Rüden kastrieren?

Erster Hund
Gismo/Mischl. (*09.2013)
Hi Leute,

wir wollen gerne mal Eure Meinung zum Thema "Rüden kastrieren" wissen. Wir haben zu diesem Thema schon sooooooooo viele unterschiedlichste Aussagen gehört, wo wir nun einem Punkt angelangt sind, dass wir nicht wissen, ob wir es nun machen lassen sollen oder nicht.

Unser Hund ist nun 17 Monate alt und wir gingen davon aus, dass es selbstverständlich ist, Hunde zu kastrieren. Aber die einen sagen; auf jeden Fall....solltet Ihr unbeding machen und die anderen sagen; auf keinen Fall. Bringt nichts und für den Hund wäre das auch nicht gut. Es gibt ja auch einen Chip, der dem Körper durch Hormone eine Kastration vorgauckelt. Muß, soviel wir wissen, einmal in Jahr aufgefrischt werden. Aber auch hier haben uns welche abgeraten, da der Hund wohl am Anfang solche eine Dosis durch den Chip abbekommen würde, das wir nach dem chippen angeblich die nächsten 6 Wochen eine völlig "kirren" Hund hätten. Also völlig aufgedreht.

Nun kommt der Frühling immer Näher und wir müssen uns langsam entscheiden, was wir nun machen sollten.


Vielen Dank für Eure Hilfe und liebe Grüße,


Thomas
 
Hallo Thomas,

was hat die Kastration mit dem Frühling zu tun?

Ich kann Dich übrigens beruhigen. Ihr müsst keine Entscheidung treffen, weil das Tierschutzgesetz ganz klar eine Kastration - ohne medizinischen Grund - verbietet.
 
Na ja, eine Entscheidung muss ja schon getroffen werde, auch wenn jetzt sicher wieder eine Diskussion zum Wortlaut und der Auslegung im Tierschutzgesetz losbricht. Fakt ist so oder so, dass der Eingriff meist einfach durchgeführt wird, wenn die Besitzer es wollen.

Da eine Kastration ein invasiver medzinischer Eingriff ist, würde ich es immer erst mal ohne "versuchen" - und wohl auch ohne Chip, aber mit dem kenne ich micht nicht aus, kann mir halt nicht vorstellen, dass das für den Hormonhaushalt so angenehm ist, wie ich das so beschrieben höre?

Worum ginge es dir denn bei der Kastration - Verhalten wie Spuren von Hündinnen verfolgen, oder Zweifel, dass du ansonsten unerwünschten Nachwuchs verhindern könntest? Wäre Training keine Alternative?

Kastration ist immer besser als unerwünschter Nachwuchs oder ein Hund, der wegen einer läufigen Hündin auf die Straße rennt, aber ich persönlich würde an deiner Stelle erst mal schauen, wie andere das so mit Management und Training regeln und ob das für mich auch in Frage käme - sofern du das noch nicht getan hast.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn es keine Probleme gibt mit dem Hund = Futterverweigerung. jammern, Pipi auflecken , Zähne klappern,
dann ist aus dieser Sicht keine Kastra nötig.
Wenn man absolut sicher sein will das der Hund keine Hündin bespringt mußt Du Deinen Hund im Griff haben genauso wenn es Probleme mit anderen Rüden gibt.
Im übrigen wird sich wegen des Themas die Köpfe eingeschlagen.
Wenn es Probleme gibt bespreche das mit Deinem TA was für Möglichkeiten Du hast.
Logisch wäre es eine Sauerei wenn ein Rüde die Hündinnen im Viertel bespringt.

- - - Aktualisiert - - -

Kastration ist immer besser als unerwünschter Nachwuchs oder ein Hund, der wegen einer läufigen Hündin auf die Straße rennt, aber ich persönlich würde an deiner Stelle erst mal schauen, wie andere das so mit Management und Training regeln und ob das für mich auch in Frage käme - sofern du das noch nicht getan hast.
Absolut richtig:zustimmung2:
 
Es ist schon lange nicht mehr selbstverständlich, dass man seinen Hund kastrieren lässt.
Mittlerweile weiss man, dass die sogenannten Geschlechtshormone nicht nur für die Vermehrung da sind, sondern viele verschiedene Aufgaben im Körper haben.

Nimmt man diese Hormone weg, dann kann das verschiedene körperliche Probleme nach sich ziehen.
Das Risiko steigt durch die Kastration erheblich an.

Ich empfehle Dir, diesen Artikel eines Tierarztes zu lesen. Er beschreibt darin die neueste Studie an 2.505 Hunden.

Die möglichen Risiken einer Kastration:

-Harninkontinenz (Harnträufeln), das um so wahrscheinlicher auftritt, je schwerer die Hündin wird.
-Fellveränderungen (Baby- oder Wollfell), sehr häufig auftretend bei langhaarigen Rassen.
-Fettleibigkeit, die vor allem dann entsteht, wenn die Fütterung nicht an den reduzierten Kalorienbedarf nach einer Kastration angepasst wird.
-Seit einigen Jahren weisen wir auch auf unsere persönliche Erfahrung hin, dass die unter Hunden weit verbreitete Schilddrüsen-Unterfunktion (Hypothyreose) so gut wie ausschließlich bei kastrierten Tieren festgestellt wird.

Eine der umfassendsten und bezüglich der Fallzahlen beeindruckendsten Arbeiten zu dem Thema ist für mich "Evaluation of the risk and age of onset of cancer and behavioral disorders in gonadectomized Vizslas (Risiko und Erkrankungsbeginn von Krebs und Verhaltensstörungen bei kastrierten Vizslas)". In dieser im Februar diesen Jahres im angesehenen Journal of the American Veterinary Medical Association veröffentlichten Studie greift die Kollegin Christine Zink auf die Daten von 2505 (!) ungarischen Vorstehhunden (Magyar Vizsla) zurück.

Es macht im Rahmen eines Blog-Artikels wie diesem keinen Sinn, detailliert auf Kollegin Zinks Ergebnisse einzugehen, aber alles in allem muss man feststellen, dass kastrierte Tiere beiderlei Geschlechts ein teilweise um ein Mehrfaches erhöhtes Risiko aufwiesen, an bestimmten Krebsarten (Mastzelltumore, Hämangiosarkom, Lymphosarkom) zu erkranken, und das auch noch zu einem deutlich früheren Zeitpunkt als intakte Artgenossen.

Auch bestimmte Verhaltensstörungen, vor allem die Angst vor Gewittern, kamen bei kastrierten Tieren deutlich häufiger vor. Andere Studien belegen, dass das Risiko für die Entwicklung eines Osteosarkoms (Knochenkrebs) für kastrierte Hunde um das drei- bis vierfache erhöht ist. Selbst die Datenlage zur Verhinderung von Gesäugetumoren durch die Kastration steht unter Beschuss. Und bösartige Prostatatumoren beim Rüden treten bei Kastraten nicht seltener, sondern häufiger auf!

Insgesamt wird die erhöhte Anfälligkeit für Tumorerkrankungen aktuell mit einer durch den Wegfall der Geschlechtshormone zusammenhängenden Beeinträchtigung des Immunsystems in Zusammenhang gebracht. Dafür spricht auch, dass bei kastrierten Hunden offenbar sogar eine höhere Infektanfälligkeit nachzuweisen ist.

Besonders bedrückend ist für mich, dass eine Kastration fast sicher das Auftreten von Hämangiosarkomen, den berüchtigten Milztumoren, fördert. Ich bin auf diese Erkrankung in einem früheren Blogartikel schon einmal eingegangen. Mit dieser extrem bösartigen und gefährlichen Tumorart haben wir es bei älteren Hunden andauernd zu tun. Unsere Nandi wurde aufgrund metastasierter Milztumore eingeschläfert. Die Vorstellung, dass wir diese fiese Krankheit durch Kastration auch noch gefördert haben sollen, finde ich einfach schrecklich. Meine amerikanische Kollegin und Krebsspezialistin Alice Villalobos findet dafür einen sehr passenden Ausdruck: Earth shattering!

Damit leider nicht genug: Auch verschiedene orthopädische Probleme werden inzwischen mit der Kastration in Verbindung gebracht. Bezüglich Kreuzbandrissen scheint es bereits unumstritten festzustehen, dass diese Verletzung bei kastrierten Tieren deutlich häufiger vorkommt. Es gibt aber auch Hinweise, dass sogar Hüftgelenkarthrosen bei Kastraten früher und schlimmer auftreten. Letzteres scheint aber noch nicht wirklich sicher. Ziemlich klar dagegen ist der Zusammenhang zwischen der Kastration und der häufigsten endokrinologischen Störung des älteren Hundes, der Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose).


http://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.php?Kunde=1489&Modul=3&ID=18951
 
Pipi auflecken , Zähne klappern,

Also ich finde diese zwei Dinge noch nicht tragisc, wenn sie alleine auftreten und nicht etwa mit allem zusammen.
Das man mal schmecken will, was so abgeht ist doch noch ok :denken24: oder denkst du nicht so, Chrissi? Oder meintest du auch, dass diese Symptome, wenn sie alle zusammen und extrem auftreten Grund für eine Kastration sind?
 
Warum möchtest du deinen Hund kastrieren lassen?
Ich kenne kastrierte Rüden die mit anderen Rüden unverträglich sind und sogar einen der aus dem Garten abhaut und sich vor die Tür seiner läufigen Hundefreundin setzt und ins Haus möchte.
 
Wenn die Symtome alle zusammen auftreten und man merkt dem Hund geht es sichtbar schlecht.
@Wauzi das ist sehr unangenehm für den Halter der Hündin, also nicht ok.
 
Hallo,

hab mich auch gefragt, was denn nun der Frühling mit der Kastration zu tun hat. Wenn Du läufige Hündinnen meinst, die werden ganzjährig heiß, hat nix mit der Jahreszeit zu tun.

Der Hund ist nun 1,5 Jahre alt...!? Hat er bisher irgendwelche Probleme mit seiner Männlichkeit gehabt...!? Wenn nein, dann lass ihn wie er ist. Dann gibt es keinen vernünftigen Grund FÜR eine Kastration.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 



Hundeforum.com - Partnerseiten :
Heilkundeforum.com | Veggieforum.de | Herrchen-sucht-Frauchen.de

Hundeforum.com ⇒ Das freie & unabhängige Hundeforum unterstützen:

Zurück
Oben