Nahrung
Bei Dingos in Australien wurden 170 Tierarten (von Insekten bis zu Büffeln) als Teil der Nahrung nachgewiesen, generell scheint aber der Anteil von Nutzvieh an der Nahrung gering zu sein.
[5] Bei kontinentalweiten Untersuchungen bestanden 80 % der Nahrung wilder Hunde aus 10 Arten:
Rotes Riesenkänguru,
Sumpfwallaby,
Rind, Düsterratte,
Spaltfußgans,
Fuchskusu, Langhaarratte,
Flinkwallaby,
Wildkaninchen und
Nacktnasenwombat. Diese enge Auswahl an Hauptbeute deutet darauf hin, dass sie eher Spezialisten als Opportunisten sind,
[12] aber in den tropischen Feuchtwäldern von Nordost-Australien sollen die dortigen Dingos
opportunistische Jäger eines breiten Spektrums von Säugern sein.
[26] In bestimmten Gebieten spezialisieren sie sich für gewöhnlich auf die jeweils häufigste Beute, wobei mittelgroße bis große
Säuger bevorzugt werden. Es wurde auch der Verzehr von Rotfüchsen und Hauskatzen nachgewiesen.
[27] Nichtsäuger werden nur gelegentlich gefressen und machen nicht mehr als zehn Prozent der Nahrung aus. Große Reptilien werden zumindest in Ostaustralien nur selten erbeutet, obwohl sie weit verbreitet sind. Möglicherweise sind vor allem große
Warane zu wehrhaft und gut bewaffnet oder einfach fähig, schnell genug in Baue oder auf Bäume zu flüchten.
Die Zusammensetzung der Nahrung variiert von Region zu Region. So stellen in der Golfregion von Queensland verwilderte Hausschweine und Flinkwallabys einen wichtigen Teil der Nahrung dar. In den nördlichen Feuchtwäldern besteht die Hauptbeute aus Spaltfußgänsen, Nagetieren und Flinkwallabys. In den südlichen Gebieten des Nord-Territoriums aus Kaninchen, Nagetieren, Echsen und Roten Riesenkängurus, im trockenen Zentralaustralien aus Kaninchen, Nagetieren, Eidechsen (besonders in der Tanami Wüste
[28]), Roten Riesenkängurus und Rinderkadavern und im trockenen Nordwesten aus Berg- und Roten Riesenkängurus. In den Wüsten des Südwestens fressen sie hauptsächlich Kaninchen und in den östlichen und südöstlichen Hochlanden
Wallabys,
Possums und
Wombats. Inwieweit die Verfügbarkeit von Kaninchen die Zusammenstellung der Nahrung beeinflusst, ist noch nicht geklärt, da aber zum Ende des 20. Jahrhunderts die Anzahl der Kaninchen in Australien aufgrund der
Chinaseuche stark abnahm, wird angenommen, dass sich die Hauptnahrung der Dingos in den betroffenen Gebieten verändert hat. Auf
Fraser Islandwurden auch Fische als großer Teil der Nahrung nachgewiesen. Der Hauptteil bestand aber aus zwei
Bandicoot- und verschiedenen Rattenarten. Ebenso fraßen sie relativ große Mengen an
Echidnas, Krabben, kleinen
Skinks, Früchten und anderen Pflanzen, sowie Insekten (meistens Käfer). Bei diesen Untersuchungen enthielten nur zehn Prozent der Kotproben menschliche Abfälle (in einer früheren Studie wurden 50 % berichtet).
Im Fall von Aas werden vor allem Rinder und Kängurus gefressen (auch Kamele wurden nachgewiesen
[29]). Dingos in Küstenregionen patrouillieren regelmäßig an den Stränden und fressen dort tote Fische, Seehunde, Pinguine und andere angeschwemmte Vögel.
[12] Auch das Plündern von
Krokodil-
[30] und
Schildkrötennestern[31], sowie Fälle von
Kannibalismus[13] wurden nachgewiesen.