Hallo zusammen, nochmal danke für die Tipps. Habe wieder das Wichtige fett markiert ;-) Vielleicht fällt euch dazu noch was ein.
Das war wahrscheinlich Metronidazol.
Nach meiner Erfahrung wirkt das nicht bei Giardien. Die Folgen dieser Behandlung sind aber sehr oft Durchfall.
Das Medikament hat ziemliche Nebenwirkungen.
Ja, er hat tatsächlich zuerst 5 Tage Synulox bekommen, und als das nicht anschlug in der Folgewoche 5 Tage Metrobactin. Parallel bekam er Estifor.
Bzgl. Nebenwirkung Durchfall: Den hatte er ja auch schon vor der Einnahme. Es hat aber sicher alles noch verstärkt.
Laut Tierärztin wirkt Metrobactin / Metronidazol gegen Giardien, außerdem hätten diese spätestens mit der Wurmkur abgetötet werden müssen. Das hat sie heute nochmal betont, auch, dass der Giardien-Schnelltest zu 99% verlässlich ist. Das muss ich ja dann erstmal so hinnehmen.
Denn ich werde erst in 1-2 Tagen die Sammelkotprobe abgeben können, und dann dauert es nochmal 7-10 Tage bis der komplette Befund vom großen Kotprofil da ist. Der Einzeller-Befund kommt zum Glück schon etwas schneller, meinte die TÄ.
Insgesamt hat sie nochmal betont, dass seine Symptome eher auf eine chronische Darmentzündung schließen lassen, da er eindeutig am meisten im Dickdarm Probleme hat, wohingegen Kokzidien etc. eher den Dünndarm besiedeln würden.
Daher bekommt er jetzt 10 Tage Cortison. Alles andere hat gegen die Entzündung ja nicht geholfen. Auch das Wiederaufflammen nach einigen Tagen sei typisch für die chron. Darmentzündung (IBD), vergleichbar mit Morbus Crohn beim Menschen.
Bzgl. eurer Anmerkungen zu den Blutwerten:
- Es wurde ein großes Blutbild gemacht (Niere, Leber, Pankreas, Blutbild, Differentialblutbild, einige Mineralien, Gastrointestinaltrakt). Aber Schilddrüsenwerte sind nicht dabei. Oder gibt es noch andere Bezeichnungen als TSH...?
- Pankreas-Werte waren alle normal.
- Niere: Kreatinin war auch ganz normal; die TÄ meinte, der erhöhte SDMA-Faktor sei mit dem Durchfall zu erklären, da die Niere im Zuge dessen auch vermehrt Giftstoffe ausscheiden müsse. Das klingt für mich auch recht schlüssig, da er noch nie irgendwelche Auffälligkeiten bzgl. Niere / Wasserlassen gezeigt hat.
Ich kann jetzt also nur hoffen, dass Cortison der richtige Weg ist und die Entzündung endlich dauerhaft rausnimmt. Ich hoffe auch immer noch, dass er KEINE chronische Darmentzündung hat. Er ist mit 5 Jahren ja noch relativ jung und war bis vor 6 Wochen immer so robust und gesund. Wäre ich bloß nicht auf BARF umgestiegen. Das hat seinen Magen-Darm-Trakt total herausgefordert und in Kombination mit irgendeinem Infekt dann anscheinen überfordert. Äußerlich war davon aber all die Monate (wir sind vor 8 Monaten auf BARF umgestiegen) nichts sichtbar. Den Bandwurmbefall hat er mit Sicherheit auch vom BARF. All die Jahre vorher war er wurmfrei, auch ohne Wurmkur (habe immer den Kot testen lassen). Ich wohne direkt neben einem Futtermittelladen und habe das Fleisch meistens von der Frischetheke geholt. Das war zwar vorher auch eingefroren, aber ich weiß ja nicht, ob die das vorher lange genug eingefroren haben, dass Wurmeier / Finnen abgetötet werden.
Es gibt aber ja auch den umgekehrten Fall, dass Hunde mit Nassfutter eine IBD entwickeln und die Umstellung auf BARF dann hilft.
Würdet ihr an meiner Stelle einen Ultraschall machen lassen, um ganz sicherzugehen, dass es IBD ist, also dass der Darm entzündlich und die Darmschleimhaut an einigen Stellen verdickt ist?
Ich habe auf Ultraschall bis jetzt jetzt verzichtet, denn wir hätten in eine andere Praxis gemusst, und ich wollte ihm erstmal allen weiteren Stress ersparen.
Außerdem ist es ja mehr als offensichtlich, dass der Darm entzündet ist. Selbst wenn die Darmentzündung nur durch Einzeller hervorgerufen wäre, würde der Ultraschall ja eine Entzündung anzeigen. Dann wäre Cortison so oder so das derzeit einzige Mittel der Wahl, obwohl die Ursache vielleicht woanders liegt. Und ob es nicht doch irgendwelche Einzeller sind, erfahre ich ja erst in rund 7 Tagen aus dem großen Kotprofil ....
Aktuell geht es ihm übrigens deutlich besser. Gestern waren wir insgesamt 6 Stunden draußen, weil er teilweise im 5- bis 20-Minutentakt rausmusste. Habe mir die Zeiten aufgeschrieben, es war echt eine Tortour, und so läuft das seit Wochen alle paar Tage.
Gestern ab 17 Uhr hat er dann aber durchgeschlafen bis heute früh um 8.
Nachdem er jetzt 36 Stunden nüchtern war, hatte er nach dem Tierarztbesuch heute morgen auch plötzlich wieder Appetit. Er hat einen EL Hüttelkäse bekommen, damit er seine B12-Tablette nimmt
(B12 bekommt er jetzt 20 Tage lang). Ansonsten wird er jetzt 5 Tage lang vorsichtshalber nur flüssig ernährt, mit "Nutribound" von Virbac, davon bekommt er tatsächlich nur 30 ml am Tag. Das wird noch für "Diskussionen" sorgen, denn er hat vorhin schon deutich gezeigt, dass er Appetit auf was "Richtiges" hat. Insofern wäre die Royal Canin Flüssignahrung vielleicht angenehmer gewesen, weil er da 100 ml am Tag bekommt und etwas mehr im Magen hat, aber für den Darmtrakt ist es sicher besser so, möglichst wenig belastet werden.
Habe allerdings ein bisschen Bedenken, wie der Darm die Umstellung auf sein Diätnassfutter (Royal Canin Intestinate) dann wieder schafft?
Snacks wie Kaustreifen etc. bekommt er ja schon seit über einer Woche nicht mehr (und trotzdem ist die Entzündung wieder aufgeflammt).