Wie lang ist die Schleppleine, die du nutzt?
Wie baust du die Schleppleine wieder ab?
Ich nutze ganz zu Anfang
manchmal eine 5m Schleppleine - primär dann, wenn die Hunde Leine & Schleppleine wenig kennen und dazu neigen auch ganz ohne Reiz ständig rein zu krachen. Da arbeite ich primär daran, dass man zumindest, wenn nix ist ein halbwegs gemäßigtes Leinenverhalten an den Tag legt. Sobald das möglich ist, bevorzuge ich eine 10m Leine - 20m waren mir immer zu umständlich im Handling. Die 5m Leine ist aber nicht bei jedem Hund nötig, meistens sind wir recht schnell auf 10m.
Ich habe die Schleppleine bei Cira & Cotya damals abgebaut, indem ich sie zuerst schleifen lies und sie immer kürzer werden lies, bis nur noch ein Karabiner am Halsband hing. Ich bin zugegeben nicht sicher, ob das wirklich nötig war, aber ich kannte das so und handelte mehr oder minder noch nach Lehrbuch. Heute baue ich Schleppleinen eigentlich selten wirklich in diesem Sinne ab. Aber es gibt bei mir eine Semi-Freilauf Phase im Training, wo der Hund die Grundzüge verstanden hat (also prinzipiell ein vernünftiges Aufmerksamkeitsverhalten an den Tag legt und auch schon zuverlässig gezeigt hat, dass er sich von Wild auf Distanz auch mal abwenden kann), wo die Schleppe am Boden schleift. Das ist so der Moment, wo sich der Radius meist ein wenig ausweitet und man manchmal auch nicht mehr eingreifen könnte, wenn was wäre.
In zwei Wochen beginnt bei uns ja die Brut- und Setzzeit, während dieser 4 Monate ist Kira immer an der Schleppleine/langen Leine. Während dieser Zeit trainiere ich auch alle Jahre wieder ziemlich intensiv mit ihr.
Aber es ist jedes Mal dasselbe, kommt die Schleppleine ab, dann fällt bei Kira ein Schalter. Es ist, als hätte sie zwei Persönlichkeiten in sich, einmal mit Schleppleine, da klappen sämtliche Dinge nach ein paar Wochen absolut super und dann, wenn die Schleppleine ab ist. Allein dieses Klick, wenn der Karabiner aus dem Geschirr ausgehakt wird, reicht schon. Sie weiß dann ganz genau, dass ich eigentlich keine Einflussmöglichkeit mehr habe.
Und interpretiert das so, dass sie jetzt wieder eigene Entscheidungen treffen darf.
Hm, wie garstig darf ich denn werden? :happy33:
1) Ich würde gerade bei einem stark jagenden Hund nicht die 4 Monate im Jahr intensiv trainieren, wo Schleppe Pflicht ist, sondern der Hund wäre solange an der Leine und es würde so lange intensiv trainiert werden, bis es zuverlässig funktioniert. Punkt. :zwinkern2:
2) Ich mag mich nicht in die Nesseln setzen, denn wer weiß, vielleicht krieg ich ja mal meinen ersten Hund, der beim Klick der Schleppleine auch sagt "hach, jetzt bin ich wieder frei", aber meine aktuelle Ansicht ist, dass diese Dinge dann passieren, wenn man zu schnell zuviel will. Dass du, wenn ich deinen Beitrag richtig verstanden habe, auch noch einen saisonalen Rhythmus der Leinenpflicht drin hast, wird das sicherlich verstärken. Dein Hund ist ja nicht dumm...
Eine Schleppleine ist ja nicht das Training selbst - sie ist ein Hilfsmittel, das es mir leichter macht, weil ich damit verhindern kann, dass der Hund nicht ständig Erfolg mit den Verhaltensweisen hat, die er nicht lernen soll. Das ist wichtig, wann immer es dumm läuft, ich mich verschätzt habe, was auch immer... solche Situationen passieren gerade wenn es ums Jagen geht ja am laufenden Band. Die Grundregeln gelten ja mit wie ohne Schleppe und ich bestehe in beiden Situationen gleichwertig darauf. Und solange das Training selbst in der Aktiv-Phase ist und der Hund nicht wirklich zuverlässig ist, denke ich nicht darüber nach, die Schleppe abzunehmen. Wenn er zuverlässig wird, lasse ich sie schleifen und schaue mir an, wie er auf ein paar neue Freiheiten reagiert. Reagiert er mit "Trallala, du kriegst mich nicht mehr", sind die Freiheiten sehr schnell wieder weg. Dann üben wir eben mal das, so lange bis ich bei der schleifenden Schleppe kaum noch eingreifen brauche - das kommt Freilauf meist schon sehr nahe. Ähnlich ist es, wenn ich das erste Mal ableine. Ist da plötzlich alles anders, kann der Hund gar nicht so schnell schauen, wie er wieder an der Leine hängt...
Dumm ist natürlich, wenn sie nun schon gelernt hat, dass Schleppe ab bedeutet, dass man wieder schalten und walten kann, wie man möchte. Vielleicht kannst du dir mit 2 Leinen behelfen, einer normalen und einer dünnen, möglichst leichten. Dann klickst du demonstrativ die normale Schleppe ab und kriegst sie dennoch schnell wieder, wenn sie gleich Dummheiten machen ginge. Als Konsequenz hängt sie wieder an die normalen Schlepp... und übst damit, dass das Abklicken kein Freischein ist. Dabei solltest du dann aber aufpassen, dass du die dünne Schleppleine nie wie eine normale verwendest, sondern wirklich nur, um sie bei Dummheiten nach dem Abklicken zu dir zu kriegen.
In welcher Form belohnst du hochwertig?
Mit besonders beliebtem Futter, mit jubelnden Worten oder mit beidem?
Jegliche Spielsachen sind für Kira draußen uninteressant. Selbst Wurst- oder Käsestücke, für die sie im Haus und im Garten alles machen würde (an und für sich ist sie nämlich ziemlich verfressen) werden draußen nur dann beachtet, wenn ich sie werfe und sie dann suchen lasse oder wenn ich sie verstecke, oder eine Fährte lege. Einfach nur so aus der Hand fressen, macht sie vielleicht zwei- dreimal, dann interessiert sie das nicht mehr.
Freudig loben mag sie gern, streicheln ist draußen ähnlich uninteressant wie Leckerlies, dafür hat man ja im Haus genug Zeit.
Was noch geht ist, wenn ich ein Tobespiel mit ihr mache oder mal ein Stück mit ihr renne. Also sind meine Möglichkeiten des Belohnens ziemlich eingeschränkt.
Grundsätzlich gilt, dass dein Hund bestimmt, welche Belohnung sie als wirklich hochwertig empfindet :zwinkern2:
Cotya war sehr ähnlich, der findet Futter bis heute mäßig spannend (früher wurde es ohnehin ausgespuckt oder gar nicht erst genommen) und mit Spielzeug kann man sich auch bitte selbst beschäftigen. Ich habe mit ihm Rennspiele gemacht, da er die recht gut fand. Ich wurde als Nebeneffekt ein recht guter Sprinter :happy33: Heute mache ich das nur noch, wenn er wirklich tolle Leistungen bringt, für normales gutes Verhalten, wird er mit besonders viel Stolz in der Stimme gelobt, da sieht man ihm richtig an, wie er ein paar cm größer wird und mit erhobenem Kopf durch die Gegend läuft. Manchmal kommt ihm auch noch eines seiner "Huuuhs" aus, als würde er antworten "ich weiß, ich bin der Größte" :happy33:
Das mit dem Weg nicht verlassen werden wir nicht einüben können, weil wir sehr oft auf Trampelpfaden unterwegs sind und richtig breite Wege eigentlich immer nur kreuzen. Für mich wäre dann eher das Einhalten einer gewissen Distanz ein erreichbares Ziel.
Das halte ich auch für eine gute Option. :jawoll:
Ich muss dazu sagen, dass Kira vermutlich in ländlichem Gebiet sehr frei aufgewachsen ist und definitiv schon ausreichend Jagderfahrung hatte, als sie zu mir kam. Sie ist schussfest und sie findet jedes verendete Wild, egal wie weit entfernt und egal wie versteckt. Dieses Tod Verweisen macht sie wie aus dem Bilderbuch, sie bleibt beim verendeten Wild, bellt, beißt nicht zu und wartet, bis ich da bin. Ich musste schon durch Dickicht und Hänge hinauf kraxeln, weil sie unbeirrt beim Wild bleibt bis ich komme. Dann kann ich sie anleinen und gehen.
Ein Bekannter, der Jäger ist, sagte mir mal, dass er davon ausgehe, dass sie das in ihrer Heimat schon öfter ausgeführt hätte und dementsprechend auf der Jagd dabei war.
Wenn sie bereits Erfahrung mit dem Jagen hat, macht es die Sache natürlich schwieriger, zusätzlich dazu ist sie schon 6 Jahre alt und hat auch bei dir schon einiges an Jagderfahrung gemacht, so wie es sich anhört. Damit hast du schwierige Start-Bedingungen und du wirst dir natürlich für dich entscheiden müssen, wieviel Arbeit und Mühe du investieren willst. Mich persönlich würde es nicht abhalten, aber ich lege wie gesagt auch sehr viel Wert auf diese Dinge.