Was haltet ihr von Barf Complete?

[MissMisa]

Das ist genau das was ich kritisiert hatte. Leber kann sehr schnell überdosiert werden. Eine Überdosierung kann im schlimmsten Falle zum Tode führen, es ist also kein Scherz.
Ich würde dir empfehlen einen Mix zu suchen der nur Fleischanteile hat. Teile vom Muskelfleisch, Hühnerbrust, Hirschschenkel, Pansen, Blättermagen etc etc.
Die Leber kannst du dem Hund einmal wöchentlich geben, rechne vorher aus wieviel Leber dein Hund bekommen sollte.
Von anderen Innereien wie Niere oder Gedärm würde ich abraten. Herz ist für mich so ein Zwischending. Herz darf der Hund gerne mal bekommen, allerdings nicht als reine Mahlzeit (wochenlang nur Herz kann ebenfalls zu einer Überdosierung verschiedener Vitamine führen).
Zu dem Fleischmix kannst du dann vorbereitete Gemüse/ Obstpampe, Öl und Knochen geben. Nimm dir einen Tag 'frei' und matsche alles zusammen, pack es ab und frier es ein.
Dann hast du erstmal Wochenlang ruhe und musst die Päckchen nur vorher auftauen.

EDIT: Viele Barfshops bieten ein bei einer großen Bestellung (+10kg) eine bestimmte gewünschte Mischung zu machen. Frag doch mal nach ob sie bereit wären die eine Monatsration zu mischen (ohne Leber).

 

[Willnurspielen]

stelle ich mir es auch sehr zeitaufwendig vor das Fleisch kleinzuschneiden.....und das alles noch zurecht zu pampen.....ich bin ja schon froh das mein Sohn seit er ca 9 Monate alt ist komplett alles vom Tisch gegessen hat und ich nichts mehr pampen musste

Fleisch kleinschneiden musst du eigentlich nur, wenn du dir ne halbe Kuh bestellst und die hab ich so noch nie im Angebot gesehen. In Barfshops bekommt man das Fleisch bereits gewolft, bzw in Stücken, so dass man nichts mehr machen muss.
Ein Labbi wird wohl so um die 150 gr Gemüse/Obstpamps pro Tag bekommen. Wenn man einen einigermassen grossen Tiefkühler hat, dann macht man den Pamps einmal im Monat und hat Ruhe.
Ein bisschen komplizierter wird es, wenn der Hund den Gemüsepamps nicht gerne frisst. Bei meinem letzten Hund musste ich daher vorher noch Fleischbrühe kochen und die unter den Pamps mischen. Ist aber auch kein Drama ein paar Fleischknochen ne halbe Stunde in Wasser zu kochen.
Ich sehs halt so: ein Hund ist heutzutage meist einfach ein Hobby. Von daher macht mir eigentlich alles Spass was mit diesem Hobby zu tun hat, mal von Tierarztbesuchen und Spaziergängen bei strömendem Regen abgesehen.

Zu den Innereien: Leber und Niere sind Entgiftungsorgane in denen sich viel "Müll" ansammelt. Daher sollte man das nicht allzu oft geben. Gilt übrigens auch für uns Menschen. Herz enthält meines Wissens viel Protein, genau wie reines Muskelfleisch und sollte daher auch nicht zu oft gegeben werden, da es sonst zu einer Überversorgung führen kann.

Barfen hat für mich persönlich auch einen Vorteil: Viele Dinge, die ich wegwerfen würde/müsste, weil sie mir zu angeranzt sind, wie z.B. Bananen mit braunen Flecken, können bedenkenlos noch ins Hundefutter.

Vielleicht noch ein Tip: mit ein bisschen Glück hat man einen türkischen Supermarkt mit Fleischtheke in der Nähe. Die sind manchmal sehr grosszügig bei der Herausgabe von "Abfallprodukten". Ausserdem gibts da manchmal auch Dinge, die es in deutschen Supermärkten nicht gibt, wie z.B. Hoden oder Schafsköpfe. Sie sind auch sehr günstig bei fleischigen Knochen und sowas.
Fisch gehört auch zum barfen. Lachsköpfe sind ganz toll. Bekommt man teilweise auch umsonst.

 

[MissMisa]

Fisch wird leider viel zu oft unterschätzt. Ich wundere mich wirklich, dass in den Barfshops Fisch nicht unter den Regulären Kategorien zu finden ist sondern meist nur als Angebot oder Aktion.

 

[Willnurspielen]

Rohen Fisch mag halt auch nicht jeder Hund. Mein letzter mochte ihn gar nicht. Balou schleckt danach den Rasen gründlichst sauber ;-)
Aber dem kann ich auch knochentrockenes Brot hinlegen und der futtert das als wärs ne Delikatesse.
"Mein" Barfshop bei dem ich jetzt schon bestelle seit ich barfe, hat seine Fischkategorie ganz gut ausgeweitet. Da gibts mittlerweile so einiges.

 

[Benutzer516]

Zusammensetzung: 82 % Fleisch vom Rind: Muskelfleisch, Herz, Pansen grün, Leber, 15 % Obst/Gemüse (Karotten, Birne, Apfel), 1,5 % Leinöl, Lebertran Calciumcarbonat, Calciumphosphat, Magnesiumcarbonat, Kräuter, Meersalz.

Inhaltsstoffe: 13 % Rohprotein, 10,5 % Rohfett, 0,3 % Rohfaser, 2,3 % Rohasche, 69,0 % Feuchtigkeit, 0,32 % Calcium, 0,24 % Phosphor, 0,17 % Natrium.

Zusatzstoffe per kg: 5 mg Vitamin E (Tocopherol), 2,2 mg Zink (Zinkoxyd), 200 mcg Biotin, 0,3 mg Jod (Ca-Jodat).

Nach meiner Ansicht ist der Proteingehalt mit 13% an der Untergrenze und der Fettgehalt liegt mit 10,5% deutlich unter den durchschnittlich erforderlichen 20%. Kohlenhydrate zum (energetisch zweitklassigem) Ausgleich sind praktisch nicht vorhanden. Die Menge Leber ist eben nicht angegeben und zusätzlich wird noch Lebertran als weiterer Vitamin-A-Träger eingesetzt. Statt natürlichem Calcium aus fleischigen Knochen wird künstliches Calcium zugesetzt.

Zusammensetzung: 82 % Fleisch vom Pferd: Muskelfleisch, Herz, Schlund, Leber; 15 % Obst/Gemüse (Karotten, Apfel, Birnen), 1,5 % Leinöl, Lebertran, Calciumcarbonat, Calciumphosphat, Magnesiumcarbonat, Kräuter, Meersalz.

Inhaltsstoffe: 15 % Rohprotein, 8,5 % Rohfett, 0,3 % Rohfaser, 2,3 % Rohasche, 69 % Feuchtigkeit,
0,35 % Calcium, 0,27 % Phosphor, 0,17 % Natrium.

Zusatzstoffe per kg: 50 mg Vitamin E (Tocopherol), 22 mg Zink (Zinkoxyd), 200 mcg Biotin, 0,3 mg Jod (Ca-Jodat).

Im Grunde wie oben aufgeführt, zwar etwas mehr Protein, dafür aber (noch) weniger Fett.

Ich predige das barfen nicht. Ein Hund kann auch mit Aldifutter alt werden. Für einen Hunde gibt es wichtigere Dinge als das absolut perfekte Futter.

Ich auch nicht. Mir ist im Prinzip völlig egal, was jemand in seinen Hund drückt. Und Du hast völlig Recht mit dem Aldifutter. Ich kenne Hunde, die mit billigem Discounterfutter ziemlich gesund alt wurden und ich kenne Hund, die trotz ausgefeilter Barf-Ration ewig krank oder kränklich sind.

Dennoch halte ich es mit Hippokrates: "Eure Nahrungsmittel sollen eure Heilmittel und eure Heilmittel eure Nahrungsmittel sein".

Das gilt grundsätzlich für meine Familie und mich - mithin auch für den Dackel. Wir sind bei Gott keine Gesundheitsapostel, aber auf vernünftige Ernährung legen wir schon Wert.

 

[Siandara]

Also doch nicht das wahre? Mensch ich bin schonwieder so hin und hergerissen

 

[Mone90]

Nein, in meinen Augen ist es nicht das Wahre.
Selber zusammenstellen ist nicht schlimm und wenn man "drin" ist, auch nicht so zeitaufwändig und gruselig, wie man sich das als Anfänger vorstellt.
Zerschneiden würde ich Fleisch auch nicht (also nicht in Gulaschstückchen), spart Zeit und der Hund hat mehr Spaß, sich mit größeren Stückchen zu beschäftigen.
Wenn der Hund es verträgt und daran gewöhnt ist, sind Knochen im Ganzen nicht nur besser als künstlich zugesetztes Calcium, sondern nebenbei noch eine tolle Beschäftigung für den Hund.

Innereien sollte man wirklich wohldosiert verfüttern.
Hier gibt es die zwei mal in der Woche, dafür aber die ganze Bandbreite...Täglich ist das in meinen Augen zu viel des Guten.

 

[Siandara]

Aber jetzt mal für ganz doofe damit auch ich das verstehe :happy2:
Wie muss ich mir soeinen "Wochenplan" vorstellen? Was verfüttere ich? Und kommt es preislich auch bei ca 50-70 Euro im Monat hin?
Wirkliche "Fleischer" haben wir hier nicht großartig...und wenn sind sie schweineteuer....ich selbst kaufe es meistens abgepackt bei Lidl und Co....
Und was heißt nicht kleinschneiden...also Gulaschwürfelchen wären schon zu klein? Und wie läuft das mit dem Obst druntermischen? Ich hab ja so rein garkeine Ahnung mensch
Und vorallem habe ich Angst das ich nachher was verkehrt mache und Laika nachher mangelerscheinungen hat oder sonstiges...ich will doch nur ihr bestes Mensch

 

[Benutzer516]

Wenn Du die Gesamtration (ca. 2% des idealen Körpergewichts) aufteilst in

- 80% tierischen Anteil und
- 20% pflanzlichen Anteil (Gemüse/Obst) oder

- 70% tierischen Anteil und
- 30% pflanzlichen Anteil

hast Du schon mal die Grundlage. Dann teilst Du die 80 oder 70% tierischen Anteil weiter auf in

- 70% Muskelfleisch, möglichst mit etwas Fett, ggf. Fett hinzugeben
- 10% Innereien (Leber, Herz, ggf. Nieren oder Milz)
- 10% Pansen/Blättermagen (grün, möglichst nur grob gereinigt)
- 10% rohe fleischige Knochen.

Der 20- oder 30%ige pflanzliche Anteil (div. Gemüse mit oder ohne Obstanteil) wird gekocht oder püriert roh gegeben. Ob gekocht, gedünstet oder roh, da scheiden sich die Geister. Vieles liegt auch daran, ob die Menschen einen Hund füttern oder aus barfen eine Ersatzrelegion machen.

Je nachdem wie und was der Hund frisst (mäkelig, flott oder gierig) kannst Du den Gemüseanteil separat füttern oder mit Fleisch vermischen. Dann musst Du es durch den Fleischwolf drehen oder gleich gewolft kaufen.
Das kannst Du mit Teilen der Fleischration machen und den Rest (etwa das Muskelfleisch) in Stückchen oder ganz füttern. Der Hund hat ja Zähne.

Dann kannst Du ihm noch einen Teelöffel oder Esslöffel Fischöl oder Leinöl geben und fertig. 1 mal die Woche ein rohes Ei ist ebenfalls in Ordnung.

Sollte die Firma Deiner Cousine kein Barf aus einzelnen Bestandteilen anbieten, gibt es zahllose - auch gute - Internet-Shops, bei denen man sich den Kram schicken lassen kann.
Mit 60 - 70 Euro solltest Du bei einem Labbi hinkommen, das wären etwa 2 € am Tag.
Die Knochen gibst Du anschliessend extra.

Das sind so die Grundlagen.

 

[Willnurspielen]

Man kann auch mal ein Buch lesen. Mein Einsteigerbuch war: "B.A.R.F. - Artgerechte Rohernährung für Hunde: Ein praktischer Ratgeber". Fand ich gut, und ist völlig ausreichend.

Der 20- oder 30%ige pflanzliche Anteil (div. Gemüse mit oder ohne Obstanteil) wird gekocht oder püriert roh gegeben. Ob gekocht, gedünstet oder roh, da scheiden sich die Geister. Vieles liegt auch daran, ob die Menschen einen Hund füttern oder aus barfen eine Ersatzrelegion machen.

Ich hab mal ein Statement von einem Tierarzt zur Rohfütterung gelesen, der plausibel dargelegt hat, dass die zusätzliche Gabe von püriertem oder gekochtem Obst und Gemüse gar nicht nötig ist. Damit das Obst/Gemüse nämlich tatsächlich den Status des "vorgekaut" bekommt, was ja im Prinzip hinter der Idee des Vorkochens oder Pürierens steckt, müsste man das Obst/Gemüse unter ganz bestimmten Bedingungen vorbehandeln, was in der Praxis fast nicht möglich ist. Grobgereinigter Blättermagen sei besser. Leider bekommt man den nicht immer.