Martin Rütter

Ich zitiere mal (wieder) meinen alten Chef, Sgt. John Watts von der Royal Air Force, Chef der Dog-Section der RAF Laarbruch (wo ich damals gearbeitet habe) und einer der intuitivsten und genialsten Hundeausbilder, den ich je gesehen haben:

"Keep him happy an show him the right way"

Genau, das ist DER Satz. Nach einigen Irrwegen haben auch wir gelernt, mit unserem Buben auf diese Art zu arbeiten.
Unser Ziel war also nicht, dass Hermes vom Wild abrufbar ist, sondern dass er sich bei Wildsichtung selbstständig angemessen verhält.
Wir haben ihm erklärt, dass es Unsinn ist, bei jeder Kleinigkeit hinterher zu rennen und ich bin der festen Überzeugung, dass kann jeder Hund lernen. (Jeder Wolf, jeder Gepard, jedes Wildtier muss das auch lernen, keiner davon kann es sich erlauben, unnötigerweise Kraft zu verschwenden.)
Unser 'Antijagdtraining' war nicht-aversiv.

Ich denke, eigentlich kann man jedem Hund alles mögliche erklären. Wenn nicht, dann hat man nur noch nicht die richtige Erklärung gefunden.
Oft gehört aber eben viel mehr drumherum dazu, als einfach der direkte Weg zum Ziel. Vielen Hundehaltern ist das dann zu viel. Dann werden sie rabiat zu ihren Hunden.
Abgesehen davon traue ich dem Rütter diese Sichtweise auf den Hund nicht zu, er stellt sich in meinen Augen zu weit über den Hund und übt zu viel Zwang aus.
 
Genau, das ist DER Satz. Nach einigen Irrwegen haben auch wir gelernt, mit unserem Buben auf diese Art zu arbeiten.
Unser Ziel war also nicht, dass Hermes vom Wild abrufbar ist, sondern dass er sich bei Wildsichtung selbstständig angemessen verhält.
Wir haben ihm erklärt, dass es Unsinn ist, bei jeder Kleinigkeit hinterher zu rennen und ich bin der festen Überzeugung, dass kann jeder Hund lernen. (Jeder Wolf, jeder Gepard, jedes Wildtier muss das auch lernen, keiner davon kann es sich erlauben, unnötigerweise Kraft zu verschwenden.)
Unser 'Antijagdtraining' war nicht-aversiv.

Ich denke, eigentlich kann man jedem Hund alles mögliche erklären. Wenn nicht, dann hat man nur noch nicht die richtige Erklärung gefunden.
Oft gehört aber eben viel mehr drumherum dazu, als einfach der direkte Weg zum Ziel. Vielen Hundehaltern ist das dann zu viel. Dann werden sie rabiat zu ihren Hunden.
Abgesehen davon traue ich dem Rütter diese Sichtweise auf den Hund nicht zu, er stellt sich in meinen Augen zu weit über den Hund und übt zu viel Zwang aus.

Wobei du das "nur" einem Whippet beigebracht hast, der obendrein dein erster Hund ist, wenn ich mich richtig erinnere. Ich finde es fehlerhaft das nun ständig auf alles und jeden zu übertragen, vom Racing-Greyhound bis zum Gepard.
 
@ Hermelin
Sich eigenstaendig "angemessen" zu verhalten ist die Koenigsdisziplin der Hundeerziehung. Sie hat ihre Grenzen.
Ich setze angemessen in klammern, weil das angemessene Verhalten eines starken Sichtjaegers der seit Jahrhunderten genau darauf selektiert wurde, das hinterhergehen ist. Stehen bleiben ist nicht angemessen fuer den Hund, es ist nur im Sinne des Hundefuehrers. Diesem Impuls nicht nachzugeben ist z.B. bei Windhunden nur bei den Ausnahmen moeglich.

Bei vielen anderen Hunden haben wir nicht diesen super starken Trieb und darum gute Chancen mit Anti-Jagd-Training.

Hallo,

welche Alternative gibt man einem derart jagdambitionierten Hund...!? Wenn ich das Buddeln nun auch wegstrafe, er kein Wild mehr hetzen soll (was man dann sicher auch mit dem Sprühhalsband zu lösen versucht), WAS soll er dann tun...?

Er darf sicher hungern bis zum Umfallen und MUSS dann Futterbeutel apportieren. Ich bezweifle, daß das der richtige Weg für DIESEN Hund ist...

Damit muessen sich Halter von Jagdhunden auseinander setzen.
Ich habe dieses ganze Unterdruecken des Triebes auf den der Hund selektiert wurde noch nie verstanden. Warum hol ich mir einen Hund der fuers Hetzen und die Sichtjagd brennt, wenn ich ihm das dann verbieten will? Klar, zulassen kann mans auch nicht, aber da sollte man spannende Alternativen bieten koennen, die genau diesen Trieb ansprechen. Finde ich zumindest. Stattdessen wird es oft nur unterdrueckt. Da frag ich mich, warum holt man sich dann ein Jagdraubtier ins Haus? Und warum reicht kein Labbi, warum muss es gleich ein Galgo oder sowas sein?
 
Ich sehe mir die Folge gerade an. Nicht nach Mäusen buddeln? Das verstehe ich ehrlich gesagt nicht ganz. Klar ist das Jagdverhalten, aber das kann man doch lenken. Anti-Jagd-Training sollte ja nicht bedeuten, dem Hund jedes mal eins über zu braten, wenn er solch ein Verhalten zeigt und ihm diesen natürlichen Instinkt völlig zu verbieten. Lenkt man das heutzutage nicht eher um? Zumindest las ich das bereits oft, dass Suchspiele, Dummyarbeit und sogar das suchen nach Mäusen gelobt/genutzt werden können, während man gleichzeitig das hetzen von Wild wegarbeitet.

- - - Aktualisiert - - -

Kann ich nur bestätigen... Meiner darf buddeln,buddeln und nochmal buddeln,wir machen Dummy-und Nasenarbeit...meiner Meinung nach muss man einem Hund mit so starkem Jagdtrieb, dem es einfach schon im Blut liegt,Alternativen bieten,so ein Hund braucht das jagen...aber eben kein Wild,keine Jogger,Radfahrer etc.,sondern dafür Dummy und Leckerlies...und vorallem mit mir im Team ;-)

Als Belohnung habe ich das buddeln noch nicht genutzt, weil er es ja sowieso darf,aber kann man mit Sicherheit gut...als "Ablenkungsmanöver"funktioniert es allerdings wunderbar ;-)


Dann hast du es ihr drei Jahre lang falsch erklärt :denken24:
Stimme zu...

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Mit Abby übe ich aktuell, dass sie Wildspuren folgen darf, wenn sie mich dabei "mitnimmt". Also nicht an der Leine zerrt oder der an der Schleppe wegrennt, sondern langsam geht, immer wieder Blickkontakt aufbaut und darauf schaut, dass ich mitkomme. Dabei macht man sich zwar manchmal ziemlich zum Deppen ^^ aber ich habe das Gefühl, dass so eine "gemeinsame Jagd" für Abby ein besonderes Erlebnis ist.
 
...aber ich habe das Gefühl, dass so eine "gemeinsame Jagd" für Abby ein besonderes Erlebnis ist.

Ist es für Hunde auch. Es stärkt die Beziehung in einem für den Hund im Prinzip lebenswichtigem Bereich.
Deswegen ist Anti-Jagd-Training schon vom Begriff her der falsche Ansatz.
"Gemeinsam" ist das Stichwort - und wenn das verankert ist, sind Gehorsam und Abrufbarkeit ohne weiteres zu erzielen.
 
ich möchte mal auf das buddeln eingehen.
meine mädchen dürfen das manchmal.

im garten nur an bestimmten stellen,auf den rasen schon mal gar nicht und im park
ist das ein absolutes no go.
wenn sie mal im gebüsch buddeln fände ich das auch okay.

wo erlaubt ihr denn das buddeln ?
ich finde es unverantwortlich wenn die hunde z.b. auf einer wiese riesen löcher buddeln wo andere sich dann die haxen brechen.
der hund aus der sendung (ich habe nur nebenbei hingeschaut) hat meiner meinung nach auf den rasen gebuddelt.
 
War auch mein Gedanke..... Ich habe auch früher mit Luke buddeln lassen, der wird da echt Geil drauf.
Ich habe mir aber auch gedacht, ey wenn da jmd (Pferd, Hund, Reh, Mensch) rein rennt dann gute Nacht... ich habe es nur nicht verboten, weil er es von Frauchen aus durfte. Jetzt nicht mehr. Oder doch wieder? Weil er sterbenskrank ist? Der letzte Stand war, er durfte es nicht mehr, die Bedenken wurden ihr im Kopf laut.
Ich finde es schön dass Hunde daran richtig aufblühen.... aber erlauben würde ich es dann doch nicht.... oder an Stellen, wo keine Gefahr drohen würde....
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich lasse Daisy bei uns am Rand buddeln. Nicht auf dem Feld mittendrin, sondern am Rande, wo es niemanden stört. In der Wahner Heide überall. Es ist Naturschutzgebiet. Bei den ganzen Umgrabungen der Wildschweine fällt es null auf, wenn ein Hund da gebuddelt hat ^^ das selbe gilt für den Waldboden hier.
 
Zuletzt bearbeitet:
Komisch...

Ich war schon mit soo vielen unterschiedlichen Hunden unterwegs, vom RR bis hin zum Husky und vom Münsterländer hin zum Vizsla, und es kam noch keiner auf die Idee, nach Mäusen, oder generell Löcher, zu buddeln :nachdenklich1:
 



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