Ich finde Meideverhalten nicht per se schlimm :nachdenklich1: Soziale Mechanismen lernt ein Hund nicht über Futter oder Spielzeug. Ich glaube, ich bin da noch am ehesten bei Michael Grewe* -
„Jeder Hundehalter sollte wissen, dass das Lernen und die Erziehung eines Hundes nicht nur über das Prinzip der Belohnung funktionieren kann. Sicherlich gibt es Hunde, bei denen man zu einem sehr großen Teil über Belohnung argumentieren kann, aber das ist eher selten“, sagt Michael Grewe deutlich. „Über Futter und Belohnung kann man jungen Hunden formale Lerninhalte wie Sitz, Platz und Fuß beibringen, das ist legitim und hat auch seine Berechtigung. Spätestens jedoch, wenn der junge Hund erwachsen wird, findet ein Wechsel statt. Dann geht es vordergründig um soziale und nicht mehr um formale Lerninhalte. Diesen Transfer muss der Hundehalter erkennen und umsetzen können“
Quelle
Was ich aber ehrlich gesagt schon etwas lächerlich finde ist, wie auf Facebook direkt mit negativen (und teilweise verächtlichen, hasserfüllten) Kommentaren um sich geschmissen wird. Weil ein Welpe mal an der Schnauze gepackt wurde. :denken24:
Hundeerziehung ist ein wahnsinnig emotionales Thema, aber die meisten Menschen vergessen, das sie niemand dazu zwingt etwas mit ihrem Hund zu tun oder nicht zu tun. Man muss andere Menschen nicht als bedingungsloses Vorbild nehmen.
Es gibt nicht DIE Methode - wenn es die gäbe, dann wären manche Leute hier, die scheinbar die einzig
wahren Hundetrainer sind, mittlerweile reich und berühmt (oder zumindest derart begehrt, das man überregional von ihnen hören würde).
Trainer, Fernsehsendungen und Bücher können nur Anstöße bieten, Möglichkeiten aufzeigen und Hilfestellungen geben. Die Arbeit an sich muss jeder selber machen, und da wird jeder nur das machen, was er mit sich und seinem Hund vereinen kann.
Das einem dabei nicht jeder Inhalt passt sollte doch eigentlich klar sein. Aber diese Hitzköpfigkeit, diese sehr emotionale Reaktion, die finde ich oft unangebracht. In dem verlinkten Video von dem Welpen wurde kein Hund misshandelt.
*der ist hier bestimmt auch "Persona non grata", aber mir hat sein Buch "Hunde brauchen klare Grenzen" wirklich die Augen geöffnet und die Beziehung zu meinen Hunde nachhaltig verbessert.
**ich bin kein Fan von irgendeinem berühmten Hundetrainer und verfolge auch keinen weiter, ich hole mir meine Gedankenanstöße aus allen möglichen Richtungen. So wie Grewe's Buch für mich toll war, war es auch "Das andere Ende der Leine" von Patricia McConnell.