Welpe - nur was für arbeitslose Menschen ohne Hobbys ?

Hi,
bei mir soll ja im Herbst ein Dritthund einziehen. Da das Tierheim am neuen Wohnort auch immer voll mit Welpen ist, wäre das ja mal eine einmalige Gelegenheit einen Welpen aufzunehmen. Zumal ich auch nur 6 Stunden pro Woche arbeite.

Eigentlich ja ideale Bedingungen. So ideale Bedingungen haben doch die wenigsten Hundehalter oder?

Trotzdem habe ich Zweifel, ob ein Welpe realistisch wäre:

1. Ich bin ca. 3-4 Stunden am Tag außer Haus. So lange kann doch ein Welpe nicht alleine bleiben oder? Oder geht das dann mit 2 weiteren Hunden?

2. Zusätzlich gehe ich ja noch 3 größere Runden am Tag mit meinen Hunden spazieren. Was macht man dann mit einem Welpen in der Zeit?

Nun würde mich mal interessieren, wie andere Menschen das so hinbekommen haben? Ich halte das momentan trotz idealer Bedingungen kaum für realistisch einen Welpen ins Haus zu holen oder?

Gruß
 
Hi,

ein Welpe braucht Zeit um alleine bleiben zu können. Da werden die beiden Hunde auch nicht sonderlich hilfreich sein. Kennst du nicht jemanden, der den Welpen solange nimmt, solange er noch nicht so lange alleine bleiben kann? Oder kannst du den Welpen vielleicht mitnehmen?

Zu 2:
Die meisten Hundehalter haben den Welpen einfach mitgenommen. In einen Kinderwagen oder in einen Hundejogger war der Welpe dann am schlafen. Zwischendurch durfte der Welpe auch ein paar Minuten so mitlaufen. Kleinhundehalter haben hin und wieder den Welpen auf den Arm getragen.
 
Also ich habe drei Hunde von 9 Jahren, 5,5 Jahren und fast 2 Jahren.

Die ersten Wochen mit Welpen habe ich Urlaub genommen, das Alleinsein und Verbleiben im Kennel geübt.
Das klappte dann sehr schnell sehr gut.
Außerdem arbeitet mein Mann im Schichtdienst und so war er dann meistens zu Hause, wenn ich arbeiten war.

Außerdem habe ich es immer so eingerichtet, daß ich zuerst mit dem Welpen eine (zugegebenermaßen) kleine Runde gemacht habe, ein bißchen was für den Kopf und schwupps, war das kleine Wesen müde.
Also dann ab in den Kennel und ich bin, wenn der Welpe dann schlief, mit meinen anderen beiden Hunden gegangen.
War nie ein Problem.

Es gibt auch Leute, die sich eine Art "Kinderwagen" für den Welpen anschaffen und dann mit allen ihre Runden laufen. Das war aber nicht so mein Ding.

Und ich weiß, daß jetzt gleich wieder die Pro-/Contra-Diskussion zum Thema Kennel entbrennt.

Trotzdem würde und werde ich es immer wieder so handhaben!
 
@Mestchen:
Aber das kann es doch auch nicht sein, dass man als Welpenbesitzer monatelang auf andere Leute angewiesen ist oder? Und wo hast du den Welpen denn überall mit hin genommen? Ich könnte das jedenfalls nicht, da ich in einer Schule arbeite. Und da sollen die Schüler ja was lernen und nicht monatelang nur einen Welpen knuddeln.

Und zu Punkt 2: Sowas habe ich ehrlich gesagt noch nie gesehen. Stelle ich mir im Wald oder auf Sandwegen auch eher kompliziert vor und es wäre mir vor allem auch peinlich, aber auch unpraktisch.

@sunshine:
Wie lange hattest du denn Urlaub?
Aber getrennte Spaziergänge wären dann auch nicht so mein Ding.
Und welchen Sinn hatte der Kennel?
Wie lange war der Welpe bei dir in welchem Alter alleine?
 
Also meine Welpe hatte ich am Tag des abholen schon 45 alleine.
Nach dem 2. Tag schon 2 Stunden...
Kurz drauf 3 Stunden..
Vorher raus und "müde gemacht".
Wäre auch länger gegangen, aber wenn es nicht muss...
Was man vielleicht rechnen muss, dass der Hund muss...

Waren wir nur kurz Gassi/Welpenrunde waren wir meist 45-1 Stunde weg.
Zwischendurch getragen. Waren wir Große Runde, waren wir meist vorher kurz
und danach nochmal kurz Gassi.
Danach waren die Welpen daheim und wir 2-3/5 Stunden weg. Zwischendrin hat Mama
mal in den Garten gelassen.
War aber auch mal auf größere Runde mit und wurde dann halt mehr getragen.
Ansonsten gibt es zb. Tragetaschen, so ähnlich wie bei Babys
 
In der Regel nimmt sich ein Welpenbesitzer ja Urlaub. Als Kiara damals kam war ich erst 14. Da hatten meine Eltern nacheinander Urlaub :zwinkern2:
Einen zweiten Hund habe ich auch nicht. Hätte ich einen Welpen, würde er bei Kiaras Gängen in Kiaras Jogger mitkommen. Und wenn Kiara dann im Sommer nicht mehr laufen kann, käme sie in den Jogger (so wie letzten Sommer auch). Ich kam damit bisher überall durch. Auf Waldwegen auch. Sand habe ich nicht probiert. Da würde ich wahrscheinlich den Jogger anbinden und so mit den Hunden laufen.
 
Ich bin zwar zu Hause (allerdings bin ich nicht arbeitslos und habe Hobbys :zwinkern2:), kann dir aber bezüglich des Alleinbleibens von Welpeninteressenten von mir berichten und bezüglich des Themas "große Runden" von mir selbst erzählenn.

1. Ich bin ca. 3-4 Stunden am Tag außer Haus. So lange kann doch ein Welpe nicht alleine bleiben oder? Oder geht das dann mit 2 weiteren Hunden?

Nein, kann er meiner Meinung nach nicht, wenn man nicht eine vollgepinkelte Bude und/oder zerstörte Einrichtungsgegenstände haben möchte.
Zudem würde ich Welpe und erwachsene Hunde in der ersten Zeit eh nicht allein lassen. Manche Welpen können wirklich aufdringlich sein, trotz mehrfacher "Warnung" der Erwachsenen. Da ist es besser, wenn man eingreifen kann, finde ich. Und schlimmstenfalls rappelt es unbeaufsichtigt so doll im Karton, dass der Welpe verletzt wird.
Ich habe von meinem letzten Wurf 3 Welpen in neue Familien gegeben (die Arbeitszeiten entsprechen fast deinen), deren Besitzer folgendermassen vorgegangen sind:
a. Die Familie hat sich abwechselnd Urlaub genommen, insgesamt 4 Wochen, und in dieser Zeit den Welpen mit einer Betreuungsperson bekannt gemacht. Dort war der Welpe dann nach den 4 Wochen und geht immer noch dorthin - Fazit: es ist ein lieber, freundlich, ausgeglichener Junghund, der auch mal 1-2 Std. allein zu Hause bleibt.
b. Die Familie konnte leider keinen Urlaub nehmen, weil beide Lehrer sind und gerade zur Abgabe die Sommerferien vorbei waren. Der Welpe hatte ein Wochenende Zeit und ging dann die ersten 2 Wochen zu einer Betreuungsperson in Einzelbetreuung. Danach wurde er in eine Betreuungsgruppe (Hundetrainerin mit etwa 4 anderen Gasthunden) aufgenommen. - Fazit: Die Lütte ist ein Traum, sehr offen und freundlich, bleibt mittlerweile 2 Std. allein zu Hause. Das Ziel ist, die Betreuung dann nicht mehr zu benötigen. Die Arbeitszeiten sind wie bei dir.
c. Das Pärchen konnte sich anfangs die Arbeitszeiten so legen, dass immer jemand zu Hause war. Später durfte/darf die Süße ihr Frauchen ab und an auf die Arbeit in die Logopädie begleiten, wenn Herrchen nicht da sein kann oder die Überbrückungszeit zu lange wäre - Fazit: Eine freundliche Dame mit ständig guter Laune, die 1-2 Std. alleinsein aushält.
Die 3 sind jetzt 6 Monate alt und ich kann absolut keinen Unterschied feststellen. Weder hat es der einen geschadet, dass sie von Beginn an in eine Betreuung musste (obwohl ich natürlich Gewöhnungsurlaub immer vorziehen würde), noch, dass die andere nie in einer Betreuung war.
Die Familien haben zwar keine weiteren hunde, aber das finde ich für diese Frage auch belanglos.


2. Zusätzlich gehe ich ja noch 3 größere Runden am Tag mit meinen Hunden spazieren. Was macht man dann mit einem Welpen in der Zeit?

Ich habe verschieden gehandelt. Fakt ist aber, dass die Großen in dieser Zeit eben auch mal ein wenig zurückstecken mussten, was aber auch kein Beinbruch ist, finde ich. Die Zeit ist ja begrenzt und ich habe stattdessen eben mehr Aufgaben an die Großen zur Beschäftigung verteilt.
Ich habe entweder:
- mir einen Rucksack mit Handtuch gepolstert und vor den Bauch gebunden. Dort konnte der Welpe dann zwischendurch immer mal rein (Willow hat das geliebt und seelig darin geschlafen). Das gab zwar Rückenschmerzen und war nicht ewig lange machbar, aber die Großen hatten große Runden.
- alle ins Auto gepackt und bin in die Natur gefahren. Dort eine kleinee Runde gedreht und wenn der Welpe müde wurde, ihn im Auto in die Box gepackt, wo er dann schlie. In der Zeit habe ich dann nebenan auf der Wiese mit den Großen noch getobt, gespielt und gearbeitet.
- die Gelegenheit ergriffen, wenn ich jemand zum Welpenhüten da hatte
- meine Freunde hinzugezogen, wenn wir auf gemeinsamen Spaziergängen unterwegs waren. Dann hat jeder den Welpen abwechselnd mal getragen.
- mit den Großen auf unserem Grundstück gespielt, während der Zwerg drinnen schlief.
- Die Großen mit ins Auto gepackt, wenn es zur Welpenschule ging und danach mit ihnen eine Runde gedreht, während der Zwer müde im Auto schlief.
- den Großen im Haus immer wieder Aufgaben gegeben und sie beschäftigt.

Es ist halt schon etwas mehr Arbeit und es gibt Tage, da ist mal nicht so viel Zeit. Aber davon bricht den Erwachsenen kein Zacken aus der Krone, wenn man sie anderweitig beschäftigen kann. Der Welpe bleibt ja nicht immer Welpe und es dauert nicht lang, da können die Spaziergänge länger werden, ohne dass man ihn tragen muss.
Davon abgesehen waren meine auch mit der Erziehung des Welpen oft beschäftigt. Aber trotz allem muss man schon schauen, dass man für sie auch mal Zeit allein hat (vielleicht für eine schöne Runde), indem vielleicht Partner, Freund/Freundin, Verwandte ein wenig Welpenbetreuung machen.


Nun würde mich mal interessieren, wie andere Menschen das so hinbekommen haben? Ich halte das momentan trotz idealer Bedingungen kaum für realistisch einen Welpen ins Haus zu holen oder?

Gruß

Das sind meine Erfahrungen.
 
Ich habe mir zu meinem erwachsenen Hund einen Welpen dazugeholt und das Glück, dass mein Mann im Schichtdienst arbeitet. Er hat mit Kollegen so getauscht, dass er viel Nachtdienst gemacht hat, damit der Welpe am Anfang nicht allein war. Sein Hundekumpel hat Mogli beim Alleinsein übrigens nicht geholfen obwohl er ihn sehr mag.

Hundejogger sind wirklich praktisch und auch für Sandwege geeignet. Als mein Balou aufgrund eines Beinbruchs nicht viel laufen durfe wollte ich unbedingt einen Spaziergang der Hundeschule mitmachen und Balou kam in den Hundebuggy. Manche Hundeschulen verleihen die Jogger auch.

Ich bin viel mit beiden Hunden zusammen Gassi gegangen und erst Einzelrunden als Mogli sich zu sehr an Balou gebunden und gefiept hat wenn wir allein unterwegs waren. Die Runden waren dann etwas kürzer oder ich habe Mogli zwischendurch getragen.
 
@Mestchen:
Aber das kann es doch auch nicht sein, dass man als Welpenbesitzer monatelang auf andere Leute angewiesen ist oder? Und wo hast du den Welpen denn überall mit hin genommen? Ich könnte das jedenfalls nicht, da ich in einer Schule arbeite. Und da sollen die Schüler ja was lernen und nicht monatelang nur einen Welpen knuddeln.

Und zu Punkt 2: Sowas habe ich ehrlich gesagt noch nie gesehen. Stelle ich mir im Wald oder auf Sandwegen auch eher kompliziert vor und es wäre mir vor allem auch peinlich, aber auch unpraktisch.

@sunshine:
Wie lange hattest du denn Urlaub?
Drei Wochen, danach hab ich zugesehen, daß jemand hier war, wenn ich länger arbeiten musste. Oder daß zumindest eines meiner Kinder den Zwerg aus dem Kennel ließ, ihn bespielte, mit dem Welpen in den Garten ging, bis er wwieder müde war. Das dauert bei WElpen ja nun nicht alzu lange.

Aber getrennte Spaziergänge wären dann auch nicht so mein Ding.
Ich gehe heute noch gerne getrennt. Die Zeit mit meiner Hündin alleine ist so wertvoll. Dann arbeite ich mit ihr, dann spiele ich mit ihr oder wir laufen auch nur mal so, ohne etwas zu tun. Ihrer Bindung zu mir hat das sehr gut getan.

Und welchen Sinn hatte der Kennel?
Sie ist ein sehr lebendiger Hund, schon immer gewesen. Ohne Kennel wäre sie als Welpe 24 Stunden ohne Unterlass auf den Beinen gewesen. Ohne Kennel hätten meine Jungs keine Ruhe mehr vor ihr gehabt und ohne Kennel hätte ich mit den Jungs nicht in Ruhe Gassi gehen können.
Der Kennel war ihr Rückzugort, dort fuhr sie herunter, dort hat sie geschlafen. Dort hat sie gelernt, Ruhe zu halten.


Wie lange war der Welpe bei dir in welchem Alter alleine?
Maximal drei Stunden, denn wie gesagt, ich habe immer zugesehen, daß rechtzeitig jemand hier war, damit sie nicht zu lange im Kennel war. Da war sie vielleicht vier oder fünf Monate alt. Und so hab ich es gehalten, bis sie 18 Monate alt war. Seitdem gibt es den Kennel nicht mehr, zumindest nicht mit geschlossenen Türe. Drin schlafen tut sie heute noch...
 
Zuletzt bearbeitet:



Hundeforum.com - Partnerseiten :
Heilkundeforum.com | Veggieforum.de | Herrchen-sucht-Frauchen.de

Hundeforum.com ⇒ Das freie & unabhängige Hundeforum unterstützen:

Zurück
Oben