Hund nicht abgeben egoistisch?

[Dior]

Zum vorletzten Satz: Sehe ich anders =)

...hast du dir aus diesen Wunsch heraus Dior geholt?

Umso mehr ich darueber nachdenke, umso mehr denke ich, dass das durchaus sein koennte. Nicht bewusst, aber moeglich, dass es so war..

 

[TinaH]

Ich erzähle mal, wie es bei mir so in etwa ist, denn du machst dir viel zu viele Gedanken, ob Dior woanders glücklicher wäre:

Ich habe 3 Hunde, 900qm Garten, Haus.
Wenn die Terassentür offen ist, gehen sie zwar auch mal raus, liegen da aber auch nur meist doof rum. Gut, weil sie zu mehreren sind, kommt auch spielen schon mal vor.
Im Grunde bräuchten sie Garten aber nicht, weil ich nicht das Gefühl habe, dass sie dadurch glücklicher wären.
Wenn ich mal ein paar Std. weg bin, müssen sie halt rumliegen und warten. Das ist eben so, ICH richte mein Leben auch nicht nur nach den Hunden, immerhin habe ich auch Familie und noch andere Interessen. Aber ich beziehe die Hunde natürlich auch mit ein, wenn es möglich ist und und habe sie in mein Leben integriert. Ich gehe halt nicht mehr alle Nase lang aus, oder wenn, unternehme ich vorher noch was mit den Hunden. Etwas, woran sie vielSpaß haben.
Ich mache auch mal was getrennt mit den Hunden (Fährtensuche, Stadttraining, Agility just for fun,...), d.h. die Anderen kommen an diesem Tag evtl. mal etwas kürzer. Da müssen sie durch. Meine Kinder bespasse ich auch nicht den ganzen Tag. Dafür kommt halt jeder Hund mal dran.
Ich habe auch Tage, an denen ich mich entweder nicht so fühle, ich bei Mistwetter einfach bocklos bin, ich viel um die Ohren habe,...Da kommen die Hunde auch mal etwas kürzer. Ist eben Pech. Dafür wird halt extra gekuschelt, Leckerlis versteckt oder sonst was.

Ein Hund braucht keinen Garten und nicht übermässige Bespaßung.
Er fühlt sich durch sowas nicht unbedingt wohler.
Klar merke auch ich nach dem 3. Tag, wenn ich fies krank bin, dass sie nicht ausgelastet sind und ganz schön nervig werden können.
Tja, dann hole ich das nach, wenn sobald ich kann und versuche sie in der Zwischenzeit mit Kleinigkeiten (Klorollen,..) zu beschäftigen. Oder sie haben einfach mal Pech gehabt.

Man muss sich nicht für seinen Hund zum Clown machen, wenn man "mal" krank ist oder wenig Zeit hat.
Wichtig ist die Zeit zu nutzen, die man hat!
Wenn du dir mit Dior z.B. wirklich eine HuSchu suchst und dort 1x in der Woche Sport oder anderes Training machst, wenn du auch in die Natur fährst (muss nicht jeden Tag sein, gibt genug glückliche Stadthunde) und sie dort über Baumstämme balancieren usw. lässt, wenn sie ab und an einen Hundekumpel zum Toben hat und du auf eine Hundewiese gehst, wenn du bei "normalen" Spaziergängen nicht nur herumlatscht sondern ihr Kleinigkeiten bietest (ein Wettrennen, plötzlich rückwärts laufen, Leckerli suchen,..), dann braucht Dior weder einen Garten noch ein großes Haus.
Du hast diese Möglichkeiten, ohne dich komplett umstellen und verausgaben zu müssen.

 

[Schnegge]

Ich bin auch der Meinung, dass du dich zu viel in das Thema "Garten" hineinsteigerst.
Da ich derzeit noch daheim wohne hab' ich auch einen Garten zur Verfügung. ABER der ist nicht wirklich nützlich. Alles was ich im Garten mache kann ich auch draußen machen. Hunter darf sowieso nicht alleine in den Garten, weil mir das zu gefährlich ist (wer weiß auf was für Ideen der Hund kommt oder was sich die Nachbarn "nettes" einfallen lassen).
Im Endeffekt ist ein Garten ein schöner Nebeneffekt, aber nicht wirklich ein Vorteil für den Hund. Vor allem nicht für einen Hund alleine. Wenn man mehrere hat, so wie Tina, dann können sie wenigstens spielen. Wenn Hunter in den Garten geht, dann läuft er eine Runde, schnuppert ein wenig, pinkelt und kommt wieder rein. Ist ja nicht allzu spannend.

Wenn alles gut läuft muss mein jetziger Gartenhund auch in die Großstadt ziehen - nach London. Ich könnte den Hund auch zuhause lassen - wo er einen Garten hätte - aber ich bin mir sicher, dass Hunter in der Großstadt glücklicher wäre -> weil ich da bin. Ich kann ihn dort genauso beschäftigen wie ich es hier mit Garten kann, ich muss nur vll etwas länger gehen bis ich Grün erreiche oder mir mehr Zeit nehmen um aus der Stadt zu kommen. Im Endeffekt stellt sich die Frage, ob es besser wäre ihn hier zu lassen, für mich gar nicht. Hier hätte er einen Garten - dort hätte er mich.

 

[Dior]

Hm...vielleicht habt ihr Recht. Ich meine, dass ich keinen Garten haben werde, wusste ich vorher. Aber es war ja nie geplant, dass sie dort so lange bleibt, ergo, dass sie sich ueberhaupt jemals daran gewoehnt, einen zu haben.
Und laufen lassen trau ich mich nicht immer (unser Staffruede, der mir als Kind das Leben gerettet hat (manche kennen die Story ja), hat IMMER gehoert...nur einmal nicht - was unter der S Bahn endete...sowas praegt, auch wenn ich nicht dabei war). Zumal Dior..naja, sie hoert - eigentlich! Aber ich wuerde nicht die Hand ins Feuer legen, wenn sie Eichhoernchen sieht zb muss ich durchaus einmal mehr rufen damit sie reagiert..
Aber nun gut, die Loesung, die ich so andenke, wuerde ja beinhalten, dass sie mind. 2x die Woche Garten haette.

 

[Fladdermuus]

Wir haben schon mit FÜNF Hunden (2 davon kniehoch) auf 45m² gewohnt wobei das Schlafzimmer für die Hunde weitestgehend Tabu war sie de facto also vielleicht 20m² zur Verfügung hatten UND haben beide Vollzeit gearbeitet. Hat sich nun verbessert aber das tut nix zur Sache.
Unsere Wuffs waren dennoch weder unglücklich noch unausgelastet. Wobei wir KEINE Hundeschule besucht, KEINE Suchspielchen oder ähnliche Bespassung betrieben haben.
Sie waren (und sind) einfach unsere Hunde.
Die es geniessen mit uns zusammen auf dem Sofa zu liegen, durch den Wald zu traben oder im Sommer im Kanal zu planschen.

Ich glaube - bei unserer Großen WEIS ich es - nicht das sie das Leben mit UNS nie und nimmer gegen ein Haus mit Garten und 24h Bespassung eintauschen wollen würden.

 

[Dior]

Hoffe ihr behaltet Recht..

 

[Casper]

Ich finde auch, dass du dich zu sehr unter Druck setzt :zwinkern2:

Wohne jetzt mit zwei Boxern auf 50qm, und vorher hatten sie Daheim nicht nur einen Garten, sondern ein ganzes Firmengelände zum rumlatschen und bewachen.
UND ich geh studieren. Ist nicht easy, aber definitiv machbar, meine Hunde haben sich jetzt ein paar Tage dran gewöhnt und sie lümmeln abends genauso entspannt und ausgelastet mit mir auf der Couch rum wie vorher auch :happy: Denn selbst WENN man nen riesen Paradiesgarten hat und den Hund da reinsetzt und sagt "Da, lauf, spiel, mach!" ist das noch lange keine Auslastung und ersetzt nicht das Spielen, Toben und Rumlümmeln mit DIR! Und wenn ich das schaffe, dann schaffst du das auch, allemal!! Ich glaub da ganz fest dran :zustimmung:

 

[Dior]

Danke, sehr liebe Worte.
Ja, mag sein, dass ich zur Uebetreibung neige, was das angeht. Sogesehen bin ich eh immer mit schlechtem Gewissen unterwegs, weil ich immer meine ICH hab da Tier ja asgesucht und zwinge es, mit mir zu leben, das Tier wurde ja nie gefragt; ergo muss ich zumindest das Beste fuers Tier geben als Wiedergutmachung. Ist ueberspitzt ausgedrueckt, aber im Prinzip seh ichs so.

 

[Benutzer389]

Das ist nicht überspitzt ausgedrückt Nick, aus meiner Sicht ist das eine Tatsache. Wenn ich mir ein Tier aussuche, dann muss ich mein möglichstes geben, um ihm ein schönes Leben zu bereiten, es möglichst artgerecht zu halten. Dazu gehört eben auch, dass ich mich in manchen Dingen einschränke, mein Leben verändere und akzeptiere, dass das Hundehalterleben auch Pflichten beinhaltet, die nicht immer angenehm und positiv sind.

Dass es mal Tage gibt, in denen es etwas weniger ist, wissen wir alle. Nicht jeder Mensch kann immer funktionieren. Das Gesamtbild muss aber passen. Dessen muss ich mir bewusst sein.

 

[Dior]

Bin ich. =)
Ist ja weder mein erstes Tier noch mein erster Hund. Auch wenn ich noch daheim gelebt habe; ich musste trotzdem frueher aufstehen und meinen Hund morgens rauslassen, spazieren usw., auch, wenn meine Eltern auch einen hatten und es ein Abwasch fuer sie gewesen waere, beide Hunde zu versorgen, wenn ich keinen Bock gehabt haette.
Und nen Pferd (von denen ich drei hatte), ist sicherlich auch nicht weniger Verantwortung.

Lange Rede, kurzer Sinn...worauf ich mich in der Hinsicht einlasse, war mir bewusst. Das es nicht nur den schoenen, warmen Sommer gibt, dass der Hund auch raus muss, wenn ich ne fette Grippe habe oder sonstwas..darum geht es ja nicht.