Bubuka
Gesperrt
@Bubuka Da kann ich mir noch so viel durchlesen und selbst unter diesen topics gehen die Meinungen auseinander.
Weil so wie du es rüber bringst, liest es sich teilweise so, als gäbe es nur diesen (deinen) Weg und bei allen anderen Wegen hat man eine nicht ausreichende Bindung mit seinem Hund aufgebaut...
Es geht nicht um verschiedene Wege wie z. B. bei Methoden, sondern um die Grundeinstellung zur Erziehung. Das ist übrigens nicht "mein" Weg, sondern viele Hundehalter erziehen grundsätzlich anders und auch in der Verhaltensforschung findest du meine Ansichten wieder.
Die grundsätzliche Entscheidung ist:
Sehe ich in dem Welpen ein hochsoziales, intelligentes, gleichberechtigtes Lebewesen oder eine Reiz-Reaktionsmaschine?
Wenn ich auf der sozialen Ebene erziehe, dann kann ich nicht ein intelligentes Lebewesen durch Konditionierung formen.
Konditionierung bedeutet, man trainiert durch Belohnung/Bestrafung eine bestimmte Verhaltensweise, die ein Welpe angeblich nicht aus sich heraus lernen würde.
Ich vertraue auf die soziale Kompetenz des Welpen und darauf, dass er lernen will um ein nützliches Mitglied in der Familien-Gemeinschaft zu werden.
Ich lasse ihm einen möglichst großen Freiraum zur Entwicklung und greife möglichst wenig ein.
In der konditionierten Erziehung nimmt man sehr viel Einfluss auf den Welpen um ihn zu formen. Der Hundehalter hat Angst, dass der Welpe sonst macht, was er will. Ihm fehlt das Vertrauen.
Das sind also grundlegende Unterschiede. Es geht nicht darum, dass ich Kommandos oder Leckerlies immer ablehne.
Mir ist es wichtig, dass erstmal eine soziale Erziehung einen großen Raum einnimmt, weil hier der Grundstein für eine gute Bindung und ein tiefes Vertrauen gelegt wird.
Ich weiß, dass die positive Verstärkung als Erziehungsmethode immer noch als das Nonplusultra gilt und angeblich eine moderne Erziehung ist. Dabei ist sie schon in der Entstehung veraltet und einseitig gewesen, weil sie die soziale Erziehung zu wenig berücksichtigt. Eine Methode hat in der Welpenerziehung eigentlich nichts verloren.
Ich zitiere mal etwas zum Lesen:
Es geht um die Klärung sozialer Fragen
Konditionierung ist definitiv niemals Erziehung und kann es auch nicht sein. Erziehung findet in einem sozialen Feld zwischen Erzieher und zu Erziehendem statt.
Dafür müssen wir als Mensch gegenüber dem Hund auch eine soziale Rolle einnehmen, was immer mehr Menschen aus vielen unterschiedlichen Gründen zunehmend schwerfällt.
Emotionen und Sozialbezug
Zusätzlich ist aus der humanen Forschung mittlerweile bekannt, dass nur dann nachhaltig gelernt wird, wenn beim Lernen ein hoher Anteil intensiver und authentischer Emotionen während des Lernprozesses vorhanden ist – unabhängig davon, ob diese positiv oder negativ sind – sowie der soziale Bezug zum Gegenüber mit im Spiel ist. Beides kann man nicht allein mit der Gabe von Leckerchen erreichen, auch wenn sich so manch einer das wünscht.
Und da wären wir bei einer weiteren Problematik, die Erziehung so schwer macht und daher viele immer wieder auf den einfachen Zug der Konditionierung aufspringen lässt: viele Menschen haben verlernt, sich selbst zu fühlen und wahrzunehmen. Wer sich selbst jedoch nicht fühlt, kann nun mal auch nur schwer ein berechenbarer Partner für einen hoch sozialen Caniden sein.
Wer hat Angst vorm Behavioristen? - Von Erziehung und Konditionierung
Ein zur Diskussion anregender Artikel über die Hundeerziehung, die ausschließlich auf Konditionierung (durch Leckerchen) aufbaut. Hundetrainer Klaus Haumann kritisiert die ausschließliche Anwendung dieser Methode als unzuverlässig, weil sie letztendlich immer dem Hund die Entscheidung überlasse...
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