Einschläferung - hat der Hund kein Recht auf einen natürlichen Tod?

Wir hatten ja auch teilweise den Bezug zum Menschen. Ich hab mal meine Frau gefragt, die - gefühlt - folgende Verteilung vornimmt:

- ca. 10% der Menschen sterben ruhig und friedlich in dem eingangs geschilderten Sinne,

- ca. 40 % der Menschen benötigen eine geringe Medikation, ein wenig Morphium und/oder ein mehr oder weniger starkes Beruhigungsmittel,

- ca. 20% sterben unter stärkerer Medikation (Schmerz und Angst) und

- ca. 30% sterben in einer Art und Weise, die niemand wissen will. Die sterben teilweise noch nicht mal friedlich, wenn sie die Höllenmischungen der Palliativ-Medizin bekommen.

Nicht selten spielen Herzschrittmacher insoweit eine unschöne Rolle.
 
Ich finde schon, dass ein Hund das Recht auf einen natürlichen Tod hat.
Aber pauschalisieren kann man das Thema nicht.

Wenn ein Hund z.B. leidet und es keinen Weg mehr auf Besserung gibt, dann finde ich, sollte man helfen und ihn erlösen.

Aber das Thema ist schwierig!
Ich war noch nie in so einer Situation, kann daher also nicht aus Erfahrung sprechen.
 
Wo ist den die Würde des Menschen ? Wenn er 10 Jahre ohne Aussicht auf med. Hilfe dahin vegetiert ?

Das ist eine gute Frage, Chrissi- und wie immer eine des Blickwinkels.

Bespricht man das Thema mit einem Geistlichen, wird der was von der Güte des lieben Gottes erzählen, der uns das Leben gegeben hat und es uns auch nimmt - dann, wann es ihm richtig erscheint. So lange muss man halt - im Vertrauen auf die göttliche Fügung - ein wenig aushalten.

Spricht man mit einem Juristen, wird der Art 1 Abs. 1 des GG zitieren und geschliffen ausführen, dass das menschliche Leben die vitale Basis der Menschenwürde als tragendem Konstitutionsprinzip und oberstem Verfassungswert darstellt und dass jeder Mensch als Person diese Würde besitzt, ohne Rücksicht auf seine Eigenschaften, seinen körperlichen oder geistigen Zustand, seine Leistungen und seinen sozialen Status. Sie kann keinem Menschen genommen werden.
Demgegenüber entspricht es dieser Menschenwürde, wenn eben der Mensch seinem Leben im aussichtslosen Fall ein Ende setzen möchte. Er muss es halt nur noch selber bewerkstelligen können. Insoweit ist passive Sterbehilfe (lediglich Hinstellen des tödlichen Medikamentes) zulässig, aktive Sterbehilfe(Verabreichen dieses Medikamentes) auch auf Verlangen verboten und das Fachpersonal darf sich ansondten im rechtlichen Graubereich des "Tod in Kauf nehmens" tummeln und etwa das bischen mehr Morphium spritzen, was zur reinen Schmerzbekämpfung unnötig, allerdings noch medizinisch vertretbar ist.

Gibt man zu viel, landet man ggf. vor dem Kadi. Verständlicherweise hat da niemand Lust zu.

Und der Gesetzgeber hält sich vornehm zurück, lässt die Leute teilweise krepieren, bürdet Ärzten und Pflegekräften das moralische Dilemma auf - obwohl etwa die Niederlande die aktive Sterbehilfe seit 15 Jahren straflos gestellt haben. Und nun wird niemand behaupten, dass die Niederländer kein Rechtsstaat wären.


Spricht man mit einem Betroffenen oder seinen im Haushalt lebenden mitpflegenden Angehörigen, flehen die Arzt und Altenpflegerin um einen gnädigen Tod an. Teilweise mit finanziellen Anreizen. Es gibt fast nichts, wozu verzweifelte Menschen nicht fähig sind.
Und dann läuft man eben mal öfter am Strand lang.
 
Bespricht man das Thema mit einem Geistlichen, wird der was von der Güte des lieben Gottes erzählen, der uns das Leben gegeben hat und es uns auch nimmt - dann, wann es ihm richtig erscheint. So lange muss man halt - im Vertrauen auf die göttliche Fügung - ein wenig aushalten.

Der liebe Gott hat uns aber auch die Mittel gegeben, das Leben in manchen Situationen zu verlängern oder es vorzeitig zu beenden, wenn es nicht mehr erträglich ist.

Wo steht, dass man etwas, das von Gott kommt (weil ja alles von Gott kommt), nicht benutzt werden darf?

Das ist ein Thema, das mich immer schon fasziniert und beschäftigt hat.
 
Das ist ein Thema, das mich immer schon fasziniert und beschäftigt hat.

Mich auch. Da es aber in letzter Konsequenz keine Antworten gibt - das gibt es zwar bei vielen anderen Dingen auch nicht, allerdings sind die nicht so von zentraler Bedeutung für viele Menschen - hab ich es vor ein paar Jahren aufgegeben, u.a. auch die Widersprüche zu ergründen.

Ich hab schon irgendwas für "Glauben" übrig - hab aber so meine gehagelten Schwierigkeiten mit Gottes Bodenpersonal, also denen, deren Job es ist, Glauben "zu verkaufen".
 
Wobei man Glauben nicht kaufen oder verkaufen kann sondern das ist eine Gabe Gottes.
Man stirbt natürlicher, wenn man nicht alle möglichen Lebenserhaltenden Möglichkeiten ausschöpft, sondern per Patientenverfügung dem Treiben Schranken setzt.
 
Die schreibst gerne von "natürlich" etc. Natürlicher Verlauf eines Hundelebens (oder auch eines Menschenlebens) wäre der NICHTEINGRIFF in ärztlicher Weise, also kein Impfen, keine Wurmkur, keine ärztliche Behandlung von Verletzungen und Krankheiten - das ist Natur. Und nichts anderes. Die wenigsten Tiere (und Menschen) würden bei einer natürlichen Lebensweise ein Alter erreichen, in dem man über Sterbehilfe überhaupt nachdenken müsste.

Aufgrund meiner Erfahrungen bin ich überzeugt davon:
Je weniger man in die Natur eingreift umso gesünder und langlebiger sind Mensch und Tier.

Meine eigenen Hunde sehen den Tierarzt meistens nur 2-3 mal in ihrem Leben und sind auch noch im Alter fit und gesund. Sie werden nicht geimpft, bekommen nur Wurmtabletten, wenn sie Würmer haben und tierärztliche Behandlungen, wenn sie unumgänglich sind.
 



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