Ich denke einfach, wenn "spezielle" Hunde ausgesucht werden und es dann so dermassen schief läuft, sollten sollte immerhin dafür gesorgt werden, dass die Dienststellen "spezielle" Mitarbeiter haben, die sich mit dem Tier erst nochmal befassen, bevor es gleich eingeschläfert wird.
Was lief denn deiner Ansicht nach schief?
Die Hundeführerin hat nicht aufgepasst - das lief schief.
Du möchtest nicht wissen, was passiert, wenn meine Hündin auskommt und auf solch spielende Kinder trifft...
Haargenau das gleiche - ganz genau das gleiche.
Für mich ist das schon etwas unverständlich:
Überall gibt es Menschen, die Problemhunde aufnehmen und mit ihnen arbeiten.
Aber bei Polizeidienststellen werden die Tiere wie Faxgeräte behandelt.
Ja, normale Hundehalter verstehen so etwas nicht, nach eingehenden Gesprächen mit Diensthundeführern verstehe ich schon, was die meinen.
Die haben ihre Hunde nicht, damit sie einen gutschi-gutschi-was-bist-du-süß Zuhause haben - die haben ihre Hunde für spezielle Zwecke.
Möchtest du wissen, wieviele Hunde als Welpen (zumindest in Österreich) angekauft werden und dann mit einem Jahr beim Tierarzt liegen bleiben, weil sie gesundheitlich schwer "kaputt" sind?
Nein, möchte man nicht - ich will es auch nicht ganz genau wissen.
Aber ich verstehe die Hundeführer, die sagen: Ich kann nicht fünf, sechs oder sieben Hunde im Alter von einem Jahr bis acht Jahren Zuhause halten - das funktioniert nicht. Jedem geben kannst du solche Hunde aber auch nicht - wer nimmt einen gesundheitlich stark eingeschränkten, im Dienst angearbeiteten Hund? Außer zu Prestigezwecken?
Bei Züchtern, wo es um nichts geht, wird das toleriert, dass Hunde wegkommen, weil nicht für die Zucht tauglich oder zu alt...
Wenn die Polizei oder sonst eine Intanz Hunde so ausbildet, sollten sie auch Mitarbeiter für Problemhunde haben, die sich erstmal mit ihnen beschäftigen und dann entscheiden, ob das Tier eine immerwährende Gefahr darstellt.
So ausbildet und Problemhund - kannst du mir das näher definieren?
Wie gesagt, meine Hündin hätte das gleiche Schlachtfeld hinterlassen, wenn sie mir ausgekommen wäre.
Mein einer Rüde fackelt auch nicht lang - zeigt sich aber absolut unauffällig im Alltag. Fühlt er sich provoziert sieht die Sache anders aus - und zwar blitzschnell. :denken24:
Mein Jüngster hier hat mit nichtmal acht Monaten ein Aggressionspotential aufgezeigt, wo so mancher "Normal"Hundehalter wohl gesagt hätte, der Rüde wäre asozial und gehört weg.
Malis sind speziell, deshalb werden sie ja für solche Dienste eingesetzt - genauso wie man andere Rassen halt für andere Dinge einsetzt. Sie sind schnell, sie sind triebig, sie lassen sich leicht ausbilden, wenn man weiß, wie es geht, sie sind absolut loyal, im Vergleich mit anderen Rassen noch recht gesund und sie geben für ihren Besitzer alles - ideale Voraussetzungen also. Dass so manch anderer mit dieser Rasse verzweifelt oder verzweifeln würde - dafür können die Hunde ja nichts. :denken24:
Und ich weiß auch, wie es hier oft zugeht, wenn Besuch kommt, oder wie stressig sie in neuen Umgebungen sein können - Pech, ist halt so, ich wusste worauf ich mich einlasse. Dafür habe ich wundervolle Weggefährten, die jeden Blödsinn zu jeder Uhrzeit mitmachen, die mir im Dienst schon mehrmals den Ar*** gerettet haben und auf die ich mich immer verlassen kann.
Aber was, wenn die Hundeführerin es einfach voll verbockt hat?
Oder gibt es da schon neue Erkenntnisse?
Auf die Erkenntnisse warte ich auch noch - vor allem das Gutachten des Hundes würde mich interessieren.
Ich bin auch dagegen, dass der Hund eingeschläfert wird.
Aber ich bin genauso dagegen, dass der Hund irgendwohin weitervermittelt wird.
Was ich gut finden würde wäre, wenn der Hund an jemanden geht, der erstmal als Pflegestelle dient, jemand, der es macht wie Birgit, Hund aufnehmen, ihn wieder ein bisschen zurecht rückt, und ihn dann, wenn er keine Gefahr mehr da stellt (bei richtiger Führung), weitervermittelt an Menschen, die wirklich Ahnung von Hunden haben.
Dafür wäre ich.
Ja, protectier nimmt solche Hunde auf - also wenn er wirklich ein nicht ganz so tolles Gutachten erhält. Derjenige, der ihn dort abgibt müsste dann nur ca. € 350,-- bezahlen - für Trainingsaufwand und so... So war es zumindest einmal.
Dass ich "solche" Hunde kostenlos aufnehme, kostenlos trainiere und dann meist auch kostenlos weitervermittel, ist die Ausnahme - kann man sich auch gar nicht leisten, wenn man es beruflich macht. :denken24:
Wisst ihr, wieviele Malis eine Pflegestelle suchen? Eine Endstelle? Wieviele im Tierheim sitzen, weil der Mensch sich maßlos überschätzt hat?
Sie sitzen ewig - ich wette, viele davon noch 12 Jahre und länger, bis sie dort sterben...
Ist das sinnvoll? So eine Rasse im Tierheim versauern zu lassen, nur weil man sagt einschläfern wäre unmenschlich?
Darüber muss man mal nachdenken.
Erst sollte man aber abwarten, ob das Gutachten irgendwo veröffentlicht wird.
Und ich weiß auch, dass solche Diskussionen gerade unter den Belgierhaltern nicht gern gesehen werden - weil damit ja die Rasse in Verruf kommen könnte - sehe ich anders, muss ich gestehen.
Wenn es hilft, dass sich nicht jeder Hinz, Kunz oder sonstige Möchtegernhundesportler diese Rasse holt, dann rechtfertigt das jede Diskussion. Wir brauchen keine Allerweltsmalis, die man sich in die Wohnung setzt weil sie so hübsch sind - und wenn solche Diskussionen dazu beitragen, genau das zu verhindern - dann sollten sie auch geführt werden.