Schreckreiz

An welchem Punkt lernt der Hund da, das Anspringen ist nicht erlaubt? Warum ihm nicht das Feedback geben, du, das will ich nicht?
In der Regel springen Hunde ja aus Übermut und großer Erregung heraus Menschen an.
Balu springt z.B. meine Freundin leider regelmäßig und mit großer Freude an - weil sie es aber auch von Anfang an so zugelassen und sogar - wenn auch unabsichtlich - hochwertig belohnt hat.
Im Grunde bleibt da jetzt höchstens noch der große Knall gefolgt von dauerhafter Konsequenz, um das noch umzuerziehen.

Meine Eltern, meine Nichte und meinen Neffen hat Balu noch nie angesprungen. Weil die es nicht wollen, etwas Angst vor Hunden haben, habe ich Balu von Anfang an Ruhe vermittelt. Beim ersten Treffen blieb er an der Leine bis er sich beruhigt hatte und durfte dann erst schauen. Das aber auch nur eingeschränkt. Ich schicke ihn weg, wenn er zu aufdringlich schnüffelt.
Und nun muss ich ihn gar nicht mehr anleinen, er weiß einfach, dass er ihnen mit Ruhe begegnen soll. Auch wenn sie 50 mal die Türklingel bedienen, mit großem Trara hereinkommen, herumrennen oder auch mal laut sind. Balu bleibt ruhig.
(Das wusste der übrigens jetzt immer noch, obwohl er alle vor ca. nem halben Jahr zuletzt gesehen hat)

So ein Hexenwerk ist das manchmal nicht. Jedenfalls nicht, wenn man den richtigen Punkt für den Lernerfolg nicht verpasst. Hat man erstmal gepatzt, bleibt tatsächlich je nachdem wie gefestigt das Verhalten schon ist, wohl nur noch massivere Maßnahmen.
 
Ich frage mich, warum soll der Hund nicht mitbekommen, dass der Ärger von mir kommt.
Weil Hunde, deren Lebensinhalt nicht darin besteht, dir Freude zu machen, dann eventuell nur warten, bis du nicht da bist, um das Verbotene zu tun. Essen stehlen fällt mir als Beispiel ein...

Kommt eben immer auf die Situation an. Bei Sachen, die mich direkt betreffen, habe ich kein Problem damit, meinen persönlichen Unmut deutlich zu machen.
 
Weil Hunde, deren Lebensinhalt nicht darin besteht, dir Freude zu machen, dann eventuell nur warten, bis du nicht da bist, um das Verbotene zu tun. Essen stehlen fällt mir als Beispiel ein...
Das Problem kenne ich nicht, deshalb habe ich wahrscheinlich nicht so weit gedacht.
Warum wir das Problem nicht haben, weiß ich nicht.
 
So ein Hexenwerk ist das manchmal nicht. Jedenfalls nicht, wenn man den richtigen Punkt für den Lernerfolg nicht verpasst. Hat man erstmal gepatzt, bleibt tatsächlich je nachdem wie gefestigt das Verhalten schon ist, wohl nur noch massivere Maßnahmen
Jetzt wollte ich das nochmal aufgreifen, weil es sich so absolut liest: Selbstverständlich ist es menschlich, dass man günstige Momente verpasst. Hab ich ja auch... Zum Beispiel bei den Hundebegegnungen. Hätte ich da zum richtigen Moment schon meinen Standpunkt durchgesetzt, wäre es vielleicht nicht so wie es jetzt ist.

Und: Es ist genauso menschlich (und auch hündisch), dass man schlicht mal deutlich und unangenehm auf unerwünschtes Verhalten reagiert. Irgendwann reichts.

Ich wollte nur aufzeigen, dass es Möglichkeiten gibt. Nicht, weil ich glaube, dass ihr das nicht wisst. Aber ich glaube hier lesen auch viele Interessierte mit, die das vielleicht für sich noch nicht erkannt haben.
 
Ich schreibe jetzt mal hier zu @DarkWuff s Begegnung, weil deshalb ja dieser Thread hier eröffnet wurde.
Ich habe bei unseren Kühen beobachtet, wenn nur eine an den Elektrozaun kommt und dementsprechend reagiert, haben es die anderen auch verstanden und probieren es gar nicht erst.
Aus unter Anderem diesem Grund finde ich es unmöglich, ungefragt als "Unwissender" in solche krassen Methoden mit reingezogen zu werden.
Krasse Methode, weil ich glaube, diese Frau in diesem Beispiel hat es getan, weil der "Trainer" ihr es aufgetragen hat- meinem Gefühl nach. Und ja, ich fand diese Reaktion dieser HH nur vom Lesen her unmöglich.
 
@Luva2
Warum glaubst du, dass du übelsten Protest ernten würdest?
Sind doch zumindest in meinen Augen vernünftige Ansichten- schreibe ich einfach hier hin.
@agatha
Tut mir leid, auf Schäfies Fall kann ich nicht eingehen, da fehlen mir die Erfahrungen und die Kenntnisse.
 
Warum ihm nicht das Feedback geben, du, das will ich nicht?
Hat er doch durch deine Reaktion bekommen.Glaub mir da rauchts im Hundehirn ganz gewaltig.Nur Chilli(35kg)wollte es nicht lernen.Es war ihre Art zu zeigen,dass es ihr gut geht.Die stürmische Begrüßung fehlt mir auch nach anderthalb Jahren noch.
Gerade Stromhalsbänder finde ich persönlich echt unfähr und hinterhältig. Ich frage mich, warum soll der Hund nicht mitbekommen, dass der Ärger von mir kommt.
Wie greifst du ein,wenn der Hund schon 50m weit weg ist und sich im vollen Galopp noch weiter entfernt?Den Hund bestrafen wenn er wiederkommt? Damit haben wir Jimmys Rückruf versaut.Nichtmal ein Rückrufkurs zum gezielten Neuaufbau hat diese bleibenden Erinnerungen gelöscht.Unsere Trainerin hat ihn einmal gemaßregelt. Einmal zuviel..
Das Stronhalsband hatten wir bei Flecki zur Unterstützung des Rückrufs gedacht.Qausi den Stromimpuls als Aufmerksamkeitssignal,danach Rückruf.Pustekuchen.Ohne Jimmy war sie top abrufbar.Konnte 3m vor der größten Feindin stehen ,trotzdem kam sie auf Rufen zurück.Einmal hat sie einen Hasen aufgeschreckt. Ein Pfiff und Madame machte kehrt.
Weil es weder mit Strom, Ton oder Vibration funktioniert hat, gabs nur noch getrennten Freilauf.
 
Weil es weder mit Strom, Ton oder Vibration funktioniert hat, gabs nur noch getrennten Freilauf.
Habt ihr denn weder das eine noch das andere mal als Strafe fürs nicht befolgen des Rückrufes eingesetzt? Oder alles nur als "Aufmerksamkeitssignal", was ich mir, gerade beim Stromimpuls, schwer vorstellen kann. Also nur wenn man eine niedrige Stufe nimmt.... aber so ganz erschließt sich mir das gerade nicht.
 
Wie greifst du ein,wenn der Hund schon 50m weit weg ist und sich im vollen Galopp noch weiter entfernt?
Gute Frage, nächste Frage.

Nee, aber ich habe echt gelernt mit meinen Jägern.
Erstmal, wenn die Freilauf haben, sehr, sehr aufmerksam beobachten.
Wenn das Interesse an der Umgebung zu groß ist, z. B. Nase nur am Boden und immer schneller werdend, geht es bei mir an die Leine- irgendwie erkenne ich meiner bescheiden Meinung nach durch Beobachten, wann es zu schwierig wird, wann der Tunnel kommt, dass ich vorher noch abrufe. Geübt habe ich tatsächlich mit Klicker- echt mühevoll- begonnen am Mäuseloch, dann irgendwann Tiere stehend beobachten können, sich abwenden können, auch vom Geruch, u.u.u. Eigentlich nur geübt um noch rechtzeitig reagieren zu können. Was mir zur Belohnung half, Quietschi zu werfen. Futter ging nicht draußen.
In ganz groben Zügen. Natürlich hat mein gewählter Umgang damit mit meinem eigenen Naturell zu tun, da kann ich nicht aus meiner Haut.
Wenn ich daran zurück denke, wie dumm mich Aslan anfangs hat am Mäuseloch stehen lassen, der war so vertieft und wenn ich weiter wollte, hat der sich einfach hingekracht. Heutzutage lache ich darüber, obwohl er immernoch gerne mäuselt, halt abrufbar.
 
Hm in deinem Beispiel gehe ich davon aus, dass der Hund einerseits den Schmerzreiz nicht mit einem konkreten Verhalten verknüpfen konnte, sprich schlicht nicht verstanden hat, wofür es den Stromschlag gab und andererseits, dass der Wille zum Gehorsam größer war, als der Schmerz.
kein Wille zum Gehorsam, ich habe ihn absichtlich nicht gerufen, weil ich überlegte, ob ich durch den Zaun zu ihn grabble.

Es war trotzdem ein Schreckreiz, Aber Yerom hatte eben auch eine Wahl.
 



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