Die Kastration des Rüden aus verhaltensbiologischer Sicht.

Meine Rentner sind alle kastriert.
Naala habe ich unkastriert aus dem TH bekommen und sie nach ihrer 2.Läufigkeit bei mir kastrieren lassen, weil sie scheinträchtig wurde und stark gelitten hat.
War ich nun zu "bequem" ihr ständiges Gejaule zu ertragen?
Ihre Essverweigerung?
Ihr stark geschwollenes Gesäuge? Ihre Agression gegen Hündinnen?
Vielleicht wollte ich auch einfach einen Hund,
der nicht 2mal im Jahr leiden muß?
Auf jeden Fall ist es deutlich leichter geworden nach der Kastra.
Leichter für sie? Und/oder leichter für mich???
Aaron wurde auch bei mir kastriert.
Weil er fürchterlich gelitten hat, wenn eine läufige Hündin in der Nähe war.
Weil er ebenfalls das Essen verweigert hat und so stark abgemagert ist,
das man jede Rippe sehen konnte.
Ich bin mit gekochtem Hackfleisch vor ihm auf dem Boden gekrochen, weil
ich der festen Meinung war, er verhungert mir.....:verlegen1:
Andauerndes Geheule und gekratze an der Haustüre.
Habe ich Aaron einfach nicht richtig erzogen?
Ich habe den Eindruck,
das hier einige der Meinung sind,
solches Verhalten wie Aaron und Naala hatten,
bekommt man durch Erziehung weg.......
Weder bei ihr noch bei ihm war eine Kastra "medizinisch notwendig".
Sie hatten keine Geschwüre oder ähnliches daran.
Muß ich deswegen in der Hölle schmoren?
Weil ich meinen "gesunden Hunde" gesunde Organe wegschneiden habe lassen?



LG Sandra.

Sowas fällt für mich unter medizinisch notwendig, oder nenn es von mir aus andauernder Stress, Einschränkung der Lebensqualität - wie auch immer.

Wenn mein Hund masssiven Liebeskummer hätte und ich hier andauernd läufige Hündinnen in der Umgebung hätte, würde ich auch kastrieren.

Das hat für mich aber nichts mit Bequemlichkeit zu tun, ich finde wenn ein Rüde wirklich richtig argen Liebeskummer hat, beeinträchtigt das defintiv sein Dasein.
 
Sowas fällt für mich unter medizinisch notwendig, oder nenn es von mir aus andauernder Stress, Einschränkung der Lebensqualität - wie auch immer.

Wenn mein Hund masssiven Liebeskummer hätte und ich hier andauernd läufige Hündinnen in der Umgebung hätte, würde ich auch kastrieren.

Das hat für mich aber nichts mit Bequemlichkeit zu tun, ich finde wenn ein Rüde wirklich richtig argen Liebeskummer hat, beeinträchtigt das defintiv sein Dasein.

:zustimmung::zustimmung::zustimmung::danke:

Wie ist das bei der Sterrilisation ,bei Menschen passiert das ja öfter ,das die Samen bzw.eileiter wieder zusammenwachsen können und man dann trotzdem schwanger wird?
Kann das nicht beim Hund auch passieren ?


sammybi
 
Zuletzt bearbeitet:
Dieses Thema erhitzt mal wieder die Gemüter. Ich finde, es gibt keine alleinige Wahrheit in dieser Sache. Wir haben Ernesto vom Tierschutz bekommen, er war bereits kastriert. Wenn wir die Wahl gehabt hätten, glaube ich nicht, dass wir das gemacht hätten. In Ländern wie Spanien, Griechenland etc. ist es ein MUSS, um die Flut der unerwünschten Hunde (die dann elendig verrecken in den Tötungsstationen) einzudämmen. Für die Süd- und Osteuropäer ist es völlig normal ist, seine Hunde herumstreunen zu lassen, das ist hier bei uns ja nicht der Fall und deshalb fällt das Argument der Geburtenkontrolle, zumindest hier in Deutschland, weg.

Ich bin aber jetzt auch nicht traurig darüber, dass unser Kleiner kastriert ist. Er ist dadurch nicht zum asexuellen Wesen geworden. Wenn er auf läufige Hündinnen trifft, dann findet er das ganz toll und er bespringt sie auch. Im Gegensatz zu den unkastrierten "Kollegen" darf er das in den meisten Fällen auch und es macht ihm einen Riesenspaß. Er hat auch sonst ein ausgeprägtes "Rüdenverhalten", mit Scharren, Markieren etc. Als stark nachteilig ist zu bewerten, dass er eine Bindegewebsschwäche und eine Fehlstellung in den Schultergelenken hat. Das kriegen wir durch die Gabe von MSM GsD aber ganz gut in den Griff. Eine positive "Nebenwirkung" der Kastration hingegen ist die etwas höhere Lebenserwartung.

Kastration ist - wie viele hier ja auch schreiben - kein Mittel zur Erziehung. Unerwünschtes Verhalten ist in den meisten Fällen auf den Halter zurückzuführen. Wenn ich mir einen Hund anschaffe, habe ich die Verpflichtung, mich adäquat mit dem Tier auseinanderzusetzen. Wenn man sich für einen Rüden entscheidet, darf man sich hinterher auch nicht über sein "männliches" Verhalten beschweren. Es ist eine Verstümmelung, darüber muss man sich jederzeit im Klaren sein. Aber unter bestimmten Voraussetzungen eben auch legitim. Eine Frau aus unserer Nachbarschft erzählte mir von ihrem Rüden, der schwerst gelitten hat, wenn die Hündinnen aus seinem Viertel heiß waren. Dieser Hund konnte nicht fressen, nicht schlafen und war dadurch gesundheitlich schwer beeinträchtigt. Sie hat ihn dann kastrieren lassen und es geht ihm seitdem sehr gut. Ähnliches kann man von scheinschwangeren Hündinnnen sagen. Das Problem liegt auch darin, dass wir Hunde domestizieren und kontrollieren und sie somit auch ihren Sexualtrieb nicht frei ausleben dürfen.

Also, wie gesagt, ich glaube nicht, dass wir unseren Hund kastriert hätten aber er ist durch die Kastration auch kein schlechterer oder unglücklicherer Hund.

Kastration als Mittel zur Wesensänderung = NEIN
Kastration aus Gesundheitsgründen = JA
 
Wie ist das bei der Sterrilisation ,bei Menschen passiert das ja öfter ,das die Samen bzw.eileiter wieder zusammenwachsen können und man dann trotzdem schwanger wird?
Kann das nicht beim Hund auch passieren ?

Laut meinen Tierärzten wird nur "abgeklemmt" und das kann sich lösen...

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Im Gegensatz zu den unkastrierten "Kollegen" darf er das in den meisten Fällen auch und es macht ihm einen Riesenspaß.

Ähm ja..... ich bin ehrlich gerad sprachlos :nachdenklich1:
Es gibt Hündinnnenbesitzer, die das zulassen?

Meine armen (kastrierten) Rüden dürfen keinen solchen (verletzungsrisikoreichen) ""Spaß"" haben.
 
Meine armen (kastrierten) Rüden dürfen keinen solchen (verletzungsrisikoreichen) ""Spaß"" haben.

Das tut mir leid für Deine Jungs.
Wieso Verletzungsrisiko? Mein Hund ist nicht bewaffnet =;o)
Nein ernsthaft, das Verletzungsrisiko beim Toben ist um einiges höher. Mein Hund ist ja auch nicht gerade der Größte, 44 cm und 11 kg.
Die meisten Hündinnenbesitzer haben nichts dagegen, weil nichts passieren kann, außer, dass die beiden Spaß haben. Warum sollte man ihnen das nehmen?
 
Warum sollte man ihnen das nehmen?

Ich würde mal sagen, weil nicht jedes Bespringen einen sexuellen Hintergrund hat. Sehr oft sind es reine Übersprungshandlungen oder "doofe" Macken, die nichts mit dem Fortpflanzungstrieb zu tun haben. Manchmal ist es sogar Mobbing. Ich lasse es nicht zu, dass ein Hund meine Hündin bespringt. Meine Hündin hasst das. Da interpretiere ich auch keinen "Spaß" hinein, denn den hat sie definitiv nicht.

Mein kastrierter Rüde ist auch einer, der gerne mal bespringt und ich unterbinde es sofort. Er macht das nämlich auch nicht aus sexuellem Spaß, sondern weil er ein Rüpel ist. Ich habe Hunde unter ihm gesehen, die richtig Angst hatten und Hunde, die ihm (zurecht) dermaßen eine gelangt haben, dass ich hinterher zum Tierarzt musste.

Ich denke, hin und wieder passiert das und keinem tut es weh. Da haben sie ihre Gaudi beim fröhlichen Bespringen und niemand findet es schlimm, weder der rammelnde, noch der angerammelte. Die Rammeleien, die ich bisher beobachtet habe, waren aber zum Großteil ungemütlich und arteten irgendwann in eine Schlägerei oder Stressverhalten aus, darum ziehe ich meinen Hund rigoros von jedem anderen Hund runter, wenn er rummrammelt. Und von meiner Hündin ziehe ich auch jeden Hund runter, bevor sie beißt.
 
Das tut mir leid für Deine Jungs.
Wieso Verletzungsrisiko? Mein Hund ist nicht bewaffnet =;o)
Nein ernsthaft, das Verletzungsrisiko beim Toben ist um einiges höher. Mein Hund ist ja auch nicht gerade der Größte, 44 cm und 11 kg.
Die meisten Hündinnenbesitzer haben nichts dagegen, weil nichts passieren kann, außer, dass die beiden Spaß haben. Warum sollte man ihnen das nehmen?

Ach danke, meine Jungs toben sich anderweitig aus...

Verletzungsrisiko beim Deckakt ist durchaus vorhanden und nicht "nur lustig".
Der Rüde hängt oft relativ lang an der Hündin, glaubst du ernsthaft, dass denen das inmitten einer Hundespielwiese "Spaß" macht?
Viele Hündinnen stehen nicht still, wollen weg oder beißen um sich.
Und dann?
Gewaltvolles Trennen ist ein "No Go", also muss gewartet werden. Und den danach am geschwollenen Penis schleckenden, oft winselnden, gestressten Rüden seh ich auch nicht als spaßig an.

Aber muss eh jeder für sich wissen, von meinen Hündinnen wird jeder Rüde runtergezupft und meine Rüden von jeder Hündin, wo sie es probieren würden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie kommst Du auf Deckakt? Das habe ich nicht geschrieben. Er bespringt sie und sie haben beide Spaß. Als Kastrat penetriert er sie nicht, das solltest Du aber wissen, wenn Du selber kastrierte Rüden hast.
Und Du glaubst doch wohl selber nicht, dass ich oder der Besitzer einer Hündin, es zulassen würden, wenn die Hündin das nicht will. Lies doch einfach nur, was da steht.
Übrigens bin ich so gut wie nie auf Hundewiesen unterwegs, ich ziehe den Wald vor.

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Zitat von Kailyn
Er macht das nämlich auch nicht aus sexuellem Spaß, sondern weil er ein Rüpel ist.
Meiner ist kein Rüpel, er macht es eindeutig aus sexuellem Spaß (er macht es ausschließlich bei heißen Hündinnen). Und es gehören immer zwei dazu. Natürlich stehe ich ja auch in Kontakt mit dem Halter der Hündin, und wenn der das in Ordnung findet, wo bitte, ist das Problem? Ich höre sehr oft die Aussage: "Oh der ist kastriert? Dann lassen sie ihn doch."
 
Wie kommst Du auf Deckakt? Das habe ich nicht geschrieben. Er bespringt sie und sie haben beide Spaß. Als Kastrat penetriert er sie nicht, das solltest Du aber wissen, wenn Du selber kastrierte Rüden hast.
Und Du glaubst doch wohl selber nicht, dass ich oder der Besitzer einer Hündin, es zulassen würden, wenn die Hündin das nicht will. Lies doch einfach nur, was da steht.
Übrigens bin ich so gut wie nie auf Hundewiesen unterwegs, ich ziehe den Wald vor.

Wo du hingehst und andere Hunde triffst, soll ja so sein, tut nichts zu Sache.

Kastrierte Rüden können nicht penetrieren? Da muss ich dich enttäuschen, sie KÖNNEN und es geht oft schneller als man denkt!
Viele läufige Hündinnen bieten sich an, lassen es zu - und wollen DANN nicht mehr.

Aber ich finds faszinierend, was Hundebesitzer alles als "Spaß" interpretieren...
Jetzt versteh ich auch den "Sinn" dieser "Doggypuppen" für Rüden :denken24:
 
Zuletzt bearbeitet:
Da muß ich Chaos zustimmen.
Kastraten können durchaus penetrieren!
Die Kastration betrifft "nur" die Hoden.
Die Schwellkörper sind durchaus noch intakt :denken24:.
Habe auch während eines Gassiganges ein "hängen" erleben dürfen,
zwar keiner meiner Hunde,
aber soviel zu dem Thema "geht nix mehr"......
Meistens ist es ja so,
das der "Spaß" eher einseitig ist.
Es gibt nur wenige Hunde, die sich gerne bespringen lassen.
Für die meisten ist es eine Dominanzgeste,
die sie stumm "ertragen".


LG Sandra.
 



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