Es ging ja um Untersuchungen - wie etwa HD, ED, OC(D), Katarakt etc. - die man "vor" Zuchtzulassung durchführen lassen muss.
Der Dackelrichter müsste ja erst einen Verdacht haben und dann den Nachweis der Abwesenheit von Taubheit verlangen.
Naja, Epilepsie kann ja auch erst im Alter auftreten und nicht alle Formen sind erblich - Epilepsie ist daher schon ein schwieriges Thema.
Oh ja, das ist es.
Ist wie bei der Hypothyreose. In Schweden verzichten sie bei etlichen Rassen mittlerweile auf den Test.
1. Ist nur eine erbliche Form bekannt, für die es einen Gentest gibt (das müsste man aber eh merken, weil die Hunde von Anfang an "zurück" sind, auch geistig)
2. Wurde in Schweden vielen jungen Hündinnen die Zucht verweigert, weil die Were im alter bis zu 2 Jahren schwanken und man nicht sicher war, ob sie nicht doch Schilddrüdenunterfunktion haben - 2 Jahre später nochmal Werte verglichen und alles war super. Da sind denen eine Zeit lang viel zu viele gute Hunde verloren gegangen.
Und auch ein Problem der Fütterung, bei Barfern ist die Jod-Supplementierung ein abendfüllendes Thema und die Frage des "Seins" oder "Nichtseins".
Aber als zuchtausschliessend wird ja auch PRA und Katarakt genannt, ergo muss man dafür einen Test bei der ZZL vorlegen.
Das steht irgendwo weiter unten auch noch mal, bei der Körung.
Ja, bei der Körung ist das so. Aber die KÖrung ist ja eine freiwiliige Maßnahme des Züchters und kein "muss" der Zuchtzulassung. Die Mutter meines Hundes hat ein "sehr gut" bei einer Show und das war´s. Damals brauchten die nichtmal die BHP.
Ich kenne Teckel nicht so gut und weiß nicht, wie viele Erbkrankheiten es bei denen gibt.
Ist z.B. Dackellähmung eine erblich bedingte Krankheit?
Nein, es ist ein Bandscheibenvorfall, also ein "mechanisches" Problem. Aber es führt zum Zuchtausschluss, bis dahin kann die Anlage dazu weitervererbt werden. Ob es überhaupt eine erbliche Anlage ist, weiss ich nicht.
Kann man das testen und so züchten, dass das nicht auftritt?
Oder ist eine, durch Kleinzüchtung verursachte Erkrankung, die durch körperliche Mängel entsteht?
Man müsste den Dackel kürzer und hochbeiniger züchten, das Problem wird begünstigt durch die ungünstige Statik. Daher haben das auch andere vergleichbare Hunde, viele JRT haben das auch, auch Pekinesen, Malteser und solche Rassen.
Es gibt echt Dackel, die sind so lang, da wird Dir schlecht. Übergewicht spielt eine Rolle, viel Springen auch.
Testen kann man das nur durch eine CT-Aufnahme, die aber auch nur den Moment abbildet. Es kommt oder es kommt nicht. Meiner ist zum Glück sehr kurz, mittlerweile schlank, springt nicht und läuft auch keine Treppen. Muskelbepackt wie ein Preisboxer, so um 10 Kilometer am Tag sind für einen Zwergdackel schon eine Herausforderung. Man kann als Hundehalter viel tun, um Diskopathie zu verhindern.
Ich hab ihn 2015 mal durchröntgen lassen, Patella 1, ED-frei, HD B, ganz ganz leichte Anflüge von Arthrose im Kniegelenk links und ansonsten ein guter - für den damals 8-jährigen Hund - Rücken. Das der Rücken nicht mehr der eines 2-jährigen Hundes ist, ist klar.
Herz ist geschallt und mit Farbdoppler untersucht. Lehrbuchherz, top.
Ansonsten haben Dackel keine besonderen Erbkrankheiten, bei den Mistviechern hält sich die beste Krankheit nicht. Ältere Dackel haben gerne mal Herzprobleme, auch Patella ist immer mal ein Problem (meist so 1).
Es gibt bei Teckeln noch eine Glasknochenkrankheit. Die spielt für den Käufer aber keine Rolle, weil die Tierchen kurz nach der Geburt sterben und die Krankheit oft nicht entdeckt wird.
Das hat der Mensch verboct und er muss gefälligst dafür gerade stehen und versuchen, durch vernünftige Verpaarungen diese Fehler wieder gut zu machen.
Das ist bei demokratisch geführten Zuchtvereinen aber schwierig.
Viele lassen ja z.B. ihre beabsichtigten Zuchthunde "vorher intern" röntgen und wenn HD eines gewissen Grades vorhanden ist, wird der Hund erst gar nicht offiziell geröntgt und kommt - so sagte mal ein Züchter zu mir "unters Fussvolk". So wird ein falsches Bild verursacht - und der Rasse ohnehin nicht gedient.
Es gibt kleine Vereine, die rigoros durchgreifen.
Bei den Hannoverschen Schweisshunden trat mal Epilepsie auf - vorher nichts bekannt - und die Ermittlungen ergaben einen tschechischen Rüden, der das (offensichtlich) vererbte. Die haben alles rausgeschmissen und mit Zuchtverbot belegt, was genetisch mit dem zu tun hat. Und die haben nun wirklich keine allzu große Gen-Basis.
Es gab Ärger, die Rasse blieb insoweit sauber - fertig.
Und jetzt sind wir beim Züchter. Die Hannoveraner wollen knallharte Schweisshunde züchten und keine Sofa-Fiffis. Die bleiben in Jägerhand, Punkt. Die Polizei in Niedersachsen hat einen als Mantrailer und die musste schon beim Zuchtverband und Züchter gewaltig "kriechen", dass die einen bekommen haben. Die Polizei und nicht Lieschen Müller, die Schweisshunde soooo toll findet. Und die Polizei lastet die Viecher rassegerecht aus.
Und da sind wir bei der vernünftigen Zuchtpolitik eines VDH-Vereins.
Ich bringe Dir morgen 5 Hannoversche Schweisshunde ohne Papiere, kein Problem. Irgendwelche wilden Zuchten, die noch nie einen Schweissriemen gesehen haben. Die laufen in der Saumeute mit und werden - das stimmt sogar - beworben mit "jagdlich geführt". Wiederholungswürfe immer mal.
Mieseste Dissidenz und Vermehrer pur.
"Nachsuchenführer" sein wird bei manchen Jägern modern. Und wenn diese Typen keine "richtigen" Schweißhunde bekommen - und die kriegen sie nicht - legen sie sich halt so einen Dissidenz-Hund zu, prollen mit dem dann mit "Spezial-Nachsuchen-Klamotten", "Spezial-Nachsuchen-Gewehr", Spezial-Nachsuchen-Geschirr", "Spezial-Nachsuchen-Messer" und "Spezial-Nachsuchen-Unterwäsche" bei der Drückjagd rum und merken nicht mal, dass die anständigen Jäger lieber ko.zen als mit denen reden wollen.
So ein Gespann sollte mal einen angeschossenen Überläufer suchen, voll die Show hat der abgezogen und ist mit seinem Viech ganz wichtig durch das Revier gestolpert. Eier in der Hose wie Apfelsinen, aber echt. Gefunden hat er nichts, aber voll die Begründungen, warum nicht. "Wahrscheinlich Fehlschuss", obwohl der Penner am Anschuss noch was von Lungenschweiss und Schnitthaar gefaselt hatte.
Mein kleines Rotz-Dackelchen hatte die mittlerweile tote Sau dann nach 20 Minuten. Ganz ohne "Special".
Es ist gut, dass es den VDH und die angeschlossenen Zuchtvereine gibt. Und das es Zuchtordnungen und Verfahrensvorschriften und und und gibt. Klar, es gibt Mängel, menschliches Versagen, Sesselkleberei, Vorstandsgemauschel, falsche Entscheidungen, "Augen zu und durch" - menschlich eben. Gibt es überall, somit auch da.
Insgesamt stimmt es. Und das ist das Entscheidende.
Aber ich ziehe die Stirne kraus, wenn Züchter pauschal in den Himmel gehoben und als halbe Heilige dargestellt werden, die 24/7/52 nicht anderes tun, als sich um die Zucht kümmern. Darunter gibt es mindestens eben so viele Ärsche wie sonst wo.