Futterdschungel, selbsternannte Experten und jede Menge Rechnerei

Hallo,

Obst und Gemüse füttere ich so gut wie gar nicht. Ronja scheint zu wissen, daß sie ein Fleischfresser ist und sortiert das sowieso aus. Mit Pürieren und Druntermogeln befasse ich mich nicht, weil es dem Hund nicht schadet, wenn er kein Gemüse frißt. Es schadet einem gesunden, fitten Hund auch nicht, WENN er Gemüse frißt, aber brauchen tut er es nicht.

Ab und an bekommt sie ein Stückchen Paprika, wenn ich am Kochen bin. Das mag sie ganz gerne. Ansonsten kräuselt sie bei sowas die Nase.

Sie hat selbst im Terra Canis die Möhrchenstücke raussortiert. Ich hab mich gewundert, was da für rote Bröckchen um den Napf herum liegen...:denken3:

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Ich hab am Anfang auch abgewogen, weil ich überhaupt kein Gefühl für mengen hatte. Mittlerweile mach ich das nicht mehr. Einmal bekommt sie mehr, einmal weniger. Kommt drauf an was und in welcher Größe das eingefroren ist. Ich schaue, dass sie ca. einmal die Woche Pansen und einmal Innereien bekommt und auch mal Fisch und Knochen. Manchmal gibt’s auch was ein oder zwei Wochen nicht. Je nachdem was ich da hab oder was es zu kaufen gibt. Dann gebe ich noch Öl und sonst keine Zusätze. Gemüse bekommt sie auch. Die Madame mag nur Babygläschen :D Wirklich aufwendiger als ne Dose aufzumachen finde ich es nicht. Futter kaufe ich gefroren ein, da wird einfach früh was rausgelegt und wandert Abends in den Napf
 
Barfen ist Hundefüttern und keine Wissenschaft, auch wenn viele so tun und insbesondere viele Barfer mit missionarischem Eifer unterwegs sind und sich mit der Aura des besseren Hundehalters umgeben.
Mittlerweile bin ich ziemlich sicher, dass viele der Superexperten (die mit grammgenauem Abwiegen, Ernährungstabellen, Blutbild und höchst exotischen Zutaten) in Foren oder sozialen Netzwerken vor allem eines tun: lügen, dass sich die Balken biegen.

Mein Kleinköter bekommt 80% diverses Fleisch, Innereien und Knochen, i.e.:

Das Fleisch besteht aus einer Mischung aus Muskelfleisch (Geflügel, Rinderhack, Schaf), Pansen, Blättermagen, Leber, etwas Fisch und Fett - dazu Hühnerhälse, Stücke von Putenhälsen oder kleine Rinderschwanz- sowie Schafsknochen.

Das Fleisch wird durch den Wolf gejagt, gemischt und in kleinen Bällchen eingefroren. Immer in Mengen, die etwa 1/4 Jahr reichen. Das kostet dann alle 3 Monate so 2 - 3 Stunden Zeit bis alles fertig ist.

Dazu 20% diverses gekochtes Gemüse und zwar das, was wir auch essen. Vornehmlich Kaisergemüse, rote Beete, Pastinaken, Blumenkohl, Möhren, Grünkohl und ein bischen Kartoffeln, mal auch etwas Reis.

Dazu kriegt der eine Kapsel Fischöl am Tag (von Doppelherz) und seit einiger Zeit einen halben Teelöffel Gelatine (von Rossmann). Dies deshalb, weil er bereits 7,5 Jahre ist und diese Gelatine (richtige Barfer sagen Kollagen-Hydrolysat, was zwar nix anderes ist, sich aber deutlich hochwertiger anhört) altersbedingten Gelenkschmerzen vorbeugt und auch lindert.
Wäre der Dackel 3 Jahre würde er das auch nicht kriegen.

Davon lebt das Viech hervorragend, latscht täglich seine 10 Kilometer und ist trotz 1,8 % Rationsmenge vom Körpergewicht noch leicht moppelig

Rund ums Barfen hat sich mittlerweile eine Art Industrie entwickelt, die dem Hundehalter alles das verkaufen will, was er nicht braucht, ohne das der Hund aber nicht bis Weihnachten kommt.
Und diese Händler/Anbieter tragen ebenfalls zur Verunsicherung bei - das ist ja das Geschäftsmodell.
 
Hallo Dieter,

in welchen Behältern frierst du die Bällchen ein? Habe ja auch nur kleine Portionen für meinen 10kg Hund.
 
@Leo:
Genauso möchte ich es auch halten. Das Fleisch würde ich hier direkt in der Nähe kaufen.
Natürlich würde ich auch ab und an mal Ei, Hüttenkäse, Nudeln usw geben. Aber grundsätzlich würde ich mich schon an Fleisch und Gemüse/Obst halten. Ich würde dann viele verschiedene Sorten Gemüse und Obst kaufen und pürieren.

@Beaglefan: Deinen Beitrag finde ich sehr interessant und werde auch das ein oder andere gleich machen. Aber für mich liest sich dein Beitrag so, als hättest du wieder aufgehört mit der Rohfütterung. Hat das einen bestimmten Grund?

@Betty: Bei solchen Obst und Gemüseverweigeren ist es natürlich schwierig, jedoch mögen meine Hunde alle gerne Obst und Gemüse. Nur bitter schmeckende Sorten mögen sie nicht. Ansonsten dürfe es kein Problem sein ihnen Obst und Gemüse unterzumischen.

@Dieter: Würde mich auch interessieren, worin du einfrierst. Hoffe du schreibst jetzt nicht Tuppadosen, denn so viele Dosen wie ich dann bräuchte könnte ich gar nicht unterbringen:zwinkern2:
Hab jetzt an Gefrierbeutel gedacht.
Mit den Ölkapseln ist natürlich auch ne klasse Idee. Jedoch werde ich wohl die klassischen Flaschen nehmen und wie Leo und Beaglefan verschiedene Öle benutzen. Pulver möchte ich eigentlich nicht noch dazu geben, denn dann bin ich auch wieder ein "Opfer" der Industrie und dann könnte ich ja gleich bei Dosen bleiben.

Herzlichen Dank an euch alle für eure klasse Antworten. Ich finde es gut, dass ich nicht alleine dastehe und es noch Hundehalter gibt , die keine Wissenschaft aus der Ernährung machen.
Herzliche Grüße, Dani
 
Hallo,

cherry80, ein Problem ist es nicht, das unterzumischen. Es ist aber auch keins, wenn man es nicht tut, bzw. der Hund es nicht fressen mag.

Mein Rüde damals bekam für's Warten vor'm Supermarkt immer eine rohe Karotte mitgebracht. Die hat er dann stolz nach Hause getragen und gemoppelt. Gebracht hat's ihm nix, weil die nahezu unverdaut hinten wieder raus kam. Aber er hatte Freude daran. (Wo wir damals wohnten konnte man einen Hund bedenkenlos dort anbinden und einkaufen, da kannte jeder jeden. Heute würde ich das never ever mehr machen. Das ist aber auch über 20 Jahre her.)

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Nein, keine Tupperdosen.
Die Bällchen werden eng an eng auf jeweils ein Tablett gelegt und so im Gefrierschrank angefroren. Wenn sie hinreichend hart sind und nicht mehr aneinanderkleben, werden sie in großen Gefrierbeuteln verpackt, in eine der Schubladen gelagert und später einzeln entnommen.

Das geht bei einem Zwergdackel mit 120 Gramm Gesamtration (und ca. 40-50 Gramm-Bällchen) hervorragend. Hätte ich einen großen oder mehrere Hund(e), würde ich das auch anders machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

durch Lupito habe ich mich in den letzten 10 Jahren phasenweise auch sehr intensiv mit der Ernährung des Hundes beschäftigt und alle Phasen zwischen völliger Verwirrung und der großen Erkenntnis durchlebt :D
Zwischenzeitlich habe ich ihn etwa 3 Jahre lang roh gefüttert. Leider wurde er in der Zeit so mäkelig, dass er vieles nicht mehr angerührt hat, was letztendlich dazu führte, dass ich erst wieder zum Trockenfutter zurückkehrte und dann auf Nassfutter umgestiegen bin. In den letzten Monaten deutete sich an, dass er das Nassfutter nicht mehr so gut verträgt (Blähungen) und so ging es vor 4 Wochen wieder zurück zum Trockenfutter. Allein diese vielen Wechsel werden von diversen "Experten" ja schon völlig verurteilt... aber was soll ich sagen - Lupi ist nun über 10 Jahre alt und dennoch top fit.

Momentan denke ich durch unseren Neuzugang, der von den Züchtern bereits Frischfutter gewohnt ist, darüber nach, auch mit Lupi nochmal einen Versuch zu starten. Eine große Wissenschaft habe ich damals nicht daraus gemacht und würde ich auch jetzt nicht daraus machen. Ich hatte mich damals an den groben Richtwert von "3% des Körpergewichts" gehalten. Damit kam Lupito als junger Hund gut zurecht. Aufgeteilt war es in ca. 2/3 Fleisch + 1/3 Obst/Gemüse/Getreide. 2-3 Mal in der Woche das Fleisch durch Knochen/Knorpel ersetzt oder diese einfach zusätzlich als Zwischenmahlzeit gefüttert. Dabei habe ich letztendlich nur darauf geachtet, möglichst abwechslungsreich zu füttern. Dann sollte es meiner Meinung nach auch mit der Deckung der verschiedenen Bedarfe passen. Hin und wieder mal ein Eigelb rein oder einen Löffel Öl, aber das war eher optional. Auf Grund einer Krankheit wurden mitten in der damaligen Barf-Phase sogar 2 große Blutuntersuchungen durchgeführt - beide Male waren alle Werte in Ordnung. Womit also auch die Fütterung in Ordnung gewesen sein dürfte :)

Wenn ich jetzt wirklich wieder mit dem Barfen beginne, werde ich es genauso machen, wie damals. Ohne Labor, ohne Tabellen, ohne Taschenrechner. Ganz unwissenschaftlich also.
 
Hallo,

für mich persönlich gibt es bei der Menge eigentlich nur eine klare Regel:

Nimmt der Hund ab, gibt es mehr...nimmt er zu, gibt es weniger.

Ich habe bisher nix abgewogen. Wenn ich mal ne Beinscheibe kaufe, schau ich nicht auf's Gewicht. Sieht nach ner Mahlzeit aus (Knochen weggedacht), nehm ich.
Grob halte ich mich an die 2-3 % vom Körpergewicht, aber wirklich nur grob. Im Urlaub, wo wir wirklich viel unterwegs waren und mehr getobt und gelaufen wurde als sonst im Alltag, durfte es dann auch mal "ne Schippe mehr" sein.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Ich kaufe Fleisch grob nach dem "Plan" ein, das portioniere ich ddann grob in Portionen, die grob 1-3% des Körpergewichts entsprechen. Das wird dann gefüttert. Dazu gibts dann Gemüse. Die Menge? Pauschal. Und wenn sie das nicht alles verwerten kann, dann kommts halt wieder raus. Aber Hund is satt. Dazu gibts dann nen kleinen Schuss Öl, damits besser flutscht. Blutuntersuchung hab ich in 4 Jahren einmal gemacht. Hund ist fit und gesund.

Generell muss ich sagen finde ich es nicht lächerlich sich mit der Hundefütterung auseinanderzusetzen, aber man kanns auch übertreiben. MICH nervt bei der Hundefütterung am meisten der Spruch "Ich fütter seit .... Jahren so, dann muss es gut sein." und: "FRÜHER hat man das auch nicht gemacht und die Hunde sind alt geworden."
 



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