Wie ungünstig ist die Leinenpflicht für Hund und Halter?

In der Kommunikation gibt es ja immer mindestens zwei Parteien. Nur weil der eine etwas kommuniziert, muss es der andere ja noch lange nicht verstehen oder befolgen.
Und als Menschen neben unseren Hunden kommunizieren wir ja ebenfalls, das macht es dann nochmal komplizierter.
Ich denke also nicht, dass man von seinem Hund erwarten kann, dass er jedwede Situation alleine regelt.
Wir als Menschen können das doch auch nicht. Der eine kommt besser ins Gespräch, ein anderer gerät ständig in Streit.

Als Beispiel für Kommunikation 2xMensch/2xHund würde mir gerade der Gassigang mit meinem und einem anderen intakten Rüden einfallen. Die haben sich nicht lieb, aber die können nebeneinander herlaufen ohne übereinander herzufallen.
Nun kann ich das als Mensch positiv oder negativ beeinflussen. Ich könnte meinen Hund zum Beispiel ständig so abrufen, dass er den Individualabstand des anderen unterschreitet.
Dadurch würde sich langsam aber stetig ein Aggressionspotential entwickeln und es kann passieren, dass die Hunde dann doch aneinandergeraten.
Ich könnte auch positiv einwirken, indem ich meinen Hund immer wieder freundlich voranschicke, bevor er den Individualabstand des anderen Hundes zu unterschreiten droht.
Dadurch fühlen sich beide Hunde wohl und gehen entspannt ihren Geschäften nach.
 
Ich bin ein absoluter Verfechter von Freilauf,wo immer es möglich ist. ABER: Kommt mir ein angeleinter Hund entgegen und ich weiß dass mein Hund sich ohne Leine nicht davon abhalten lässt, ihm zu nahe zu kommen,dann muss ich halt anleinen.PUNKT.
Bin ich irgendwo unterwegs wo viele Menschen sich aufhalten,ist für meinen Hund auch sicherer wenn er angeleint ist.
Naturschutzgebiete meide ich tatsächlich wegen der Leinenpflicht.
Durch solche Situationen wird aber meiner Meinung nach das Sozialverhalten des Hundes nicht negativ beeinflusst.
Meistens liegt die Ursache für Unverträglichkeiten in der Welpen-Junghundphase, und auch in der Rasse begründet.
 
Ich bin in einer Gruppe mit vielen leinenaggressiven Hunden. Da gibt es einen Hund, der grundsätzlich auf Bewegungsreize reagiert. Ein anderer wurde als Welpe/Junghund ständig zum freien Spiel mit anderen Hunden ausgeführt und lässt sich jetzt kaum ruhig mit anderen Hunden führen, weil er so frustriert ist, mal nicht spielen zu dürfen.
Wieder ein anderer versucht seinen Besitzer zu schützen...

3. Ja, das sehe ich auch so. Kenne allerdings auch nur wenige Personen, die ihren Hund nie laufen lassen.
Natürlich haben die Schwierigkeiten mit Hunden, ruhig an der Leine zu gehen, wenn sie anderen Hunden begegnen,
bei den verschiedenen Hunden immer andere Muster, doch wie verhalten sich diese Hunde im Freilauf, ohne ihre Hundeführer?

Den Hund, der auf Bewegung reagiert, kann ich ohne weitere Beschreibungen nicht beurteilen,
aber warum soll ein Hund nicht spielen, wenn er andere Hunde dazu findet?
Irgendwann wird er wohl dabei selber merken, wenn es genug ist und kein anderer Hund mitspielen mag.

Wenn ein Hund seinen Besitzer schützen will, wehre es vielleicht erst ein Mahl angebracht, den Besitzer zu entfernen
und zu sehen, wie dann der Hund auf andere Hunde im Freilauf reagiert.
Später, wenn dieses gut und harmonisch ist, kann der Besitzer langsam näher kommen.

Andersherum sollten alle Hunde lernen, auch bei Stress auf die Grundkommandos sicher zu reagieren,
dann können sie wohl auch immer kontrolliert werden.

Auch werden Hunde, die beim Freilauf lernen konnten, mit den anderen Hunden auszukommen,
und später an der Leine weniger Aufregung zeigen, wenn sie dann den anderen Hunden begegnen.

Aber ich würde gerne wissen, welches Konzept ihr beim Training in dieser Gruppe mit den leinen aggressiven Hunden verfolgt?
Wie sollen eure Hunde dort lernen, weniger aufgeregt an der Leine, anderen Hunden zu begegnen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Hunde, welche von Anfang an kennenlernen konnten, mit Hunden jeder anderen Rasse frei spielen zu können,
egal ob sich dabei nun Doggen, oder Chihuahua begegnen, dann keinerlei Probleme entwickeln. Wichtig ist dann nur, dass die Hunde dabei auch lernen können, gegenseitig aufeinander Rücksicht zu nehmen.👩‍❤️‍👨
Da muss ich widersprechen, mein Hund flitzte immer frei mit einer französischen Bulldogge…oder einem Retriever
….bis beide Rüden in die Geschlechtsreife kamen…mittlerweile Feinde mittleren Grades, hochgradig sogar mit dem Retriever, den wir damals öfters die Woche trafen …das ist mir einfach zu einfach gedacht 🤪
 
Im Stadtgebiet halte ich Leinenpflicht schon aus Gründen der Sicherheit und aus Rücksichtnahme für angebracht.

Straßenverkehr kann für Hunde tödlich enden und nicht jeder unserer Mitmenschen mag Hunde, schon garnicht frei laufend in direkter Nähe.

Und für die Sozialisierung eines Hundes, es gibt überall durchaus Flächen, wo Hunde frei laufen können. Wo man sich auch treffen kann, für gemeinsame Interaktionen der Hunde. Man muß das nur wollen, solche Flächen zu finden und aufzusuchen.
Wer das nicht macht und dann einen schlecht sozialisierten Hund hat - selber schuld.

Aber Freilauf, fast überall - nee, nicht wirklich.

Ich war und bin froh darüber, dass uns nicht überall frei laufende Hunde begegnen.

Alle meine Hunde hatten Hundekontakte, aber nicht zu jedem. Weils manchmal einfach nicht paßt.

Und wenn man 2-3 eigene Hunde hat, braucht man nicht unbedingt unterwegs einen spielwütigen oder auch streitlustigen Fremdhund, der mehr oder weniger unkontrolliert ins eigene Rudel reinrennt.
Nur weil der ja Sozialkontakt braucht.
 
doch wie verhalten sich diese Hunde im Freilauf, ohne ihre Hundeführer?
Es ist die Kerndefinition von Leinenaggression, dass das Problem an der Leine besteht.

aber warum soll ein Hund nicht spielen, wenn er andere Hunde dazu findet?
Irgendwann wird er wohl dabei selber merken, wenn es genug ist und kein anderer Hund mitspielen mag.
Wenn der Hund es von selbst merken würde, hätte der Besitzer kein Problem.

Wenn ein Hund seinen Besitzer schützen will, wehre es vielleicht erst ein Mahl angebracht, den Besitzer zu entfernen
und zu sehen, wie dann der Hund auf andere Hunde im Freilauf reagiert.
Später, wenn dieses gut und harmonisch ist, kann der Besitzer langsam näher kommen.
Wie stellst du dir das im Alltag vor?

Aber ich würde gerne wissen, welches Konzept ihr beim Training in dieser Gruppe mit den leinen aggressiven Hunden verfolgt?
Wie sollen eure Hunde dort lernen, weniger aufgeregt an der Leine, anderen Hunden zu begegnen?
Das ist so unterschiedlich, wie die Gründe für die Leinenagression.
Die Gruppe bietet eine Möglichkeit zum Austausch mit anderen Betroffenen. Man gibt sich Tips, macht sich Mut, freut sich gemeinsam über Erfolge, trainiert zusammen.
Außerdem trifft man auf gegenseitige Rücksichtnahme und Verständnis.
Ich habe oben ja schon mal von dem Hund, der gerne spielen will, geschrieben. Du kannst dir vielleicht vorstellen, dass keiner seinen Hund mit einem Hund spielen lassen möchte, der abgeht wie Donald Duck bei einem Wutanfall (und sich im übrigen auch so anhört...).
 
Glaub' mir, hätte ich einen kleinen Hund, würde ich diesem genauso viel Freilauf gönnen, denn dieses Bedürfnis wird jeder Hund, unabhängig von seiner Größe, verspüren. Ich würde dann halt bei z. B. einem Kontakt zu einem ungestümen Labrador-Junghund mehr aufpassen und näher dabei sein, als ich es jetzt sein muss.
 
Nun, meine derzeitige Mini Aussie Hündin 11 kg hat in ihrer Jugend gerne auch mit größeren Hunden gespielt, besonders wenn solche sich von ihr jagen ließen, war sie immer gerne dabei. Spielerische Zweikämpfe sind natürlich nur dann möglich, wenn der größere Hund eine gewisse Vorsicht walten lässt.
Kaputt spielen lässt sich auch mancher kleinere Hund nicht, es kommt auch auf die Rassen an, oder dieses hängt vom Training ab und der entsprechenden Kondition.

Jetzt mit 5 Jahren spielt meine Hündin nur noch manchmal mit ausgesuchten Partnern, dieses ist aber wohl mehr oder weniger bei den meisten anderen Hunden genau so.
Bei Spaziergängen ist das allgemeine Interesse an Hundekontakten bei ihr jetzt eher eingeschränkt und kommt häufig, auch bei bekannten Hunden über eine kurze Begrüßung nicht hinaus.
Größtenteils läuft sie an den meisten Hunden gleichgültig vorbei, ohne dass ich eine Regung an ihr beobachten kann, oder sie läuft mehr oder weniger große Bögen, wenn dieses ihr notwendig erscheint.
Auch kann ich beobachten, dass die allgemeine Kontaktfreudigkeit wohl auch stark von ihrem Hormonstatus beeinflusst wird
und besonders nach einer Läufigkeit am geringsten ist.

Selbstverständlich sollte man seinen Hund anleinen, wenn es zu gefährlich wird, egal ob durch den Straßenverkehr, oder durch andere Umstände,
doch hier kommt es auch auf das Vertrauen an, ob ein Hund mit der Situation selber zurechtkommen kann und wie gehorsam er ist.

Ich denke aber, ob andere Menschen sich von einem Hund bedroht oder belästigt fühlen, hängt auch von der Erscheinung des Hundes ab.
Während große Hunde auf viele Menschen bedrohlich erscheinen, provozieren kleine, niedliche Hunde die Menschen eher dazu, diese zu streicheln, was für diese Hunde auch noch eine zusätzliche Herausforderung sein kann.

Allerdings glaube ich, dass auch der Kontakt zu den fremden Menschen nur förderlich sein kann und diesen nicht ausweichen sollte.
1. damit die Hunde die Möglichkeit bekommen, die Nähe so unterschiedlicher Menschen ertragen, oder besser lieben zu lernen,
2. um auch die Allgemeinheit mit Hunden vertraut zu machen und damit Hunde in der Öffentlichkeit zu einer Selbstverständlichkeit werden können.

Auch meine Hündin hat einen starken Schutztrieb und versucht auch andere Hunde daran zu hindern in meine Nähe zu kommen,
oder stellt sich dazwischen, wenn ich andere Hunde streicheln will.
Ich denke der Schutz und Wachtrieb ist bei manchen Hunden angeboren und man sollte sich damit abfinden.
Allerdings kann ich meine Hündin auch so beeindrucken und mit Schärfe daran hindern, dieses Verhalten auszuleben,
die Hündin ist nicht unkontrollierbar, ich kann dieses Schutztriebverhalten jederzeit unterbrechen.
Allerdings, wenn ich fremde Hunde streicheln will und meine Hündin laut ansprechen muss, um ihr Verhalten zu unterbrechen,
wird dabei auch der fremde Hund eingeschüchtert.
 



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