Schreckreiz

Habs schon im anderen Thread geschrieben bevor ich gelesen hab das @agatha einen extra Thread erstellt hat.

@Zaknafein hat es glaub relativ ähnlich so formuliert

Ich bin kein Gegner von Schreckreiz weil ich ihn bei Luke einfach 2x zu erfolgreich eingesetzt habe, um den Effekt nie wieder nutzen zu wollen.

Aber wenn ein Schreckreiz nicht beim ersten Mal wirkt, kann man es direkt bleiben lassen. Meine persönliche Meinung ohne fundiertes Studium.

Ansonsten trainiere ich nur eine entsprechende Resilenz, ein Meideverhalten und/oder ein ich nenn es mal "hinter-dem-Rücken"-Verhalten und zerstöre jede Form von gegenseitigem Vertrauen, positiver Bindung und Selbstbewusstsein und -vertrauen des Hundes.

Also habe ich meinen Hausschuh geworfen, als sie Katy aufjagen wollte.

Wir sind mit dem Rudellauf mal an einer Schafweide langgelaufen. Alle Hunde abgeleint. Mehrere Hunde sind an den Zaun gekommen (denke da haben einfach viele Hunde hin markiert was die Hunde angelockt hat). Ausnahmslos kein einziger Hund ist dem Zaun nochmal zu nahe gekommen. Luke hat als einziger Hund 2x einen Schlag abbekommen. Klar hat er auf den Schlag mit aufjaulen reagiert aber ist dann einfach wieder hin. Und er wäre noch ein drittes Mal hin hätte ich ihn dann nicht abgerufen.

Ein anderes Mal hat er sich ganz blöd in einem Stromzaun verheddert der auch Strom geführt hat. Ich weiß nicht wieviele Schläge er bekommen hat bis ich ihn da raus hatte aber es dürften einige gewesen sein.
Ich hab mich dann zum runterkommen auf eine Bank neben der Weide gesetzt und 2min später ist Luke wieder zu dem Zaun hin weil es dort gut gerochen hat (und ja auch das hab ich dann unterbunden).

Ich schätze du und ich und 99% aller Menschen und Hunde dürften sich einig sein das ein (oder gar mehrere aufeinander folgende) Stromschlag(e) von einem Elektrozaun ein ausreichender Schreckreiz ist. Luke (und sicherlich nicht nur er) aber offensichtlich nicht.
Für dich ist ein nach dir geworfener Hausschuh ausreichend, für Luke und deinen Schäfer nicht.
Für manchen Hund reicht ein etwas lauteres Hey oder überhaupt ein Hey und die Welt bricht ein.

Von den 6 Wurfdiscs die unser früherer Trainer Luke an den Kopf geworfen hat, hab ich auch schon einige Male berichtet.
Kein ausreichender Schreckreiz für Luke, im Gegenteil.
 
Ein"Ey" oder so fällt sicher nicht unter Schreckreiz.Ein normaler Hund hält das aus.Der ein oder andere Hund fällt aus dem Hemd,der nächste zeigt die Mittelkralle und macht fröhlich weiter.
Das gezielte Training mit Schreckreiz halt ich für gefährlich. Wegen der Gefahr von Fehlverknüpfungen.Dann lieber falsch belohnt.Wenns blöd läuft hat man dann zwar eine Verhaltenskette,die man so nicht haben wollte,aber keinen Hund der panisch/aggressiv oder sonstwas wird,weil er den Reiz mit was falschem verknüpft hat.
Und ein Jäger der es ernst meint,lässt sich durch einen Schreckreiz doch nicht vom Jagen abhalten!!Dann müsste man die ganzen Galgos und Podencos z.B. nur einmal einem Schreckreiz aussetzen und sie könnten problemlos frei laufen..Das geht an der Realität und auch an der Lernfähigkeit vorbei.Es dürfte doch inzwischen bekannt sein,dass Hunde bis zu 10.00 Wiederholungen brauchen bis sie etwas verinnerlicht haben.Warum gibt man ihnen denn nicht die Zeit alles sorgfältig zu lernen?Ich empfinde es auch überhaupt nicht als mühselig, mit dem Hund zu trainieren.Im Gegenteil,ich freue mich über jeden Fortschritt,der mir zeigt,dass mein Training richtig ist.Gerade beim Training eines passionierten Jägersist mir wichtig,dass der Hund Alternativen zum durchstarten lernt.Allerdings muss ich auch lernen-meinen Hund zu lesen.Damit ich auch die Signale vor dem Durchstarten sehe.Außerdem muss ich die Interessen meines Hundes kennen. Für einen Hund der sich nicht für Futter interessiert,ist der Futterbeutel keine Alternative zum Jagen gehen.Da brauchts dann halt was anderes. Das ist aber die Grundlage für ein erfolgreiches Training.
 
Es dürfte doch inzwischen bekannt sein,dass Hunde bis zu 10.00 Wiederholungen brauchen bis sie etwas verinnerlicht haben
Ankonditionierte Sachen vielleicht die nicht ihrer eigenmotivation entsprechen. Aber kein Hund braucht 10.000 Wiederholungen um zu wissen, das es bei Opa immer was vom Tisch gibt, Katzen jagen toll ist, wie die Tür auf geht und an welcher Stelle man über den Zaun jumpen kann.
 
Würde ich ne scheppernde Rassel werfen, wäre mein Hund wohl ähnlich "traumatisiert" wie @DarkWuff s Nando.
Das ist schon ne andere Hausnummer als einfach nur zu schimpfen.
Daher ist es ja stark vom Hund abhängig, was für den ein "schreckreiz" ist und was nicht. Für Rosa bspw. ist ein scharfes, gar nicht mal so lautes Hey sehr wohl ein Schreckreiz, hingegen bei Torvi durfte es den schon die geschmissene, scheppernde Gießkanne sein, um mal deutlich zu machen, das es bei uns nicht erwünscht ist, bei jedem Geräusch schreiend zum Hoftor zu rasen.

Das man so Rassel/Geräuschgeschichten mit Gefühl anwenden muss, wird wohl jeder schon beim Rütter gehört haben. Das gilt natürlich nicht nur für den Hund, für den es gedacht ist, sondern auch für alle Beteiligten. Das hätte der Trainer eigentlich bedenken müssen, bei so was keine Unbeteiligten rein zu ziehen und, wenn noch so massiv korrigiert werden muss, hätte es Wiederholungen gebraucht. Wie soll der Hund sonst lernen können, wie er der Strafe aus dem Weg gehen kann. Aber wer weiß was an dem Trainingskonzept noch so im Argen lag.
 
Ich finde es z.B. schwierig Aggressionen oder Verhalten, das relativ schnell in Aggression umschlagen kann mit so negativen Reizen zu bearbeiten.
Nun könnte man sich auch fragen: warum wird ein Hund aggressiv?
Weil - meiner Meinung nach - negatives Verhalten nicht bereits im Ansatz unterbunden (negative Konsequenz) bzw. sogar bestärkt wurde (siehe Hund als Statussymbol).

Bzgl."Ey": ich denke durchaus, dass ein Schreckreiz in der richtigen Situation damit erzeugt wird. Der Hund darf in dem Moment einfach nicht damit rechnen.
Geplänkel, wenn Besuch kommt, HH ist abgelenkt, traut (!) sich gar nicht, in dem Moment einen ordentlichen Brüller loszulassen. Ein in dem Moment unautoritäres "Ey" ohne Rücksicht auf Verluste zieht dann nicht. Logisch.

Hunde darf man heutzutage ja quasi gar nicht mehr zurechtweisen, auch nicht mit einem ordentlichen Rempler vor den Latz.
Den hat Mufasa durchaus auch schon bekommen mit scharfem "ey" als er meinte, mir beim tragen der Futterschüssel zu seinem Fressplatz vor Aufregung an mir hochzuspringen. So einen Blödsinn vom Hund gibt es hier nicht.
44kg, die mich voller Übermut umschmeißen, brauch' ich nicht!
44kg, die auch sonst Jeden umschmeißen, der ihn füttert (wir sind halt auch mal weg und er wird von meinen Eltern, die knapp 70 sind, versorgt) braucht auch keiner.
Meine Kinder, die um einiges weniger wiegen als Mufasa, braucht auch keiner.
Oh Gott, Misshandlung...ich wurde dem Hund gegenüber auch mal körperlich 🙄
Der hat es aber direkt geschnallt.
Ein "Ey" reicht, egal von wem, und er trollt sich.

Ich gehe völlig konform bzgl. ständigem, völlig falsch (!) eingesetztem Schreckreiz: versaut den Hund zum psychischen Wrack! DAS rauszubekommen, ist eine Herausforderung, die man keinem normalem HH wünscht, welcher so einen Hund übernimmt.
Natürlich kann ich so einem Hund keine Schellen vor den Latz knallen, ein Brüller macht es schlimmer statt kommunikativ besser.

Es geht in nicht nur meinen Beiträgen um Schreckreiz bei unversauten Hunden, um vernünftig richtig (!) eingesetzte Schreckreize.
Damit muss man sich allerdings zuvor ordentlich befassen um eben danach KEINEN völlig verängstigten Hund zu haben.
KEINEN Hund, der völlig abgestumpft gegenüber Schreckreizen wird, weil er ständig damit konfrontiert wird und irgendwann mit Aggression darauf reagiert.

So verstehe ICH auch die Beiträge von anderen Befürwortern bzgl. Schreckreiz.

Hier werden Beiträge denke ich zum Teil echt missverstanden, KEINER von "uns" Schreckreiz-Befürwortern ballert wahllos mit Schellen oder Taktern um sich oder schlägt den Hund, wenn er nicht pariert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hunde darf man heutzutage ja quasi gar nicht mehr zurechtweisen, auch nicht mit einem ordentlichen Rempler vor den Latz.
Na jaaa... 😊
Ich denke, dass viele sich vielleicht einfach nur nicht mit körpersprachlichem bzw. hündischem Umgang auseinandersetzen und deswegen eine völlig falsche Vorstellung von Zurechtweisung haben.
Es werden Leinen geruckt, der drohnende Finger gezeigt, es gibt den berühmten Klaps auf den Popo, oder es wird inkonsequent "nein" gesagt.
Das ist aus Hundesicht aber eben Quatsch, das versteht der nicht.
Und Leute lehnen solche Maßnahmen ab, weil sie sie als "böse" empfinden. Oder sogar als "brutal", weils dann auch schon gleich um drastische Maßnahmen wie auf Köpfe geknallte Rasseln und dergleichen geht...

Dass man einen Hund aber sogar ziemlich unspektakulär und ohne laut zu werden einfach abdrängen kann und damit viel mehr erreicht, ist diesen Leuten unbekannt.

Hier werden Beiträge denke ich zum Teil echt missverstanden, KEINER von "uns" Schreckreiz-Befürwortern ballert wahllos mit Schellen oder Taktern um sich oder schlägt den Hund, wenn er nicht pariert.
Das Ding ist, dass der Thread hier mit nem entsprechenden "Background" geöffnet wurde und dann auch noch neben den Schreckreizen direkt Schmerzreize eingestreut wurden. In einer Manier, die ich für mich ablehne.
Das macht es natürlich schwierig nüchtern über das Thema zu diskutieren.

Wenn ich wirklich Erfolg mit einem einmaligen Reiz haben will, dann muss der schon echt massiv sein. Ich weiß nicht, das ist für mich kein "Ey" und kein Schulterbuffen. Das ist schon richtig Weltzusammenbruch - aus Empfängersicht.
Würde mir bei wirklich schwerwiegendem Verhalten einfallen, aber sonst bin ich der Meinung, sollte man sich die Zeit nehmen und dem Hund mit mehrfacher Wiederholung den rechten Weg näher bringen. Heißt ja nicht, dass man das nur mit Samthandschuhen macht, aber mit Augenmaß.
 
Nun könnte man sich auch fragen: warum wird ein Hund aggressiv?
Weil - meiner Meinung nach - negatives Verhalten nicht bereits im Ansatz unterbunden (negative Konsequenz) bzw. sogar bestärkt wurde (siehe Hund als Statussymbol).
Nicht unbedingt. Auch ein Hund dessen Grenzen ständig überschritten werden,kann aggressiv werden.Ein unauselasteter Hund kann aggressiv werden,ein Hund der Schmerzen hat kann aggressiv werden. Noch mehr Gründe gefällig? Da willst du wirklich mit Schreckreizen arbeiten?
Natürlich darf mich ein 44kg Hund nicht anspringen.(Darf auch mein 20kg Hund nicht.) Muss ich da aber wirklich mit Schreckreizen arbeiten? Reicht es da nicht evtl. einfach mal Ruhe reinzubringen?Ein /zwei Schritte zurückgehen, absitzen lassen?
Belästigt mein Hund Besucher, kann ich ihn auch mit einem Gitter erstmal abtrennen, bis er zur Ruhe gekommen ist.
Man muss nicht immer maßregeln oder blocken. Oft genug lassen sich Situationen auch anders lösen.
Keine Angst,auch meine Hunde bekommen mal laute Worte zu hören, und sie werden auch durchaus mal geblockt.Aber Schmerzreize lehne ich kategorisch ab.
Das war nicht immer so. Als Flecki Jimmy das Jagen beigebracht hat,haben wir es auch mit Stromhalsband versucht.. vergeblich..und bevor die alte Dame einen Herzlasper kriegt,, gab es halt nur noch getrennten Freilauf.Und nachdem ich die 50m Leine hatte,konnte ich beiden das Bedürfnis gemeinsam zu rennen und zu spielen doch noch erfüllen.
Jimmy hat in seiner Jugendzeit Radfahrer angebellt. Wir haben versucht das Problem mit der Waserpistole zu lösen.Vergeblich.Was nachhaltig geholfen hat: Ihm die Fahrräder anzukündigen und ihm genügend Raum zu geben.Fahrräder waren anfangs auch bei Pierrot ein Thema,aber nur an der Leine.. Ankündigen,zeigen und bennenen.alles positiv verstärkt.
Pierrot kam noch mit den Strommarken am Hals zu seiner Vorbsitzerin.Bei ihr tug er immer nur Geschirr.Ans Halsband hat er sich bei mir gut gewöhnt,aber anfassen daran löst bei ihm oft noch unangenehme Empfindungen aus.Deshalb fasse ich ihn wenig am Halsband an. Er bleibt auch so da.Und wenn das Risiko besteht,dass er nicht da bleibt,ich habe immer eine Leine dabei.
Jolly : Buddelt gerne,auch da wo es nicht passt. Anschreien, Leine werfen,.. hat nie geholfen.Was hilft: Hingehen ,abholen,evtl.anleinen.Es sei denn man schafft es ihn rechtzeitig von seinem Vorhaben abzuhalten.Schafft aber auch kein Schreckreiz.Entweder Ansprache oder anleinen.
 
Man muss nicht immer maßregeln oder blocken. Oft genug lassen sich Situationen auch anders lösen.
Man könnte ja auch je nach Situation und Hund auch flexibel entscheiden, ist ja nicht so, als dürfte man nicht das eine oder das andere machen, oder auch beides in Kombination. Die Menschen neigen ja schnell dazu, grundsätzlich zu werden.
Natürlich darf mich ein 44kg Hund nicht anspringen.(Darf auch mein 20kg Hund nicht.) Muss ich da aber wirklich mit Schreckreizen arbeiten? Reicht es da nicht evtl. einfach mal Ruhe reinzubringen?Ein /zwei Schritte zurückgehen, absitzen lassen?
An welchem Punkt lernt der Hund da, das Anspringen ist nicht erlaubt? Warum ihm nicht das Feedback geben, du, das will ich nicht?
 
Also irgendwie ist es wieder eine Definitionssache.
Wenn unserer irgendwo schnüffelt, wo er nicht soll, rufe ich gern ein "Kscht", das ist für mich normale Kommunikation und kein Schreckreiz.
Irgendwelche gestellten Schreckreize finde ich für mich Quatsch, weil ich sie nicht ehrlich, aus tiefstem Herzen authentisch rüber bringen könnte, wenn ich persönlich es als sinnlose Quälerei empfinde.
Wenn ich jedoch aus der Situation heraus fühle, jetzt reicht es aber oder das war zu viel, dann kann ich ehrlich ungemütlich werden. Aber so richtig in meinen Augen fiese Sachen habe ich glaub noch nicht angewendet.
Ich kann es nicht gut beschreiben.
Gerade Stromhalsbänder finde ich persönlich echt unfähr und hinterhältig. Ich frage mich, warum soll der Hund nicht mitbekommen, dass der Ärger von mir kommt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe noch eine Begebenheit, in der Aslan Ärger bekam, aber durch Herrchen. Der hat ihn aus Impuls heraus im Vorbeirennen in den Hintern getreten und mächtig angeschimpft, als der über den 90cm-Elektrozaun zu den Schafen eines Freundes sprang und die vor sich hertrieb. Ich glaube, er traf gar nicht richtig mit dem Tritt, aber dass Herrchen so schnell da war und echt sauer- das war nachhaltig!
 
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