grenze nicht überschreiten lassen würde, aber nicht wie.

Ich halte das Verhalten für eine Übersprungshandlung oder frustrative Aggression. Beides wird sich aber bei Erfolg (und den hat sie, wenn ihr wild in der Wohnung rumrennt und rangelt) weiter festigen. Ich würde es dazu keinesfalls mehr kommen lassen. Ich würde sie an einen Maulkorb gewöhnen und den vor den bekannten Auslösern anziehen. Dann kannst du nämlich den Hund ruhig regeln und umkonditionieren, ohne dass hier wieder eine Beißattacke draus wird und du so mit Selbstschutz (verständlicherweise) beschäftigt bist, dass du gar nicht mehr klar denken und am hündischen Verhalten arbeiten kannst.
 
AussidorA!

Herzlichen Dank für deine Worte und dein Verständnis. Ja, wir denken auch es ist eine Übersprungshandlung auf Grund von fehlender, früher Sozialisierung. Sie hat einen mordmäßigen Entwicklungsprozess verpasst und das rächt sich.
Und nun musste sie so viel auf einmal lernen: leben im Haus mit Menschen, laufen an der Leine, andere Hunde und Menschen und plötzlich ist man nicht mehr für sich selbst verantwortlich sondern die großen, Unverständlichen Zweibeiner. Das etwas auf der stecke bleibt oder nicht sofort in den Griff zu bekommen ist, das haben wir vermutet. Sie ist eine schlaue und nutzt beim beißen unsere Hilflosigkeit ein bisschen aus. Nicht aus böser Absicht. Wir wissen jedoch noch nicht wie wir es ihr klar vermitteln können.
Einge User haben tolle Tipps gegeben und ich hoffe, dass auch dieses Problem irgendwann behoben ist. Ich gehe ganz stark davon aus
 
AussidorA!

Super!!! Ich danke dir für deine Anregung! Vielleicht ist das wirklich die Stressfreieste Variante für uns alle. Dann können wir die trigger bekämpfen ohne zu resignieren durch das beißen. Und wenn wir wissen was es auslöst kann man die ganze Übung dahinführen, dass es irgendwann auch ohne Maulkorb klappt. Denn der trigger sollte dann ja behoben sein.
Anfangs dachte ich, wir verlagern das Problem nur, wenn sie einen Maulkorb trägt. Aber vielleicht können wir dann souveräner damit umgehen und wenn wir nicht so angespannt sind auch sehen, woher das Ganze rührt/ wieso sie so reagiert. Heute klappt das Sofa sitzen gut. Keine Anstalten bisher. Für unser Zusammenleben wäre das wahrscheinlich wirklich nicht verkehrt wenn wir „aufs Sofa setzten“ mit Maulkorb üben!
 
Anfangs dachte ich, wir verlagern das Problem nur, wenn sie einen Maulkorb trägt.
Die Gefahr sehe ich nur, wenn ihr mit der Einstellung rangehen würdet, dass ein Maulkorb euer Problem löst - aber das lese ich bei deinen Postings absolut nicht raus.
Der Maulkorb soll - meiner Idee nach - eine Übergangs-Hilfe sein, um das Problem körperlich unversehrt analysieren und bearbeiten zu können.
 



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