Wenn es keine Alternative gäbe, dann hättest du recht.
Die vegane Fütterung, die sich, hinsichtlich des tierischen Anteils, nicht gerade sehr von anderen Trockenfuttern unterscheidet (danke für das genaue Ausrechnen
@DieterII ) bietet diesen Menschen aber eine Alternative.
Nach deiner Argumentation dürften sich dann auch alle die, die billiges Discounter Trofu füttern keinen Fleischfresser halten, bei dem ja angeblich drei Viertel der Gesamtration tierischen Ursprungs sein muss.
Ich würde mal behaupten, dann dürften gut drei Viertel aller Hundehalter keinen Hund halten.
Hundehaltung heutzutage ist immer egoistisch. Keiner holt sich seinen Hund aus absolut altruistischen Motiven und zumindest jeder hier im Forum kümmert sich nach bestem Gewissen um seinen Hund.
Wie willst du beurteilen können, ob ein vegan ernährter Hund wirklich schlechter dran ist als ein durchschnittlich ernährter Hund?
Hast du vielleicht Langzeiterfahrungen damit?
Und wie ist es mit all den anderen Bedürfnissen des Hundes, die sehr oft an die menschliche Lebensweise angepasst werden?
Ist das dann vertretbar? Kira, die eigentlich ein Jagdhund ist und mit Herz und Seele an der Jagd hängt. Darf sie aber nicht.
Ich bin mir sehr sicher, dass dieses Verweigern der Jagd schlimmer für sie ist als wenn sie plötzlich nur noch veganes Trofu bekäme.
Der Hütehund, hochspezialisiert, der dafür "gemacht" ist. Darf er nicht. Stattdessen werden, wie ich es bei Kira auch versuche, Ersatzbeschäftigungen angeboten.
Nehmen wir den Boxer. Früher ein wichtiger Helfer bei der Jagd oder in Schlachthöfen, wo er das Wild/ die Tiere festhielt, bis Jäger oder Metzger kamen. Heute spielt er im Garten und darf Tricks lernen.
Für jeden Hund wird heute "Ersatz" für seine Triebe geboten. Weil die Lebenseinstellung heute so ist.
Und die vegane Fütterung ist ein Ersatz für die Fleischfütterung. Ob sie wirklich so schlecht für den Hund ist, wie du behauptest, wird sich erst in den kommenden Jahrzehnten herausstellen.
Ist zwar ein anderes Thema, aber auch da gilt, was eigentlich immer gilt.
Es kommt auf den Hund an und darauf, was der Halter in seiner Freizeit dann mit dem Hund unternimmt.
Es wird Hunde geben, für die das furchtbar ist und andere, die damit glücklich und zufrieden leben können.
Es gibt Hunde, die mit BARF gut leben und andere, denen es nicht bekommt.
Es gibt Hunde, die mit billigem Trockenfutter gesund alt werden und andere, die es nicht vertragen.
Die Liste kann man eigentlich beliebig fortsetzen.
Wenn man Alternativen findet, die für den Hund passen, dann braucht man auch nicht zu verzichten.
Dir bleibt dann eigentlich nur zu hoffen, dass du es nicht mehr erlebst, dass Fleisch irgendwann rationiert wird, weil die Massenzucht irgendwann ihre Grenzen erreicht haben wird.
Ja, ich weiß, du bist heroisch und verzichtest dann auf den Gefährten Hund.
Ich dagegen bin froh, wenn es dann Langzeiterfahrungen zum Thema vegane Ernährung beim Hund gibt.
Und ganz nebenbei, bei mir verursacht es Brechreiz, wenn man, ohne eigene Erfahrungen, derart scharf urteilt und richtet.
Davon ab war das lediglich ein Teil "meiner Argumentation".
Die Massenzucht verursacht erhebliche Probleme in der Umwelt, trotzdem wird es irgendwann nicht mehr reichen. Wenn die Zunahme der Weltbevölkerung so weitergeht.
Einige Menschen sehen das und wollen etwas dagegen tun. Schränken sich selbst ein und das nicht aus egoistischen Motiven.
Versuchen, den Gefährten Hund da noch irgendwie zu integrieren. Er muss nun nicht etwa hungern, sondern seine Ernährung wird umgestellt.
Mit bisher durchaus guten Erfolgen.
Wieso sollten diese Menschen egoistischer sein als die, denen Umwelt und Tiere einfach egal sind und die munter weiter Mengen an Fleisch in ihre Hunde stopfen?
Die die Hunde ihre natürlichen Triebe nicht mehr ausleben lassen und sie stattdessen mit Kunststückchen und großem Garten "füttern"?
Also irgendwie erinnert mich das sehr an das Glashaus.....
Zum Einen denke ich, dass die Hunde vor 40 Jahren in der Mehrzahl der Fälle artgerechter leben durften als heute.
Zumindest auf dem Land.
Sie hatten eigentlich immer eine wirkliche Aufgabe und wenn sie mal jagen gingen, war das nicht so ein Problem wie heute.
Solange es nicht das Vieh vom Nachbarn traf.
Auf der anderen Seite waren sie deshalb auch größtenteils Nutztiere und wurden so behandelt.
Ich war auch als Kind schon oft bei meiner Oma hier auf dem Land in Ferien. Tierarzt für Katze oder Hund waren die absolute Ausnahme.
Haben sie Ärger gemacht oder waren krank, dann wurden sie in der Regel erschossen bzw. "beseitigt".
Kann ja sein, dass das in der Stadt anders war, hier auf dem Dorf war es mit Sicherheit so.
Als mein Welli vor 38 Jahren einen Tumor an der Kloake hatte, er war gerade 2 Jahre alt, da war meine Mutter Bürogespräch, weil der Welli, trotz höchstens 50 prozentiger Überlebenschance, eine Op für damals 200 DM bekam.
Das war allerdings in München. Hier auf dem Land wäre sie von allen für verrückt erklärt worden.
Nein, denn kränkliche Tiere überlebten häufig ihre Jugend nicht, entweder weil sie es nicht schafften oder weil der Halter es beendete.
Dadurch gab es eine "natürliche Auslese", denn die konnten sich dann auch nicht fortpflanzen.