Hund zieht unerträglich an der Leine

Hallo! Also ich benutze bei Benny eine 3m Leine und bin meistens pro Tag mehrere Stunden unterwegs. Das mit dem stehenbleiben habe ich auch schon versucht und wie mein Hundetrainer mir sagte, ihn auch nicht überall hinzulassen wo er will. Bisher ohne Erfolg. Das er nicht wirklich ausgelastet ist glaube ich gerne, weil er nicht auf Rückruf reagiert und ich ihn nicht von der Leine machen kann. Er kann sich also nicht richtig austoben. Er ist ein Auslandshund und relativ unsicher und nervös. Ich trainiere eigentlich jeden Tag mit ihm. Sitz und Platz klappt mittlerweile perfekt, aber das Ziehen und der Rückruf wollen einfach nicht klappen. Als Benny klein war, wollte er garnicht raus und mittlerweile hat er sich das Ziehen angewöhnt. Er ist jedes Mal wenn wir rausgehen total nervös und hechelt und speichelt. Auch anderen Hunden gegenüber ist er erstmal sehr unterwürfig bis er merkt, der tut mir ja nichts. Hab es auch schon mit Schleppleine versucht um den Rückruf zu üben, allerdings mit wenig Erfolg. Hundewiese habe ich auch versucht, aber da kommt er regelrecht in Panik.
Ok, das kann dann lange dauern. Er scheint ja Streß oder Angst zu haben. Da muss man gaaaaaanz lange Geduld mit ihm haben.
Ich kenne Leute mit Tierschutz Hunden die noch nach Jahren sehr ängstlich sind und eigentlich nicht raus wollen. Man muss sehr einfühlsam sein und gleichzeitig ein sicherer Anführer dem der Hund vertraut. Ich würde da auch immer mit (Schlepp-)Leine gehen.
Gibt es Hundefreunde? Also Hunde die ihr kennt und mögt und mit denen ihr zusammen Gassi gehen könntet? Das ist meist am wirkungsvollsten wenn er sich von einem Freund etwas abschauen kann. Also z.B. ruhig und entspannt den Spaziergang genießen zu können.

Jetzt bin ich auch der Meinung ein guter Hundetrainer/in sollte Euch mal zusehen. Das Problem ist, es gibt sehr viele und nur wenige die echt Ahnung haben und mit denen auch noch man harmoniert. D.h. denen man voll vertraut.

Bei uns gibt es Ecken wo sich Hunde treffen, spielen, gemeinsam schnüffeln und die Besitzer sich unterhalten. Also ein entspanntes Ambiente wo man sich auch gegenseitig hilft und sich mal um einen anderen Hund kümmert, u.ä. Sowas wäre ideal für Euch.
Aber aus der Ferne echt kaum einzuschätzen wie man am besten vorgehen könnte.
 
Hey, kannst du eventuell für den Anfang eine 10m Schlepp mitnehmen? So hab ich damals bei meiner SEHR eigenständigen Hündin angefangen, die seeeehr viel Energie hatte und wenig Lust, in der Nähe zu bleiben oder auf den Rückruf zu hören. 1,5 Jahre Schleppleinentraining bis ich sie frei laufen lassen konnte, heute läuft sie praktisch überall frei. 3 Meter finde ich persönlich zu kurz, wenn der Hunde keinen zusätzlichen Freilauf hat.
 
Sorry, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das mit einem Junghund, der nie und nirgends frei laufen kann, jemals etwas wird. Ich würde als erstes eine Freilaufmöglichkeit suchen - Hundewiese um Mitternacht oder 5 Uhr morgens (wann immer sie leer ist). Oder schmeiß dich an Menschen mit Garten ran, bestich den Hausmeister vom Sportplatz mit einer Kiste Bier, frag im Tierheim, ob du zu bestimmten Zeiten eines ihrer Gehege mieten kannst - völlig egal, wo, Hauptsache eingezäunt und möglichst groß.

Sich austoben zu können ist ein Grundbedürnis für junge Hunde. Wenn du das wirklich nicht erfüllen kannst oder willst, solltest du den Hund besser abgeben.

Meine bevorzugte Traingsmethode für den Rückruf ist in Total Recall von Pippa Mattinson beschrieben (leider nur auf Englisch, meines Wissens).
 
Ich habe ihn jetzt bei einem Hundeverein angemeldet, die versuchen wollen mir zu helfen. Erst bekommt er Einzelstunden und wenn es besser wird, kommt er in eine Gruppe. Außerdem hab ich mir eine 10 Meter Flexleine gekauft. Bei der Schleppleine hab ich mir schon 2x die Hände verbrannt.
 
Ich drücke die Daumen, das der Hundeverein da eine Hilfe ist. Bin auch der Meinung der Hund braucht unbedingt Freilauf, bzw. die Gelegenheit sich gründlich austoben zu können. Ohne ist es nur unfair, so viel Beherrschung wie bei der Leinenführigkeit zu verlangen.

Bei der Schleppleine hab ich mir schon 2x die Hände verbrannt.
Kann dir bei der Flex auch passieren, wenn du da ins Seil/Gurtband reinfasst. Flexi wie die Schlepp nur ans Geschirr. Und vorsichtig sein, ohne einen gewissen Grundgehorsam beim Hund kann das auch schwierig werden.
 
Die Flexileine ist beim Erlernen der Leinenführigkeit allerdings mehr als kontraproduktiv.
Die Leine ist ja permanent auf Zug, wie soll der Hund da lernen, dass der Haken baumeln soll... (-> Definition von Leinenführig) ?
 
Die Flexileine ist beim Erlernen der Leinenführigkeit allerdings mehr als kontraproduktiv.
Die Leine ist ja permanent auf Zug, wie soll der Hund da lernen, dass der Haken baumeln soll... (-> Definition von Leinenführig) ?

Immer nur 3 Meter Leine ist aber mind. Genauso hinderlich.
Ich glaube die aller meisten Hunde können es schnell raus haben was für eine Leine dran ist/verlangt wird.
Nur sollte man es klar/deutlich machen und dann auch "durchsetzten"
 
Wenn der Hund schon in einer so hohen Erregungslage , hohem Stresslevel ist wenn ihr das Haus verlässt, musst du da ansetzen. Beim fertig machen fürs Gassi zb. Oder beim Verlassen der Wohnung. Wann immer der Zeitpunkt ist an dem er die ersten Anzeichen zeigt dass er hochfährt. Wenn der so gestresst draussen unterwegs ist kann er nix lernen.
Gibt es einen Garten in dem er sich lösen kann? Oder musst du( wie ich auch) für jedes lösen mit Leine usw aus dem Haus und richtig raus?

Mein Hund, 16 Monate, unkastrierter Rüde, Springer Spaniel, kommt ebenfalls schnell in Aufregung (wenn auch nicht in negativen Stress).
Ich bin ein Freund von bewusster Inkompetenz. Beim fertig machen fürs Gassi werde ich plötzlich dumm. Ich muss alles sehr langsam machen. Oft klicke ich auch die Leine falsch ein und muss sie wieder ab machen. Wenn der Hund dann irgendwann doch angeleint ist, stehe ich vor der Tür Hund links neben mir, Leine kurz, richtig kurz, max weniger Zentimeter Spielraum. Linke Hand wie festgetackert an der Hosennaht. Vermutlich wird dein Hund erst irgendwie rumhampeln. Wenn er dann neben dir zur Ruhe kommt, hast du leider vergessen wie die Tür aufgeht. Das dauert bis die das wieder einfällt. Will der Hund vorsprechen geht die Tür wieder zu, bis der Hund sich wieder ruhig neben dir einsortiert (egal ob schief oder falsch rum oder sonst was, Hauptsache ruhig).
Und so geht das in dem Prinzip weiter. Je aufgeregter der Hund, desto ruhiger und langsamer bist du. Erst wenn ihr es ruhig bis auf die Straße schafft, kann er draußen überhaupt irgendwas lernen.
 
Ich habe ihn jetzt bei einem Hundeverein angemeldet, die versuchen wollen mir zu helfen. Erst bekommt er Einzelstunden und wenn es besser wird, kommt er in eine Gruppe. Außerdem hab ich mir eine 10 Meter Flexleine gekauft. Bei der Schleppleine hab ich mir schon 2x die Hände verbrannt.
Hundevereun: gut
Fexi: eher schlecht; die reisst er Dir locker aus der Hand wenn er losgaloppiert (hat unser junger Kater sogar mit 3kg geschafft)

Die Schleppleine sollte ja eigentlich der Hund hinter sich herschleifen und Du hältst maximal das Ende oder trittst drauf wenn er stoppen soll oder nicht herkommt. Die ist eigentlich nicht als längere Leine gedacht. Wenn, dann immer ganz leicht unter Spannung halten.
Sehe regelmäßig einen aus der Nachbarschaft der von seinem großen Jagdhund umgerissen wird. Der Mann ist groß und kräftig (nur etwas untalentiert im Handling der Schleppleine; der Deutsch Kurzhaar dafür sehr talentiert (erst setzt er sich direkt neben Herrchen, dann sprintet er voll los - und wenn nach 10m Spannung auf der Schlepp ist fliegt das Herrchen ab)).
 



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