Ich sehe keinen Widerspruch.
Wieso kann man nicht die Richtung ändern?
Ich finde diese kommentarlose Richtungsänderung asozial.
Handzeichen nützen nur, wenn der Hund gerade guckt.
Auch ein aufmerksamer Hund guckt nicht jede Minute nach seinem Menschen.
Er kann den Richtungswechsel übersehen, wenn sich z. B. der Weg gabelt oder das Gelände unübersichtlich ist.
Warum sollte ich meinen Hund diesen Schrecksekunden aussetzen, in denen er evtl. fürchtet, er hat mich verloren?
Mit einem Partner würde man das auch nicht machen.
Wieso sollte ich meinem Hund ständig sagen wo ich laufe? Er hat mich genauso im Blick zu behalten wie ich ihn. Das ist nicht asozial, das ist komplett auf Augenhöhe. Beide haben dieselbe Pflicht. Aufeinander zu achten.
Wenn Luke an einem Weg links abgebogen ist hat er mir auch nicht vorher zugerufen das er lieber links laufen will. Wieso soll ich dann sagen das ich rechts laufe wenn er es unter normalen Umständen auch mitbekommen kann?
Anders sieht die Sache aus wenn ich ihm außer Sicht laufe. Er beispielweise an einer Stelle hängen geblieben ist und ich weitergelaufen bin um eventuell eine Kurve oder dergleichen.
Dann hab ich genauso zu warten wie ich von ihm erwartete habe, wenn er mal außer Sicht war, das er auf mich zu warten hat.
Du schreibst viel von Intuition aber das ist wie alles keine Einbahnstraße. In 999 von 1000 Fällen wusste Luke (und Jack war darin sogar besser) wo ich hin will ohne mich zu fragen und ohne das ich es ihm sagen musste. Intuitiv.
Rein intuitiv tätscheln Menschen Hunden den Kopf, umarmen sie und machen sich Sorgen, wenn ihr Welpe mit den Zähnen in einem anderen "hängt". Kein Mensch kommt mit dem Wissen über Verhalten und Bedürfnisse von Hunden auf die Welt!
Beobachte das mal genau.
Rein Intuitiv wissen Kinder das der Hund vorne Zähne hat und Zähne das gefährliche am Hund sind.
Die meisten Kinder die ich kenne versuchen sich eher seitlich oder von hinten einem Hund zu nähern solange der Hund nicht frontal auf sie zuläuft.
Irgendwie fühle ich mich da zu Unrecht etwas abgestempelt von euch,
Sry aber dafür können wir ehrlich nichts.
Wir arbeiten mit den Infos die du uns gibst. Mit den Erfahrungswerten die wir aus ähnlichen Fällen erlebt haben und unseren eigenen Erfahrungen. Und es besteht ja ein Problem sonst würdest du nicht fragen. Unser Ziel ist es nicht dir zu helfen oder nur das anzusprechen was dich gut da stehen lässt sondern dem Hund zu helfen und das geht immer über den Halter.
Wie es jemand im Thread geschrieben hat. Der Hund kann den Kreis nicht durchbrechen. Das muss schon der Mensch übernehmen. Wenn das über längere Zeiträume nicht gelingt ist das somit ganz schlicht auch seine Verantwortung.
6 Monate alt und aus dem Ausland heißt für mich vermutlich nicht ausreichend auf Umweltreize sozialisiert. Für mich klingt auch nicht alles nach reinem "Welpen-/Junghundverhalten" wie es manche hier andeuten. Das Problem war, meine Meinung auf Distanz, vermutlich das ihr alles zeitgleich angegangen seit.
Es wäre für den Hund vermutlich besser gewesen einige Grenzen zu setzen (beispielweise alles was das Kind betrifft und die Sache mit dem in die Klamotten beißen) und anderes erstmal zu tolerieren bzw. in entsprechende Bahnen zu lenken. Aber hinterher ist man immer schlauer.
Offensichtlich wurden andere Stressabbau-Methoden gesucht und gefunden und wie schon von anderen angedeutet wurde würde ich jetzt wenigstens diese gezielt in Bahnen lenken statt sie wieder abzuwürgen.
Gezieltes "gemeinsames jagen" wäre ein Beispiel.
Statt blindwütig Stöcke schreddern zu lassen würd ich entsprechendes, widerstandfähiges, Spielzeug besorgen an dem sie sich gefahrlos, vielleicht sogar gemeinsam mit euch, austoben kann. Solange sie dabei weder sich noch andere verletzt und selbstständig nach angemessener Zeit damit aufhören kann, ist das ja auch keine kritische Art des Stressabbaus.
Was das unterschiedlich reagieren betrifft ist es wie
@DarkWuff sagt. Auch ein Hund hat Tagesformen. Und du hast Tagesformen. Und eure Umwelt hat Tagesformen. Also auch Hunde die man trifft haben vielleicht einen miesen Tag und zeigen das über ihre Körpersprache worauf dein Hund wieder reagiert usw.
Bleib gedanklich nicht an den Tagen hängen wo es nicht läuft sondern an den Tagen wo es gut läuft. Schau eher was ihr da richtig gemacht habt und nicht was ihr an den anderen Tagen falsch gemacht habt.
Selbstzweifel sind auch überhaupt kein Thema. Ganz im Gegenteil. Ein Mensch kann sich nur durch Kritik weiter entwickeln. An positiver wie negativer. An Kritik von außen und auch an Kritik aus sich selber heraus. Probleme haben nicht die Menschen mit, sondern die ohne Selbstzweifel und die, die mit Selbstzweifel falsch umgehen.