Entspräche allerdngs der Haltung von Hunden in verschiedenen Haushalten mit den unterschiedlichsten Bedingungen
Also dann doch realistisch und aussagekräftig? :nachdenklich1:
Nicht ganz.
Den höchsten Wissenschaftler Aussagewert haben sauber randomisierte (es wird ausgelost, in welche Gruppe der Proband kommt, ob Versuchs oder Kontrollgruppe), double blind durchgeführte (nicht einmal der Untersucher, weiß, in welcher Gruppe der Proband ist) Studien.
Warum das so ist, begreift man spätestens dann, wenn man weiß, dass Placebo (also Medizin, die keinen Wirkstoff enthält) in Untersuchungen dieselben "Wirkungen und Nebenwirkungen" auslösen kann, wie der Wirkstoff. Allein durch die Erwartung einer Wirkung. Studien haben ergeben, dass ein Untersucher, der weiß, wo was drin ist, schon durch seine Haltung das Untersuchungsergebnis beeinflussen kann, obwohl er den Probanden gar nicht erzählt, ob was drin ist.
Das funktioniert bei Kastration natürlich nicht.
Also bleibt nur die nächste Stufe wissenschaftlicher Validität, also randomisiert.
Auch das ist in dieser retrospektiven Studie nicht geschehen.
Sie ist dadurch betroffen von mehr subjektiven Kriterien. Zu denken wäre dabei an so banale Dinge (was hier Menschen, die ihren Hund kastrieren lassen wollen auch regelmässig vorgeworfen wird), dass HH von kastrierten Hunden zu bequem sind.
Aber auch, dass bereits eine Selektion auf Merkmale des Hundes vorab besteht, Verhaltensprobleme, Probleme im Zusammenhang mit Läufigkeit etc. die bei den nicht kastrierten Hunden eben nicht vorhanden waren.
Damit wird aber das Ergebnis verfälscht.
Wenn z.B. Die Hunde in dieser Studie, die kastriert wurden Verhaltensprobleme hatte, die nicht- kastrierten aber nicht, könnte man genauso gut darauf schlueßen, dass Verhaltensprobleme für die entsprechenden Erkrankungen prädestinieren.
Solch eine Studie ruft uns auf, sorgfältig abzuwägen und nicht leichtfertig zu kastrieren, aber sie gibt keine definitiven Aussagen.