Wo ich Samstag schön gemütlich spazieren war und dann plötzlich ein vorwitziger Rehbock knapp 10m vor uns den Weg gekreuzt hat, ist mir noch ein grundlegender Baustein unseres Trainings eingefallen.
Viele formulieren als ihr Ziel ja, dass der Hund bei Wild abrufbar sein soll.
Das war eine Illusion, der wir uns nie hingegeben haben. Windhund ist Windhund und wenn die Klappe einmal gefallen ist, dann ist der in seinem Tunnel. Da ist das total unrealistisch, ihn da mit normalen Mitteln ansprechbar zu bekommen.
Unser Ziel war also immer: Hermes soll sich selbstständig richtig verhalten. Also 'richtig' in unserem Sinne.
Genauso, wie er z.B. beim Frisbeewerfen nicht hinterher darf, bevor seine Freigabe kommt.
Dabei machen wir es eben nicht so, dass er ein Kommando bekommt, dann wird geworfen und dann wird er hinterher geschickt.
Er soll ganz ohne Kommando nicht hinterher gehen. Und wenn wir z.B. gemütlich spazieren gehen und ich werfe plötzlich einen Ball an ihm vorbei, dann darf er da auch nicht hinterher, ohne dass ich was gesagt habe.
Was aber nicht heißt, dass er da komplett unbeeindruckt ist. Er schaut natürlich hin und trippelt schon auch mal los oder galoppiert ein paar Sprünge. Das darf er auch, das korrigieren wird nicht, das ist einfach sein Wesen und das soll er sich auch beibehalten. Das Wichtigste ist halt, dass er sich selbst kontrollieren kann. Ich finde aber ein Windhund, der kein Interesse an Wild oder schnellen Bewegungen zeigt, ist kein Windhund mehr