Joggerin in Österreich von Hund totgebissen

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Sorry für meinen "Schwenk".
Es stellt hier wirklich niemand die Heftigkeit des von @Shnarph geschilderten Ablaufs des Wesenstests in Frage? Wirklich niemand?

Dass ein vollkommen Fremder den Napf des Hundes beim Fressen wegnehmen darf?
Dass er der Hund sich das Maul zuhalten lassen muss oder "einfach mal so " auf die Seite gelegt wird?
Bedrohung des Halters mit augenscheinlich ernsten Absichten? Und der Halter darf mit keiner Wimper zucken oder sonst wie auf den Hund einwirken?

Wirklich?
Ein Schäferhund darf bei möglicher Bedrohung auslösen, weils sein Job ist. Ein "Kampfhund" soll bitteschön schulterzuckend daneben stehen und abwarten?

Und da soll nochmal jemand sagen, dass es unter Hundehaltern keine "Rassisten" gibt .

Das, was bei den Wesenstests abgefragt wird, ist einfach unfair dem Familientier Hund gegenüber. Aber bei der einen Rasse ist es in Ordnung, bei der anderen Rasse weist es eine voll krasse Kampfmaschine aus.

Finde den Fehler.

Ich kann jetzt nur für mich sprechen und für einige Bekannte. Bei keinem ist der Wesenstest so abgelaufen wie von Shnarp beschrieben.

Die Tests waren in Brandenburg und in Sachsen. Ich weiß nicht, wie es in anderen BL ist, aber dort sind solche Sachen in der beschriebenen Art nicht vorgesehen.

Provokation bzw. Scheinangriff auf den Halter gab es auch. Erstmal auch, ohne dass man auf den Hund einwirken durfte. Da wurde gestestet, reagiert er noch angemessen oder zu aggressiv. Und danach wurde getestet, kann der Halter auf den Hund einwirken, die Reaktion abbrechen.
Es ist aber keiner direkt an den Hund rangegangen, der wurde nicht auf die Seite gelegt oder das Maul zugehalten.

Es gab im Test Situationen, wo der Hund unvermittelt vom Prüfer berührt wurde. Also so angestossen, wie das mal vorkommen kann, wenn man bspw. im Gedränge unterwegs ist. Oder es wurde neben oder hinter dem Hund was fallen gelassen und geschaut, wie er reagiert.

So wie Shnarp es beschreibt, halte ich das für äußerst fragwürdig. (den like habe ich dafür gegeben, das sie das mit ihrem Hund bestanden hat)
 
Aber da sind wir doch schon beim nächsten Problem:

scheinbar ist die Durchführung des Wesenstests (welcher ja, wir erinnern uns, darüber entscheidet, ob der Halter bei diesem Hund weiterhin Auflagen bekommt oder nicht.. und somit auch über das weitere Leben bzw die "Lebensqualität" des Hundes entscheidet bis hin zu "können die nicht.. Hund muss abgegeben werden") scheinbar vom Bundesland bzw. Gutachter abhängig.

Davon ab, dass die "potentielle Gefährlichkeit der Rasse" ja von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich eingeordnet wird, ist noch nicht mal die "Prüfung" scheinbar in irgendeiner Art und Weise einheitlich. Auch nicht im eigenen Bundesland.
Welchen "Wert" hat das Prozedere denn dann?
Rethorische Frage zum Nachdenken.
 
Welchen "Wert" hat das Prozedere denn dann?
Keinen Großen.
Ich hab mit den Wesenstest eh so meine Probleme. Es sollte doch viel wichtiger sein, wie geht der Halter mit seinem Hund um, wie gut kann er ihn kontrollieren, seinen Hund einschätzen und vorausschauend handeln, damit eben Situationen, wo der Hund (unangemessen) aggressiv reagieren könnte, gar nicht entstehen.
 
Immer präzise sein und in der Vergangenheitsform schreiben!

Ich habe einen ängstlichen Tierschutzhund aus Ungarn aufgenommen. Ich will gar nicht wissen, was das Tier alles erleben mußte in den ersten Monaten. Die Probleme habe ich sehr offen hier im Forum beschrieben um Hilfe und Rat von erfahrenen Hundehaltern zu erhalten

Nun bin ich stolz darauf, dass die Baustellen ausnahmslos behandelt sind.
Genau das interessiert aber keinen Menschen, wenn man wegen einem Vorfall vorgeladen und sich einem WT unterziehen muss. Umso besser, dass du es in den Griff bekommen hast, bevor es doch mal bei der falschen Person passiert und du angezeigt wirst.

Ich kann jetzt nur von meinen Staffs schreiben, aber bei denen war es so, dass sie die Situation (Bedrohung) fein unterscheiden konnten.

Die haben nur reagiert, wenn ich Angst hatte. Und diese Angst brauchte ich noch nicht mal sehr deutlich zeigen. Die haben das gemerkt, wenn es Ernst war. Und haben Präsenz gezeigt.
Die Prüfungssituationen, da wußte ich ja, es ist nur ein Test, war dementsprechend anders drauf, also ruhiger. Und alles war gut für die Hunde.
Keks war da tatsächlich eher verunsichert, weil sie im Alltag gelernt hatte, dass ich mich um blöde Situationen kümmer und dann hab ich mich auf einmal rumschubsen lassen.

Luca würde in einem Wesenstest durchrasseln, der geht in Bedrohungssituationen nach vorne, besonders wenn ich als Hundehalter nichts tun darf.
Rosa ist eher schissig, aber ich kann bei ihr noch nicht einschätzen, ob sie, wenn sie nicht weg kann, nicht doch aggressiv werden würde. Wenn sie weg kann, würde sie wohl eher abhauen.
Das ist auch der Teil, den ich bis heute nicht nachvollziehen kann. Kaum einer wird sich in einer Bedrohungssituation wie eine Schaufensterpuppe hinstellen und zuschauen, ob der Hund den anderen vielleicht schreddert.

Ich sehe das nicht als Problem an, solange wirklich eine Bedrohung besteht. Dein Schäferhund macht seinen Job.

Idealerweise sollte der Hund sich durch Blick- oder sonstigen Kontakt mit der Halterin sich vergewissern, ob es wirklich eine Bedrohung ist, und ob er tatsächlich abwehren soll.

Ein trainierter Schutzhund arbeitet so.

Hierin sehe ich die eigentliche Erziehungsaufgabe, diese vorherige Rückversicherung anzutrainieren. (Bzw. die nur vermeintliche Bedrohung z.B. durch einen Radfahrer abzutrainieren)
Das ist im WT in dieser expliziten Situation nicht erlaubt.

Keinen Großen.
Ich hab mit den Wesenstest eh so meine Probleme. Es sollte doch viel wichtiger sein, wie geht der Halter mit seinem Hund um, wie gut kann er ihn kontrollieren, seinen Hund einschätzen und vorausschauend handeln, damit eben Situationen, wo der Hund (unangemessen) aggressiv reagieren könnte, gar nicht entstehen.
So sehe ich das auch.


Mir ist es noch ein Bedürfnis mich zu unserem Prüfer zu äußern, zu dem ich jederzeit wieder gehen würde. Mir waren damals vorab ein paar WTs und ihre Abläufe bekannt, deswegen habe ich auch keinen Vorschlag von der Liste unserer Gemeinde genommen, sondern mir genau diesen anfahren lassen. Er testet die Hunde im normalen Alltag im gewohnten Gebiet und nicht mit abgedrehten Situationen (kenn z.B. einen Fall, in dem der Hund während dem Test mit einem Kinderwagen mit schreiender Babypuppe bedrängt wurde) auf einem Hundeplatz.

Maul zuhalten und auf die Seite legen wurde übrigens damit begründet, dass der Hund beim TA dabei auch händelbar sein muss. Wenn ich mir so manche Hunde anschaue, die da nur mit MK händelbar sind...aber ja, der Kampfhund muss es sich gefallen lassen. 😉

Und was mir wirklich wichtig war, er hat jeden (!) Test danach aufgelockert und sich wieder positiv mit Keks beschäftigt, damit sie ihn nicht grundlegend doof fand und damit falsch beeinflusst war.

Aber ja, über Sinn und Unsinn der abgefragten Situationen kann man sich streiten und dass jeder sein Süppchen kocht, macht es nicht besser. Ich würde z.B. auch nie meinen Hund, unabhängig von der Rasse, unbeaufsichtigt irgendwo anbinden und das hab ich ihm damals auch so gesagt. Dafür laufen mir da außen zu viele Idioten rum. Trotzdem musste der Hund da durch alleine angebunden von einem Mann mit Stock in der Hand bedroht zu werden.

Drum sag ich nur, jeder der hier (und woanders) pauschal gegen legal gehaltene Kampfhunde wettert, soll erstmal selbst so einen WT erfolgreich durchlaufen. Dann kann man gerne auf Augenhöhe darüber diskutieren. 🙃
 
Hm.. aber nochmal zum Verständnis:
Es ist völlig logisch, dass ein Jagdhund ursprünglich zum Jagen gezüchtet wurde und selbst wenn eine Linie von Jagdhunden seit Generationen als Familienhund gehalten und nicht zum Jagen eingesetzt wurde, ist es klar, dass er zum Jagen neigt. Nehmen wir beispielsweise den Labrador.
Es ist genauso völlig klar, dass ein Hütehund, hütet, auch wenn einige Linien ebenfalls seit Generationen nicht mehr zu ihrem eigentlichen Zweck gezüchtet, sondern als sportlicher Familienhund gehalten werden. Aussies zum Beispiel.

Ganz bestimmt gibt es noch einige wenige Leute, die mit ihrem Labrador wirklich Enten jagen und mit ihrem Australian Shepherd Schafe hüten, aber das ist doch die eindeutig auslaufende Tendenz. Meistens sind es eben doch nur Familienhunde und das wird auch zukünftig die Entwicklung bleiben. Trotzdem müssen die Hunde entsprechend ihrem ursprünglichen Zuchtzweck ausgelastet werden. Ein Labrador macht z.B. gerne Dummyarbeit, ein anderer Jagdhund möchte vielleicht mehr Nasenarbeit verrichten um glücklich zu sein.

Da sind wir uns denke ich einig.

Aber ein Kampfhund, der zum Kämpfen gezüchtet wurde, kann auf gar keinen Fall zum Kämpfen neigen?
Das ist doch absurd.
Dann jagt auch ein Jagdhund nicht und ein Hütehund hütet nicht.
Ich kann verstehen, dass man die Optik und mit Sicherheit auch das Wesen von Bullterriern gerne mag. Es sind ja auch schöne und nette Hunde.
Aber nichts desto trotz kann man doch eine Zuchtausrichtung nicht negieren.


Und ich denke auch, dass man da beim Wesenstest unterscheiden muss, was für einen Hund man da vor sich hat.
Einen Chihuahua tritt man in der Not einfach weg... ein großer Terrier, der rassebedingt extrem hartnäckig ist (und sein soll) sollte aber doch ganz unbedingt nicht zu zeitig auslösen. Während ein Schäferhund, der ja den Willen für Gehorsam mit sich bringt, schon auslösen dürfte, aber entsprechend gut auch wieder zurückgerufen werden kann. Meine Ansicht dazu.
 
Hm.. aber nochmal zum Verständnis:
Es ist völlig logisch, dass ein Jagdhund ursprünglich zum Jagen gezüchtet wurde und selbst wenn eine Linie von Jagdhunden seit Generationen als Familienhund gehalten und nicht zum Jagen eingesetzt wurde, ist es klar, dass er zum Jagen neigt.
Eigentlich neigt jeder Hund zum Jagen. Deshalb muss man bei der Erziehung eben Wert darauf legen, das er eben seinen Jagdtrieb unterdrückt. Ohne Jagdtrieb könnte ein Hund, der verwildert oder entlaufen ist, nicht überleben. Die Mülltonne alleine reicht nicht zum überleben.
Nehmen wir beispielsweise den Labrador.
Es ist genauso völlig klar, dass ein Hütehund, hütet, auch wenn einige Linien ebenfalls seit Generationen nicht mehr zu ihrem eigentlichen Zweck gezüchtet, sondern als sportlicher Familienhund gehalten werden. Aussies zum Beispiel.
Eine Rasse, die nicht mehr auf ihren Zweck (Anlagen) hin gezüchtet wird verkümmert in seinen Anlagen. Was wir ja leider bei den Gebrauchsrassen der letzten Jahrzehnten gesehen haben. Nur Dank einiger Züchter wurden diese Rassen (Anlagen) noch gerettet. A.-Terrier, Boxer, DSH, Doggen und viele mehr. Es wurden keine Gebrauchshundeprüfungen mehr verlangt um seinen Hund Zuchttauglich schreiben zu lassen. Ergebnis: Nicht mehr geeignet, ihren ursprünglichen Zweck zu erfüllen.
Meistens sind es eben doch nur Familienhunde und das wird auch zukünftig die Entwicklung bleiben.
Na, ich hoffe mal nicht. Sonst hieß es bald nicht mehr: Der Hund, Helfer des Menschen.

Aber ein Kampfhund, der zum Kämpfen gezüchtet wurde, kann auf gar keinen Fall zum Kämpfen neigen?
Das ist doch absurd.
Nein, gute und durchdachte Zucht. Hunde, die zur Aggression (und/oder Kampf)neigen, werden rigoros von der Zucht ausgeschlossen. Sie können also diese Anlagen nicht mehr vererben. Damit gehen diese Anlagen verloren.
Dann jagt auch ein Jagdhund nicht und ein Hütehund hütet nicht.
Richtig. Werden diese Anlagen weg gezüchtet, sind sie zum Jagen und Hüten nicht mehr geeignet.
Ich kann verstehen, dass man die Optik und mit Sicherheit auch das Wesen von Bullterriern gerne mag. Es sind ja auch schöne und nette Hunde.
Aber nichts desto trotz kann man doch eine Zuchtausrichtung nicht negieren.
Und was genau meinst du damit?

 
Richtig. Werden diese Anlagen weg gezüchtet, sind sie zum Jagen und Hüten nicht mehr geeignet.
Was ja auch der Fall ist. Die meisten Retriever aus der Showlinie werden für den richtigen Arbeitseinsatz nicht mehr taugen, genauso wie viele DSH aus der Hochzucht.
 
Na, ich hoffe mal nicht. Sonst hieß es bald nicht mehr: Der Hund, Helfer des Menschen.
Wer allein hier im Forum hält denn seinen Hund wirklich zu dem Zweck zu dem er ursprünglich gedacht war? Die meisten Leute suchen einen Freizeitpartner und kein Arbeitstier.

Nein, gute und durchdachte Zucht. Hunde, die zur Aggression (und/oder Kampf)neigen, werden rigoros von der Zucht ausgeschlossen. Sie können also diese Anlagen nicht mehr vererben. Damit gehen diese Anlagen verloren.
Und da finde den Fehler...

Die meisten Retriever aus der Showlinie werden für den richtigen Arbeitseinsatz nicht mehr taugen, genauso wie viele DSH aus der Hochzucht.
Darum geht's ja auch gar nicht. Sondern darum, dass diese Hunde trotzdem Tendenzen von genau diesem ursprünglich angezüchteten Verhalten zeigen.
 
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