Martin Rütter

Rütter ist ein Entertainer, ein Comedian und ein cleverer Geschäftsmann. Das muss einem bewusst sein, wenn man sich auf ihn einlässt. Ich schätze an ihm, dass er Interesse bei nicht ganz so sachkundigen Hundehaltern weckt. Wer wirklich etwas lernen will, der ist bei ihm nicht gut aufgehoben, denn dazu ist er viel zu sehr 08/15 Hundetrainer.

Geld verdienen ist keine Schande,

Da muss ich dir absolut Recht geben, Flixilotte! :jawoll:

Ich bin bekennender Rütter-Fan und habe mich absolut amüsiert am Freitag Abend, wie auch der Rest der Familie! Ich finde es gut, wenn Wissen witzig verpackt wird, aber in einigen seiner Sendungen auf VOX konnte man ja auch schon sehen, dass der Rütter auch anders kann. Ich erinnere mich da an eine Sendung, wo er ein Ehepaar ziemlich niedergemacht hat, weil die einen schwierigen Hund einfach abgeben wollten ohne sich ernsthaft bemüht zu haben und gelichzeitig darüber nachdachten, sich einen anderen "einfacheren" Hund zu holen. Er ist richtig sauer geworden, das fand ich absolut klasse!!!

Es gibt allerdings einen Punkt, in dem ich anderer Meinung bin als Rütter: Die Sache mit dem Reden. Ich bin auch so eine Quasselstrippe und müsste mich echt verbiegen, mit meinem Hund (oder auch mit meinem Pferd) nicht mehr zu reden oder mich nur auf die Kommandos zu beschränken. Mir ist allerdings auch klar, dass sich ein Kommando (oder auch eine klare Anweisung) im Tonfall bzw. in der Lautstärke deutlich vom restlichen Geplauder abheben muss. Und so klappt es dann trotz Dauerbeschallung sehr gut!

Auf den Roman von Martin Rütter bin ich übrigens schon sehr gespannt!
 
Menschlich finde ich Rütter toll. Er ist auch auf seinen Vorträgen absolut sympathisch und erreicht die Menschen. DAS finde ich bei (aus meiner Sicht) sicherlich vielen Dingen, die ihm fehlen, wichtig und gut. Bloch beispielsweise ist auch witzig (wenn auch nicht so wie Rütter), unterhaltsam, stellt aber aus meiner Sicht ganz andere Anforderungen an Vorwissen als Rütter. Schreckt sicherlich Anfänger oft ab.

Rütter pauschaliert aus meiner Sicht zu sehr. Das ist ein Faktor, der mir bei ihm nicht gefällt. Er betrachtet zuweilen nicht die einzelne Hund-Halter-Kombination.
 
Kann mich diesmal eig. allem anschliessen...
Aber wie sollte man denn auch bei einem Vortrag, der sich an Hunderte von Menschen zur gleichen Zeit richtet, nicht pauschalisieren?
In dieser Situation hat man ja kein Individuum im eigentlichen Sinne vor sich...

Ich sag´s mal so: nach dem rein rütterschen-Prinzip würde ich so nicht arbeiten (hatte ich, glaube ich, schonmal geschrieben - ich kann mich da KEINEM Trainer/ Trainingskonzept zu 100% anschliessen... aber das hat bei mir verschiedene Gründe!)

Schön und lobenswert finde ich bei ihm aber besonders, dass er das, was er vermittelt, so vermittelt, dass der jeweilige Mensch auch versteht, warum er es so handhaben soll und nicht so (gleiches gilt ebenfalls, wenn er Probleme und Störverhalten erklärt!).

zu Bloch: ich mochte seine direkte, unverblümte Art eig. immer... bis zu diesem Sommer, aber das ist eine andere Geschichte!

Edit: ich bin dem Roman gegenüber auch noch sehr skeptisch, aber bin dennoch drauf gespannt!
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn man bedenkt, dass Hundehaltung immer "populärer" wird, die Vereinsamung in Städten etc führt dazu, dass der Hundemarkt boomt... jeder Hans Franz hat nen Hund, da finde ich, ist es geradezu ein Meilenstein, sich als Trainer einem möglichst breitem Publikum vorzustellen und auf erzieherische Inhalte aufmerksam zu machen... möglichst so, dass sie JEDEM zugänglich sind.

Das ist nicht leicht!

Und das bedeuet auch für Herrn Rütter, Abstriche machen zu müssen.

Aber wenn seine "werbewirksame" Art dazu führt, dass sich auch nur ein "Idiot" mehr mal ein paar Gedanken über gewaltfreie Hundeerziehung macht, dann hat es mMn etwas gebracht!

Dass Leute, wie Bloch, Middelhaufe, Gansloßer, etc eine ganz andere Zielgruppe haben, ist keine Frage...

Aber mal ganz ehrlich... wer Geld dafür ausgibt, etwas über das Aggressions- und "Spiel"verhalten von Hunden untereinander zu lernen, wer sich Bücher kauft, in denen hauptsächlich Statistiken aufgelistet werden... diese Leute haben in der Regel auch kein Problem damit, dass Hundi an der Leine zieht oder jagen geht. Für die ist es nicht (mehr) wichtig zu erfahren, dass es eher suboptimal ist, den Hund mit Leckerchen zu locken anstatt ihn gut getimt zu belohnen ;)
 
Aber mal ganz ehrlich... wer Geld dafür ausgibt, etwas über das Aggressions- und "Spiel"verhalten von Hunden untereinander zu lernen, wer sich Bücher kauft, in denen hauptsächlich Statistiken aufgelistet werden... diese Leute haben in der Regel auch kein Problem damit, dass Hundi an der Leine zieht oder jagen geht. Für die ist es nicht (mehr) wichtig zu erfahren, dass es eher suboptimal ist, den Hund mit Leckerchen zu locken anstatt ihn gut getimt zu belohnen

Diese Aussage kann ich jetzt überhaupt nicht nachvollziehen oder versteh ich dich da falsch?
Meiner Erfahrung nach sind es gerade die Leute die über ihre Motivation mehr, speziell auch über das Sozialverhalten zu erfahren, schließlich bei tiefergehenden Themen landen und ich glaube kaum, das es Hundehalter, die sich für z.B. solche Statiskiken interessieren, egal ist wie sich ihr Hund benimmt, ganz im Gegenteil.

Falls ich das falsch interpretiert habe, würde ich dich bitten zum Verständnis deine Aussage zu differenzieren.

Darüber hinaus sehe ich Rütter durchaus ähnlich wie Flixi. Allerdings sehe ich solche Hunderziehungssendungen aber auch sehr kritisch. Den ernsthaft Interessierten mag dies druchaus ein Anstoss sein sich weitergehend zu informieren. Demjenigen, der es aber gerne einfach hätte, animiert dies aber u.U. dazu die Dinge als Pauschallösung anzusehen und dies unreflektiert am eigenen Hund auszuprobieren, ich halte das nicht gerade für ungefährlich.
Das solche Dokus nicht das komplette Training wiedergeben, sollte zwar logisch sein, oft wird aber dieser Eindruck erweckt das es ganz einfach ist. Menschen, die aber eine einfache Lösung suchen, hinterfragen das oft nicht. Ich würde es begrüßen wenn in jeder dieser Sendungen darauf hingewiesen würde, das man das nicht pauschal anwenden kann und es gut überdacht werden muß ob die Problematik mit dem eigenen Hund auf den gleichen Ursachen beruht. Bei jedem Arzneimittel erfolgt der Hinweis "Zu Risiken und Nebenwirkungen ... fragen sie ihren ...!" Das soll jetzt nicht heißen, das man jedenmal einen Hundetrainer direkt fragen muß/soll - aber wir reden hier vom Umgang mit Lebewesen und die Suggestion von Pauschalitäten kann ohne ausdrücklichen Hinweis darauf, nicht der richtige Weg sein. Dieser Punkt kommt mir dabei leider viel zu wenig rüber, wann was nämlich auch genau falsch sei könnte.

Bloch ist sicher kein Comedian, aber er hat einen sehr natürlichen Humor und eine lockere, ebenfalls sehr bildhafte Art. Ja, ich habe auch schon erlebt, das er damit mal jemandem vor den Kopf stößt, aber er meint dies garantiert nicht böse oder abwertend, man kann mit ihm immer darüber reden und er steht auch Rede und Antwort. Er ist aber eben auch sehr direkt und geradeheraus, was auch mal unangenehm sein kann, klar, aber er bietet dann auch konstruktive Hilfe an.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei jedem Arzneimittel erfolgt der Hinweis "Zu Risiken und Nebenwirkungen ... fragen sie ihren ...!" Das soll jetzt nicht heißen, das man jedenmal einen Hundetrainer direkt fragen muß/soll - aber wir reden hier vom Umgang mit Lebewesen und die Suggestion von Pauschalitäten kann ohne ausdrücklichen Hinweis darauf, nicht der richtige Weg sein.

SIGNED!
Sehr gut... dafür wäre ich ehrlich gesagt auch, dass zu Beginn und/ oder zum Schluss einer solchen Sendung ein solcher Hinweis erfolgt!!!
Daran sollte sich auch eine Super-Nanny halten...!

Ich habe Bloch, den ich ja wie gesagt eig. zu schätzen weiß, diesen Sommer leider so kennengelernt, dass er eben auch absolut nicht direkt sein kann - und das, obwohl sein Anliegen prinzipiell sehr wichtig gewesen wäre!
In sofern war ich da sehr enttäuscht...
 
Tikaani... echt, das tut mir total leid, aber... da ist irgendwo n Wort abhanden gekommen oder so... ich bin mir total unsicher, was genau du wissen möchtest... :nachdenklich1::verlegen1:
 
*lach* ja irgendwie bin ich mir da auch echt uneins ... einerseits lese ich aus deinem Satz (siehe Zitat oben) - das Hundehlatern, die sich mit weitergehendem Wissen beschäftigen, nicht mehr wichtig ist ob der Hund hört, andererseits paßt da der letzte Teil wiederum nicht dazu, wo es heißt:

Für die ist es nicht (mehr) wichtig zu erfahren, dass es eher suboptimal ist, den Hund mit Leckerchen zu locken anstatt ihn gut getimt zu belohnen

bedeutet das jetzt sie legen wert auf gutes Timing (?) anstatt auf Bestechung oder heißt es, ihnen ist es egal, da sie sich zu "Höherem" berufen fühlen (mein ich jetzt nicht so ernst) ;) - aber ich komm nicht ganz hinter die Aussage deines Satzes.
Ich würde ja hoffen, du meinst, das sie mittlerweile andere Prioritäten setzen, die aber keineswegs Nachlässigkeit bedeuten, sondern mehr auf Kommunikation als auf bloße Konditionierung setzen - nur kommt es ein wenig negativ, zumindest bei mir, an - im Zusammenhang mit den Statistiken, so als wäre das am Thema vorbei sich mit sowas zu beschäftigen.

-------

2 min. später - und mit ein paar Stunden Distanz liest es sich anders und ich habe die für mich mißverständliche Stelle enttarnt *lach* ok, ich habe es jetzt und bin dann auch ganz deiner Meinung was diesen Punkt betrifft.
Du meinst letzteres, da bin ich jetzt sicher, irgendwie hatte ich nen Knoten im Leserythmus - ich hatte "haben kein Problem damit" nicht wörtlich genommen, sondern hab es verstanden als störe sie es nicht. Man (ich) sollte eben nicht immer Zynismus vermuten, leider gibt es den in Foren zu oft ;).

mea culpa ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein... ich meine *lach* ohje...

Hundehalter, die eher BEISPIELSWEISE Bloch Seminare/ Vorträge besuchen/ Bücher lesen, sind in der Regel über das "Erziehungsniveau" hinaus, auf welchem Martin Rütter Hundehalter zu erreichen versucht.

Rütter'sche Erziehungstipps sind eher so die Basis... es geht in der Regel um die ganz stinknormalen "Problemchen" (die natürlich auch zu größeren Problemen werden können), wie zb Bestechung statt Belohnung oder die Frage "wer beeinflusst wen", "wie beschäftige ich den Durchschnitsshund sinnvoll", etc...

Hundehalter, für die sowas keine Probleme (mehr) darstellt, bzw die sich im Vorfeld vielleicht entsprechend mit Wissen bewaffnet haben, sehen in der Pauschalisierung der Rütter'schen Tipps (zu Recht) die eine oder andere Tücke, gar Gefahr...
Aber für den... *hust* Durchschnittshundehalter könnte da die eine oder andere Offenbarung transportiert werden... was meiner Meinung nach eben eine solche "Vermarktung der Hudneerziehung" rechtfertigt.
 



Hundeforum.com - Partnerseiten :
Heilkundeforum.com | Veggieforum.de | Herrchen-sucht-Frauchen.de

Hundeforum.com ⇒ Das freie & unabhängige Hundeforum unterstützen:

Zurück
Oben