Kastration, Sterilisation, Halbkastration, ... was denn nun?

Dann warst du aber noch nicht sehr erfolgreich. Sonst hätte man ja schon mehrmals von erfolgreichen Prozessen gehört, bzw. waren sie nicht haltbar. Was dann ja auch dagegen spricht, dass das Gesetz eindeutig ist, in der Hinsicht.

Was ist das denn für eine unsinnige Ansicht?
Erstmal habe ich noch niemanden angezeigt wegen einer Kastration, also kann es durch mich keinen Prozess gegeben haben.
Zum anderen ist das Fehlen von Gerichtsverhandlungen doch kein Beleg dafür, dass das Gesetz nicht eindeutig ist.

Wie schon geschrieben, ist die Boxenhaltung bei Hunden auch verboten. Auch da gibt es nur sehr wenige Gerichtsurteile, weil das selten zur Anzeige kommt.

Guck dich doch mal in den Tierheimen um. Viele Tierheime sind davon abgekommen, Hunde pauschal zu kastrieren. Da steht bei vielen Hunden der Status "nicht kastriert". Warum ist das so, wenn das Gesetz nicht eindeutig wäre?

Das Tierheim München hat dazu sogar kurz Stellung bezogen:

Warum sind nicht alle Hunde kastriert?

Da man lt. Tierschutzgesetz (Nach § 6 Abs. 1) Hunde nicht ohne medizinische Indikation kastrieren lassen darf.

https://www.tierschutzverein-muenchen.de/das-tun-wir/tiervermittlung/haeufige-fragen.html


Das Tierheim Düsseldorf hat es nicht begründet, aber dort findet man es in den Vermittlungsgebühren:

Tiervermittlungsgebühren

Alle unsere Tiere werden tierärztlich untersucht. Die Hunde sind geimpft, entwurmt und gechipt, die Katzen zusätzlich auch kastriert.

http://www.tierheim-duesseldorf.de/tiervermittlung/kosten.html

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Wo widerspreche ich mir denn?

Hier:
Ansonsten hast Du Recht, Kastration interessiert keine Socke, keine Behörde

Sicher müssen Behörden erst aufmerksam werden, aber das würden sie ja bei Anzeigen.
 
Was soll das denn jetzt werden? Hast Du die Übersicht verloren?

Ich habe geschrieben, dass die Lebenswirklichkeit das Kastrationsverbot des Gesetzes praktisch überholt hat, weil kastriert wird was das Skalpell hergibt und keine Socke sich um die gesetzliche Regelung kümmert.

Die TÄ haben keinerlei Verfolgungsrisiko, sonst wären sie vorsichtiger.

Es gibt keine einzige straf- oder ordnungswidrigkeitsrechtliche Entscheidungen über Kastrationen, das 21 Jahre alte Urteil des Amtsgerichtes Alzey betraf eine zivilrechtliche Vertragsproblematik.

Es gibt niemanden, der Anzeigen oder auch nur Anstösse für Behörden auf den Weg bringt, es gibt nur eine Minderheit in Foren, die vehement Kastrationen verteidigt.

Die Menschen erzählen ungeniert, warum sie ihre Hunde kastrieren liessen, keinerlei Befindlichkeit oder Scheu. Auch als Hundehalter handle ich ja ordnungswidrig.

Wo widerspreche ich mir denn?

Im übrigen braucht es durchaus nicht nur eine medizinische Indikation.
Mit der Vorschrift des § 6 Abs. 1 Nr. 5 TierSchG (...oder - soweit tierärztliche Bedenken nicht entgegenstehen - zur weiteren Nutzung oder Haltung des Tieres eine Unfruchtbarmachung vorgenommen wird) rechtfertige ich - so ich die Gegenansicht vertreten würde - fast jede Kastration, nur 3 Beispiele:

1. man hält nervlich die dauernde Unruhe/Fressunlust oder den Ungehorsam oder das Gefiepe des Rüden nicht mehr aus. So macht Hundehaltung keinen Spass. Entweder Verkauf (keine weitere Haltung) oder Kastration.

2. ich will den Hund als Rettungshund ausbilden, der Rüde ist durch die anwesenden Hündinnen "von der Rolle" und kann nicht oder nur sehr erschwert ausgebildet werden. Daher Kastration zur weiteren Nutzung und ggf. auch Haltung, bei Hündinnen entsprechend.
Dieses Beispiel kann man beliebig auf jede Hundesportart ausdehnen.

3. ein Jagdhund arbeitet in einem Revier, in dem ständig andere Hundehalter spazierengehen, auch solche mit läufigen Hündinnen. Riecht der die, lässt er Sau Sau sein und ist "weg". Brauchbare Hunde sind für bestimmte Jagdarten sogar gesetzlich vorgeschrieben und einen unkastrierten Jagdhund kann man nicht gebrauchen - siehe Nutzung, Haltung. Hündinnen entsprechend, de braucht der Jäger auch in ihrer Läufigkeit. Jagdhunde arbeiten meist frei und die ganzen Rüden im Revier.........
 
Was soll das denn jetzt werden? Hast Du die Übersicht verloren?

Ich habe geschrieben, dass die Lebenswirklichkeit das Kastrationsverbot des Gesetzes praktisch überholt hat, weil kastriert wird was das Skalpell hergibt und keine Socke sich um die gesetzliche Regelung kümmert.

Die TÄ haben keinerlei Verfolgungsrisiko, sonst wären sie vorsichtiger.

Es gibt keine einzige straf- oder ordnungswidrigkeitsrechtliche Entscheidungen über Kastrationen, das 21 Jahre alte Urteil des Amtsgerichtes Alzey betraf eine zivilrechtliche Vertragsproblematik.

Es gibt niemanden, der Anzeigen oder auch nur Anstösse für Behörden auf den Weg bringt, es gibt nur eine Minderheit in Foren, die vehement Kastrationen verteidigt.

Die Menschen erzählen ungeniert, warum sie ihre Hunde kastrieren liessen, keinerlei Befindlichkeit oder Scheu. Auch als Hundehalter handle ich ja ordnungswidrig.

Wo widerspreche ich mir denn?

Keine Ahnung, vielleicht schreiben wir aneinander vorbei.
Dass es keine Straf- und Ordnungswidrigkeitsverfahren gibt, das stimmt.
Da habe ich Dir nicht widersprochen.

Die bisherigen Gerichtsurteile betrafen zivilrechtliche Klagen wegen Vertragsstrafen, das stimmt auch.
Ansonsten sehe ich das etwas anders, weil ich schon finde, dass es eine Entwicklung gibt.

Viele Tierheime kastrieren nicht mehr pauschal.
In Hundeforen sind die Befürworter der Kastration mittlerweile in der Minderheit.
Auch viele Tierärzte weigern sich erfreulicherweise, einen gesunden Hund zu kastrieren.
Sicher geht das alles ganz schön langsam voran, aber es geht voran.

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Ich bin gerade positiv überrascht, dass sich doch das Kastrationsverbot in Tierheimen herumspricht:

Was sagt eigentlich das Gesetz?
Erstaunt? Die Kastration beim Hund ist meist verboten!

...dieser Newsletter soll darüber aufklären, daß eine Kastration beim Hund nur in seltenen
Ausnahmefällen überhaupt legal und sinnvoll ist.

http://www.tierheim-leipzig.de/Texte/Newsletter_TSVL_ 201303_MRZ.pdf

Während bei Katzen die Kastration beider Geschlechter ein absolutes „Muß“ ist, sieht die Situation bei Hunden vollkommen anders aus.

Bedauerlicherweise kastrieren viele Tierärzte im Auftrag ihrer Kunden oder auch für Tierschutzvereine vollkommen ungehemmt Rüden und Hündinnen ohne daß wirklich eine Indikation vorliegt. Daß dies nicht nur ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz darstellt, sondern häufig auch mit erheblichen Leiden für das Tier verbunden ist, bleibt vollkommen unberücksichtigt.

http://www.tierheim-vielau.de/?page_id=1037
 
Zuletzt bearbeitet:
Da könnte man x tausend andere Meinungen vom Tierschutz auflisten, nur die kannst selber suchen.
Da nicht nur in TH kastriert wird sondern bei der normalen HH weiß ich nicht wo da ein Erfolg da ist.Man kann sich alles schönreden.
 
Viele Tierheime kastrieren nicht mehr pauschal.

Ich hatte nie den Eindruck, dass bundesdeutsche Tierheime pauschal Hunde kastriert haben. Aufgrund des allgemeinen Kastrationswahns werden aber natürlich viele kastrierte Hund dort abgegeben. Ein Hund, der kastriert vom Tierheim abgegeben wird, ist deshalb noch nicht "durch" das Tierheim kastriert. Bei Fundhunden und offensichtlichen Rassetieren hat das TH da übrigens auch ein Schadensersatzrisiko.

In Hundeforen sind die Befürworter der Kastration mittlerweile in der Minderheit.

Hier habe ich einen durchaus anderen Eindruck, auch wenn die meisten User das Thema "über" haben und gar nichts mehr zu diesem Thema schreiben. Viele sind - denke ich - weder Gegner noch Befürworter sondern neutral und würden sich einen Schädel machen, wenn es ihr Tier betrifft

Auch viele Tierärzte weigern sich erfreulicherweise, einen gesunden Hund zu kastrieren.

Hast Du dazu einen Beleg?

Sicher geht das alles ganz schön langsam voran, aber es geht voran.

Hmmh. Ich hab - gefühlt - die Ansicht, dass es die Hemmschwelle mehr und mehr sinkt. Das entspricht auch so ein bischen dem Zeitgeist - "was nicht passt, wird passend gemacht" und "Gesetze sind immer dann unbeachtlich, wenn sie gerade nicht in den Kram passen".


Ich bin gerade positiv überrascht, dass sich doch das Kastrationsverbot in Tierheimen herumspricht:

Der Link aus Leipzig ist von 2013. Gerade in den letzten Jahren - so mein Eindruck - dreht sich das wieder um und es wird verstärkt kastriert bzw. Gründe für Kastration gesucht.

Beide Links beschreiben indes, was ich sagte: Es wird ungehemmt kastriert auf Teufel komm raus. Mahnende Stimmen - Deine und ja auch meine, ebenso einige Andere - gingen unter oder waren nicht zahlreich genug.

Es wird der Aufsatz von TA Rückert im Link abgedruckt. Der beschreibt das Problem vorwiegend aus medizinischer Sicht und hat damit ja auch völlig Recht.
Ich hab aber die ganze Zeit auf die rechtliche Situation abgestellt, eben darauf, dass die gesetzliche Regelung bzw. das verbot im Grunde keinen interessiert und die Realität das Gesetz längst überholt hat. Beide Links bestätigen das ja.
 
Ich hatte nie den Eindruck, dass bundesdeutsche Tierheime pauschal Hunde kastriert haben. Aufgrund des allgemeinen Kastrationswahns werden aber natürlich viele kastrierte Hund dort abgegeben. Ein Hund, der kastriert vom Tierheim abgegeben wird, ist deshalb noch nicht "durch" das Tierheim kastriert. Bei Fundhunden und offensichtlichen Rassetieren hat das TH da übrigens auch ein Schadensersatzrisiko.

Ich weiß nicht, ob Du oft auf Tierheimseiten schaust. Ich habe das über Jahre sehr regelmässig gemacht, um alte Hunde zu suchen, die kein Zuhause finden. Ich habe auch mit vielen Vereinen und Tierheimen zusammengearbeitet. Das ungeschriebene Gesetz für "sauberen, seriösen" Tierschutz war immer:
Hunde werden alle kastriert, geimpft, entwurmt und gechippt abgegeben.

Das stand auch so auf jeder Tierheim-Homepage. In Beschreibungen stand auch oft: Muss erst noch kastriert werden, bevor er/sie vermittelt wird.

Alles andere war verpönt. Ich musste mir manchmal ziemliche Beleidigungen anhören, wenn ich gesagt habe, dass die Hunde bei mir nicht kastriert und geimpft werden.

"Auch viele Tierärzte weigern sich erfreulicherweise, einen gesunden Hund zu kastrieren."

Hast Du dazu einen Beleg?

Belegen kann ich das nicht, aber lese es oft in Foren, wenn Hundehalter wegen Krankheitsvorsorge kastrieren lassen wollten.

Hmmh. Ich hab - gefühlt - die Ansicht, dass es die Hemmschwelle mehr und mehr sinkt. Das entspricht auch so ein bischen dem Zeitgeist - "was nicht passt, wird passend gemacht" und "Gesetze sind immer dann unbeachtlich, wenn sie gerade nicht in den Kram passen".

Vielleicht weil es immer mehr Hundehalter gibt. Die erfahrenen Hundehalter sind eigentlich überwiegend kritisch, was Kastrationen angeht.
 
Ja klar werden die Welpen kastriert. :happy33:
Und Niemandshunde hat welches Tierheim? Das sind stinknormale Hundehändler.
 
Sowas wird öfters als Du denkst gemacht, genauso wie Welpen auf dem OP Tisch sterben.
Ich möchte nicht die Dunkelziffer der eingeschläferten Tiere wissen.
Na eh klar Hundehändler:frech1:
 
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