Einmal decken lassen - aus gesundheitlichen Gründen

Jetzt wurde hier ja öfter gesagt Züchter verkaufen teure Welpen weil sie teure Gesundheitsvorsorge leisten.

Ich würde gerne mal so eine Aufstellung sehen.


Nehmen wir doch mal an, Herr Schmidt züchtet Labradore im VDH. Herr Schmidt einen eigenen Deckrüden, Horst, und zwei Hündinnen. Betty und Wilma.
Herr Schmidt hat zwei Würfe im Jahr (einmal Betty, einmal Wilma).
Betty und Wilma liegen ganz gut dabei, pro Wurf gab es immer 10 Welpen.
Herr Schmidt züchtet seit drei Jahren, und verlangt pro Welpe 1100 Euro.

Pro Jahr macht Herr Schmidt somit einen Umsatz von 22.000 EUR.

Hier züchten ja einige, gerne würde ich jetzt mal sehen, was denn nun genau für Kosten für Herrn Schmidt anfallen.

Auch unter dem Aspekt: Wie oft wird Horst auf Erbkrankheiten gecheckt? vor jedem Decken? Einmal im Jahr? alle zwei Jahre?
Dito Wilma und Betty.

Ausserdem würde ich gerne anfügen: hier hiess es auch: mein wurf hatte zuwenig Welpen, da bin ich auf den Kosten sitzengeblieben.
Irgendwie hadere ich mit dieser Aussage, denn: Jeder der einen Hund hat, hat Kosten. Hundehaltung ist ein Hobby. Hobbies kosten Geld. Hundezucht ist ebenfalls ein Hobby (soweit nicht gewerblich betrieben). Warum sollte dies also kein Geld kosten?

würde mich über eine Aufstellung hier sehr freuen, denn es interessiert mich echt, wie hoch denn so die Kosten fürs Züchten liegen.

Kosten wie Wurfkiste, Decken, Leinen und Futter wurden bei Horst, Betty und Wilma längst amortisiert. Wüsste auch nicht wieso ich einem Züchter das Futter für seine Zuchthunde bezahlen sollte. (mein Futter für meine Hunde muss ich ja auch selber bezahlen).
Herr Schmidt geht auch nicht auf Ausstellungen, und hat die Wurfkiste im wohnzimmer stehen.

Also dann:
VDH Mitgliedsbeitrag: ???? EUR im Jahr?
Gesundheitsvorsorge:
Was genau? Wie oft? Betrag in EUR?

- - - Aktualisiert - - -

Gerade mal gegooglen und das hier gefunden:

EINMALIGE KOSTEN:

Anschaffung Zuchthündin: 1200€
Hundeschule bis Begleithundprüfung ca 600€
Ausstellungen bis Zuchttauglichkeit (incl Übernachtung/Fahrt) mind. 500€
Zuchttauglichkeitsprüfung (incl. Fahrt) 50€
Tierarzt Untersuchung f. Zuchzulassung PL und Augen 150€
Zwingerschutzurkunde 30€
Zwingerbuch für Welpendoku 25€
Züchterseminar (Wochenende VDH m. Übernachtung/Fahrt) 300€
weitere Fortbildungen 2013 (incl. Fahrt) 120€
Wurfkiste 90€
Welpenauslauf 80€
Vetbed, Decken (mehrere zum tägl. Wechsel) 150€
Anschaffung Pflege (Bürsten, Kämme, Scheren, Krallenzange, uvm 150€

=3445€


WIEDERKEHRENDE KOSTEN:(nur für die Zuchthündin, ich habe insges. 3 Hunde!)

Mitgliedschaft Zuchtverband (jährlich) 36€
Futter für 1 Bichon (Barf, bestes Futter, jährlich) 360€
Hundesteuer Hamburg (jährlich) 90€
Haftpflichtversicherung (jährlich) 80€
Hundefriseur (alle 6 Wochen 50€, jährlich insges. 9x) 450€
Fachliteratur, viele Bücher (ca 60€ jährlich) 60€
Tierarzt (Impfung, Kotprobe ob Würmer, wenn ja +Wurmkur 4xJahr) 200€

=1276€



KOSTEN FÜR DEN WURF (hier: 5 Welpen):

Progesterontest Hündin (um genauen Deckzeitpunkt zu bestimmen,
1-4x nötig 30-120€ 80€
Test Gesundheitszustand vor Deckakt 50€
Decktaxe (incl Hotel und Fahrt ca 500-1000€) 800€
Ultraschall 50€
Futterzusätze+mehr Futter während der Trächtigkeit und Säugezeit 200€
Homöopathie, Kalcium, weitere Arznei 60€
Krankenunterlagen zur Sauberkeitserziehung 150€
Spielzeug, Kausachen für die Welpen 150€
Homepage, Anzeigen schalten 80€
Welpennahrung 300€
Wäsche tägl. waschen, trocknen, Heizung sehr warm, (Mehrkosten) 500€
Entwurmung alle Welpen (+ganzes Rudel 4x nötig) 70€
Welpen Impfen/Bluttest, chippen, Gesundheitszeugnis 500€
Ahnentafeln (5x15€) 75€

=3065€

Quelle: http://bichon-hamburg.de/info/Kostenaufstellung Züchter.html


Ganz ehrlich, wenn all die Kosten in die Welpen einfliessen, dann find ich das einen WITZ.

Warum soll ich als Käufer der Dame den Hundefriseur bezahlen, ihren Besuch der Hundeschule, ihre Bücher, Haftpflichtversicherung und das Futter ihrer Zuchthunde?
???
Dass meinte ich damit: die Leute lassen sich da wohl auch die Allgemeinkosten ihrer Hundehaltung bezahlen (siehe oben auf Verweis Hundehaltung = Hobby = Kosten).
Also wenn das bei allen so ausschaut, dann denk ich machen die meisten doch einen ganz guten Reibach, denn die Kosten rein auf die Zucht bezogen sind ja wesentlich geringer und teilweise auch einmalig....teilweise find ich die kosten auch echt hochgegriffen:
Spielzeug 150 EUR? Spielen die mit Steiff Plüschtieren? Heizkosten 500 EUR? für sagen wir mal max. 10-12 Wochen? (was ist wenn der Wurf im Sommer ist...). Decktaxe würde bei Herrn Schmidt übrigens schon mal wegfallen.

Also ich weiss ja nicht....
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke da geht es nicht um die Kosten, die in den Elpenpreis einlaufen, sondern um die Kosten, die man nunmal einfach hat. Nur um den Leuten mal zu zeigen, was man investiert (freiwillig, ist ja Hobby, aber trotzdem), dass sie einen bestmöglich gezüchteten und aufgezogenen Welpen bekommen.

Natürlich soll und muss der Welpenkäufer das nicht mitbezahlen, aber ohne diesen Aufwand der Züchter gäbe es den Welpen halt auch nicht.

Das mit der Hundeschule ist bei einem Begleithund vielleicht nicht so relevant. Hat man aber einen Arbeitshund, dann braucht der ja auch gewisse Prüfungen um gekört bzw. zur Zucht zugelassen zu werden und dann wird die Ausbildung auf einmal doch relevant.

Es ist es mir halt auch wert, dass ich weiß, mein Züchter kümmert sich und investiert was in die Hunde und gibt sich Mühe. Das andere klingt für mich nach: 'Ist mir doch ******egal, was der mit seinen Zuchthunden macht, selbst wenn er sie im Hinterzimmer verlottern lässt, nie zum Tierarzt geht, sie nie Tageslicht sehen, das ist ja sein persönliches Privatvergnügen, Hauptsache ich bekomm nen billigen Welpen.

In deinem Beispiel hab ich auch noch zwei Anmerkungen:

1. Der Züchter hat einen eigenen Rüden (finde ich ohnehin schon mal nicht so prickelnd), den er dann auch noch jedes Jahr auf die eigenen Hündinnen lässt. Das ist keine Zucht! So verbessert man keine Linie, das ist pure Vermehrung. Ich habe an sich nichts dagegen, wenn ein Züchter auch einen eigenen Rüden hat, finde es aber alles andere als gut, ihn dann ständig mit den eigenen Hündinnen zu verpaaren.
Also rechne in deinem Beispiel die Decktaxe für mindestens vier Würfe noch drauf.

2. Geht nicht auf Ausstellungen, das kannst du knicken. Soweit ich weiß, braucht man in fast jedem Zuchtverband Ausstellungsbewertungen zur Zuchtzulassung.

Gentest für Erbkrankheiten reichen einmal im Leben, denn entweder man hat die Gene, oder man hat sie nicht, die ploppen nicht aus dem Nichts auf.
Aber ok, es gibt ja auch Krankheiten wie DCM, die man erst erkennt, wenn sie da sind, aber da ist der Labbi soweit ich weiß kein heißer Kandidat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich muss immer - man verzeihe mir das - sardonisch grinsen, wenn ich diese herrlichen Kostenaufstellungen lese, die ein Züchter hat und warum der dann einen bestimmten Betrag nimmt.

Ich denke, es ist ganz anders.

Wenn ein ordentlicher (also nicht der Heilige, sondern der normale, gute) Durchschnittszüchter - und der würde auch nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten rechnen - nun auf 800,- € für seine Welpen kommt und beim Umschauen bei seinen Züchterkollegen stellt der fest, dass die alle 1000,-- € nehmen - und auch kriegen -, was macht der dann?

Na?

Warum nimmt ein Züchter 1.000,-- €? Weil er sie kriegt.

Ich würde als Züchter übrigens jeden vom Hof jagen, der sich erdreistet, von mir zu verlangen, dass ich ihm die Kosten vorrechne. Das mal nur so nebenbei.
 
Trotzdem relativiert sich doch die Aussage "Züchter haben teure Welpen weil sie teure Gesundheitstests machen lassen" doch ein wenig, oder?

Ich weiss z.B. dass die Yorkiezüchterin, wo meiner ursprünglch herkommt, rund 15 Hunde hat. Himmel, dann wunderts mich nicht wenn die im Kleckerlsverein ebenfalls 800 EUR verlangt, wenn all diese 16 Hunde mit Futter, Leinen, Spielzeug, Haftpflicht etc noch mit einfliessen.


Aber jetzt nochmal auf Horst, Betty und Wilma zurückzukommen:

dann wären das ja rein auf den Wurf bezogen:

1. VDH Mitgliedschaft
2. ok, Herr Schmidt geht auf Ausstellung. Wie oft macht man das im Jahr und was ist die Anmeldegebühr?
3. HD dann einmalig= .. EUR ?
4. ED dann einmalig = .. EUR ?
5. Augen dann einmalig = .. EUR.
6. Weitere Tests? (Welche?) = EUR?
7. Wäsche waschen
8. Zusatznahrung Welpen
8. Welpen impfen
9. Welpen entwurmen
10. Welpen TA abchecken lassen.
11. Welpen Bürokrams (registrieren, Papiere etc)
(12) evtl Deckkosten
13. Zusatzkosten Hündin durch TA und rein wurfbezogen (z.B. Kaiserschnitt, Komplikationen etc)

so in etwa?

jetzt fehlen nur noch realistische Zahlen :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Mal ein anderer Gesichtspunkt zu nachdenken...

Ein Züchter der dies seit Jahren macht hat im normal Fall mehr als 3 Hunde (aber dies nur nebenbei)

Wir nehmen also an der Züchter der seit 20 Jahren "im Geschäft ist" hat mittlerweile 12 Hunde. 5 Damen, 1 Herr, 2 Nachwuchs und der Rest sind
Veteranen aus der Zucht. Da er einer der "Guten" ist hat er seine alten behalten, die mittlerweile auch dementsprechenden ärztl. Mehraufwand / Medikamente benötigen. Mit 12 Hunden kann man (im Normalfall) keine 8 Stunden arbeiten gehen, denn ob man es glaubt oder nicht, die Hunde machen Arbeit. Hobby hin oder her, vernünftig betrieben ist das ein Fulltimejob. Nun könnte man sagen er hat es sich ja so ausgesucht - JA, das stimmt. Ein anderer ist eben Arzt oder Pilot oder Koch...
Aber es ist doch toll wenn jemand sein Hobby zum Beruf machen kann? Ist das nicht der Traum eines jeden? Und wird nicht jeder der arbeitet bezahlt? Und warum soll dann ein Züchter nicht bezahlt werden? Ich lese oft "ich zahl dem doch nicht sein Hobby". Aber ein Tänzer wird z.B. auch bezahlt, könnte man ja auch sagen das ist ein Hobby?!

Vernünftig betrieben, mit einer Zahl von Hunden der man gerecht wird, sehe ich kein Problem drin das ich auch den Züchter für seine Arbeit bezahle.



PS: In der geposteten Aufstellung fehlt z.B. auch die Krankenkasse und das Finanzamt bei über 20.000 Einnahme ist das auch ein größerer Posten im Jahr


Ich würde als Züchter übrigens jeden vom Hof jagen, der sich erdreistet, von mir zu verlangen, dass ich ihm die Kosten vorrechne. Das mal nur so nebenbei
:zustimmung2:

Das ist das nächste, wieso wird beim Züchter kritisch beäugt, aber die "Hausfrauenzucht" ohne Verein, ohne Nachweise, da kauf ich gerne und zahl ohne Fragen?
Weil ich da einen Hund mit 7 Wochen ohne impfe und ohne alles für 300.- Euro bekomm? Also liegt es doch am Geld, bzw. daran das man es sich selber schön redet, oder?
 
Vernünftig betrieben, mit einer Zahl von Hunden der man gerecht wird, sehe ich kein Problem drin das ich auch den Züchter für seine Arbeit bezahle.

Aber ich bezahle ihm sein "Hobby" nur in so fern, dass ich ihm anteilig alle Kosten bezahle (auf den Wurf und die Wurfgeschwister aufgeteilt), die den Eltern und Welpen entstanden sind. Nicht aber auch noch seine Kosten für die Urgroßeltern meines Welpen. Das ist dann in meinen Augen sein Bier.

Wie gesagt, die Kosten die entstanden sind, um nachweislich gesunde Eltern zu verpaaren, die Tragzeit ärztlich zu begleiten, die Welpen gesund zur Welt zu bringen und bis zur Abgabe betreuen, zahle ich liebend gerne. Jedoch nicht die Kosten die ihm entstehen, für alle seine weiteren Hunde. Dafür bin ich nicht zuständig.
 
Wäre es dir dann lieber die Hunde sind 8 - 9 Stunden eingesperrt (Zwinger/Käfig) damit der Züchter arbeiten gehen kann um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten?

Oder züchten dann nur noch Leute die mit Geld gesegnet sind?


Ich denke das, wenn man Vollzeit arbeiten geht, und nebenher 3 oder 4 Würfe im Jahr hat, es wesentlich lukrativer (als Einnahmequelle) ist als der theoretische Züchter mit seinen 12 Hunden. Das ganze dann noch ohne Verein und die Damen bei jeder Läufigkeit belegt... (Rest kann man sich denken)
 
Ich würde dann einfach nur so viele Hunde halten, wie ich mir geldlich leisten kann, ohne das mir die Kosten zukünftige Welpenbesitzer bezahlen müssen, ohne dass diese Hunde etwas mit ihrem Welpen zu tun haben :winken3:
 
Ich muß nochmal nach haken, sorry
Aber dem Bäcker bezahl ich doch auch seine Backstube, Geräte Material sowie Angestellte und seine (Arbeits)Leistung. Da sag ich doch auch nicht back die Dinger zuhause..nebenbei...:nachdenklich1:

Oder seh ich das einfach nur anders?
 
Du siehst es anders als ich, richtig. Ist auch legitim.

Ich sehe jedoch nicht ein, dem Züchter seine sonstigen Hunde zu finanzieren, die wie gesagt, nichts mit den Eltern, Geschwister meines Welpen oder meinem Welpen selbst zu tun haben :)

Das wäre ja so, als würde ich dem Bäcker Brötchen kaufen, aber auch noch Vollkornbrot für wen anders bezahlen, weil der Bäcker oder wer auch immer es eben so liebt und haben will. Macht für mich keinen Sinn ^^ Ich zahle alle Kosten gern, die ich oben nannte, aber nicht mehr.
 



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