Schreckreiz

Es geht ja auch darum, was der Hund als doll empfindet und nicht du. Wie bei der Belohnung, ob es zieht oder nicht, entscheidet der Hund.


Mir ist es lieber, mein Hund hört zuverlässig, und nicht nur dann, wenn er das möchte.
Klar muss Schäfie zu verlässig hören, sonst dürfte er nicht jeden Tag iin den Wiesen, wo auch andere Menschen, Hunde , Reiter und Modellflugzeugflieger sich aufhalten frei laufen.

Ich bin ja nur erstaunt, dass EINmal ein Schreckreiz reicht.
 
kein Widerspruch.
Auch wenn du es nicht verstehst.
Schäfie hat sich zum Beispiel entschieden, Kinder zu mögen,
Katzen zu mögen , Familie usw.
Sehr eigenständig und selbstbewußt.

Und er hat sich entschieden, mich agieren zu lassen, bevor er aus sich heraus nach vorne geht.

da hilft dann auch kein Teletak oder sonst ein Schmerz.
Da hilft nur Maulkorb und gegenseitiges Vertrauen.

Aber hier im Thread ging es mir um das "Einmalig".
ein Schreckreiz .
 
Bei meinem Hund habe ich bisher nie gezielt nen Schreckreiz genutzt. Auch, weil er da recht extrem reagieren kann und es meiner Meinung nach dann unbeabsichtigt in eine richtig blöde Richtung schlagen kann, die ich für mich in meinem Training nicht möchte.
Ich bin froh, wenn er mutig ist.


Bei Pferden habe ich das häufiger genutzt.
Z.B. bei einer Stute, die aus schlechter Haltung kam und erst recht spät geritten wurde. Sie sollte im Reitschulunterricht laufen und musste dazu vorbereitet werden.
Sie tat sich unheimlich schwer anzugaloppieren, rannte immer aus dem Hochgeschwindigkeits-Trab rein. Auch unter dem Reiter verstand sie einfach nicht, dass sie nur die Fußfolge ändern und nicht noch schnelleren "Renntrab" zeigen soll.

Ich habe dann also im Schritt an der Longe plötzlich und sehr heftig angetrieben. Volles Balett mit knallender Peitsche, aufs Pferd zurennen mit viel Gebahren - natürlich habe ich sie nicht geschlagen! - dazu das Kommando: "Galopp" - ganz ruhig gesagt.
Das Pferd sprang erschrocken sofort in den (zugegeben sehr hektischen) Galopp und der Knoten war geplatzt. Ich konnte dann schließlich auch reitend nur "Galopp" sagen und sie sprang direkt an. Das konnte ich dann mit der eigentlichen Galopphilfe kombinieren.
Hat uns im Training wirklich gut vorabgebracht.
 
ich hatte den DSH Yerom vom Tierschutz übernommen.
Ein Jahr alt, ein Angsthund.
Er lief vor der menschl. Hand weg.

Als er mir vertraute und frei laufen konnte, rannte er auf eine Koppel,,, Stromzaun.
Er rannte mit einem langen Jaulen auf die andere Seite, auf die Koppel.

Blieb dort stehen und schaute nach mir.


Was nun, Schmerzreiz-----

Ich sah seine Blick, ich rief ihn nicht, wusste nicht, was ich machen sollte.

Da rannte Yerom los, wieder ein Schmerzlaut und er war glücklich wieder bei mir.

Das zum einmaligen Schmerzreiz.

Ich glaube das Einmalige nicht.
 
Hm in deinem Beispiel gehe ich davon aus, dass der Hund einerseits den Schmerzreiz nicht mit einem konkreten Verhalten verknüpfen konnte, sprich schlicht nicht verstanden hat, wofür es den Stromschlag gab und andererseits, dass der Wille zum Gehorsam größer war, als der Schmerz.
 
Naja, aber dein Schäferhund, @agatha , fällt ja auch eher nicht in die Kategorie "normaler Hund".
Benutzt man ständig Schreckreize und/oder steigert man sich da rein bei der Nutzung (zb weil man das eigentlich nicht will und dann zu schwach anfängt und dann muss man es nochmal etwas stärker machen und nochmal und nochmal, usw) dann stumpft der Hund einfach ab und gewöhnt sich daran.
Und so nach dem was du immer so vom Schäferhund berichtest, kann das bei ihm durchaus der Fall sein.
Ich weiß halt Grade nicht was du sonst noch so hören willst. Du stellst eine Frage zum Thema einmaliger Schreckreiz, es antworten Leute mit Beispielen aus ihrer Erfahrung wo es geklappt hat und du sagst:" Glaub ich nicht. Kann ich mir nicht vorstellen, dass das funktioniert.".
Tja gut.....dann halt nicht 🤷🏼‍♀️ Dann braucht halt auch keiner von gegenteiligen Erfahrungen erzählen 😅
 
Das mit dem einmaligen Schmerz/Schreckreiz klappt übrigens bei Menschen auch. Die meisten Kinder fassen schließlich nur einmal auf die heiße Herdplatte und die meisten Menschen langen auch nur einmal bewusst an einen Stromzaun.
 
Das mit dem einmaligen Schmerz/Schreckreiz klappt übrigens bei Menschen auch. Die meisten Kinder fassen schließlich nur einmal auf die heiße Herdplatte und die meisten Menschen langen auch nur einmal bewusst an einen Stromzaun.
Ganz schlechtes Beispiel.

Der Unterschied liegt im Bewußtsein. Der Mensch fasst einmal an den Zaun, entweder weil er nicht weiß dass es einen Stromschlag gibt, oder weil er es nicht glaubt.
Danach ist die Schmerzerfahrung mit dem Zaun verknüpft.

Der Hund gerät an den Zaun, welchen er nicht als gefährlich wahrnimmt und bekommt einen "Schlag". Er kann den Schlag nicht mit dem Zaun verknüpfen, sondern ist verunsichert, weil er nicht weiß wofür die Schmerzen waren.

Mein Chewie hatte in den letzten zwei Jahren zweimal Kontakt mit einem Zaun, hat nun aber Angst vor Ziegen.
 
Der Hund gerät an den Zaun, welchen er nicht als gefährlich wahrnimmt und bekommt einen "Schlag". Er kann den Schlag nicht mit dem Zaun verknüpfen, sondern ist verunsichert, weil er nicht weiß wofür die Schmerzen waren.
Das ist ja auch kein bewusst gesetzter Schreckreiz, wie es in den Beispielen ging.
Übrigens: Es gibt auch sehr wohl Hunde, die den Stromimpuls mit dem Zaun verknüpfen. Nur, man kann sich darauf nicht verlassen. Deswegen ist das Beispiel mit Hund und Stromzaun für die Wirksamkeit eines einmaligen Schreckreizes nur bedingt geeignet (wobei es auch da gut funktioniert, wie man bei dir und den Ziegen merkt, oder bei anderen Geschichten).

Noch ein Übrigens: Nur weil der Hund den Schlag nicht mit dem Zaun verknüpft, heisst es ja nicht, das er ihn mit nichts verknüpft. Also auch da funktioniert der einmalige Schmerzreiz unter Umständen. Der eine Hund hat nach der einmaligen Begegnung Angst vor Ziegen, Kühen, Pferden, oder dem Ort, den Trecker der in dem Moment auftaucht oder der Katze. Also funktioniert hat es, war nur nicht gewollt.
 



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