Was sind Qualzuchten? Die Aufklärung eines Tierarztes

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Es ist mir unbegreiflich, den Chihuahua per se als Qualzucht zu titulieren. Mein Chi spielt auch mit größeren Hunden und passiert ist ihm dabei noch nix. Natürlich lasse ich ihn nciht gerade mit einem ungestümen Riesenhund spielen, ich wähle die Kontakte halt danach aus, wie grob der andere Hund spielt. Ich finde, beim Chi muss man differenzieren. Meiner ist mit seinen 3 Kilogramm ein robuster Bursche und genauso ein Hund wie jeder andere Hund auch. Schlimm ist die Züchtung immer leichterer und kleinerer Chis, z.B. den "Teacups". Ebenso schlecht ist es, wenn die Chis mit möglichst kurzen Schnauzen und großen Augen gezüchtet werden.

Rex ist weder ein Teacup-Chi, noch hat er Atemprobleme oder übergroße Augen. Er ist sehr lebhaft und aufgeweckt.
Und ja, seine Beine sind dünn, aber sicher keine Zahnstocherbeine.

Und jetzt sind wir genau bei einem Problem, weshalb es mit der Verhinderung/Verbesserung von Qualzuchten auch nicht so wirklich vorangeht.

Bezeichnet man nämlich - hier sogar zu Recht - eine bestimmte Rasse als Qualzucht, kommt garantiert jemand und legt dar, dass dies bei seinem Hund gaaaanz anders ist, weil

- mein Chi ist toll, spielt, hat nur ein bischen Glubschaugen etc.,

- mein Mops röchelt nicht, nur hier und da mal ein bischen und ist erst ab 21 Grad platt,

- mein Schöferhund watschelt eigentlich nicht, hat die Begleithundprüfung, ist daher Leistungshund und kann mit 7 Jahren noch halbwegs schmerzfrei laufen. Die chronische Entzündung der BSP haben wir im Griff,

- meine engl. Bulldoge hat zwar massenweise Falten im Gesicht, aber die entzünden sich nicht, gar kein Problem, ich muss die nur 3 x täglich mit Salbe einschmieren, dann.....,

- mein Bernhardiner, Bloodhound, Dogge hat keine herabhängenden Lider, das sieht nur so aus. Die Bindehäute sind ganz selten entzündet und ich hab mir auch keine Wohnung in der Nähe des TA genommen, damit ich Fahrtkosten spare. Gut, ein bischen Sand oder Staub ist da mal drin, aber mit etwas Salbe und regelmäßiger Pflege ist das kein Problem.....

Und so weiter.
Klar, es gibt Qualzuchten. Bei den Anderen.
 
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Und jetzt sind wir genau bei einem Problem, weshalb es mit der Verhinderung/Verbesserung von Qualzuchten auch nicht so wirklich vorangeht.

Bezeichnet man nämlich - hier sogar zu Recht - eine bestimmte Rasse als Qualzucht, kommt garantiert jemand und legt dar, dass dies bei seinem Hund gaaaanz anders ist, weil

- mein Chi ist toll, spielt, hat nur ein bischen Glubschaugen etc.,

- mein Mops röchelt nicht, nur hier und da mal ein bischen und ist erst ab 21 Grad platt,

- mein Schöferhund watschelt eigentlich nicht, hat die Begleithundprüfung, ist daher Leistungshund und kann mit 7 Jahren noch halbwegs schmerzfrei laufen. Die chronische Entzündung der BSP haben wir im Griff,

- meine engl. Bulldoge hat zwar massenweise Falten im Gesicht, aber die entzünden sich nicht, gar kein Problem, ich muss die nur 3 x täglich mit Salbe einschmieren, dann.....,

- mein Bernhardiner, Bloodhound, Dogge hat keine herabhängenden Lider, das sieht nur so aus. Die Bindehäute sind ganz selten entzündet und ich hab mir auch keine Wohnung in der Nähe des TA genommen, damit ich Fahrtkosten spare. Gut, ein bischen Sand oder Staub ist da mal drin, aber mit etwas Salbe und regelmäßiger Pflege ist das kein Problem.....

Und so weiter.
Klar, es gibt Qualzuchten. Bei den Anderen.

@ Bubuka,

nicht doch so Hart, für die einen ist es Qualzucht, für die andern ist es ein Modehund.

Vor 10 min kam eine Strammer Rüde zu uns ins Haus, der Bedient sich am Obst immer Selber, denn wenn wir ihn das gleiche, aus der Hand geben wollen, da nimmt er das nicht.

Und so macht eben meine Frau, immer zwei Schüsseln mit Obst, eine für uns, und eine für die Hunde, denn auch andere kommen immer mal in der Nach vorbei.
Und den Rüden wie Er so am Obst war, habe ich mir mal ohne Fell vorgestellt, da muss ich kein Züchter sein, um da eine Qualzucht zu Erkennen.

Denn wer solche Hunde Züchtet, hat sie für mich nicht mehr alle, und wer solche Hunde dann schön findet und Sie Kauft, der gehört nur in die Geschlossene Anstalt.
 
Es ist mir unbegreiflich, den Chihuahua per se als Qualzucht zu titulieren. .

da gebe ich dir recht,
auch das sind Hunde die durchaus mit großen Hunden spielen, ohne das sie zerbrechen.

es kommt mir auch sehr seltsam immer vor wenn man den Tierschutz immer wieder anführt und dann noch dann dahinter schreibt Basta.

wenn man schon Beispiele nennt wie die deutschen Schäferhund das der abfallend ist das er HD hat

schwere HD findet man Labrador auch immer mehr, und da wird dann nicht von Qualzucht gesprochen.
 
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da gebe ich dir recht,
auch das sind Hunde die durchaus mit großen Hunden spielen, ohne das sie zerbrechen.

.

Danke. Ich kenne Chis, die seit Jahren mit Retrievern oder Rottweiler zusammenleben. Auch meiner flitzt mit den Großen mit - natürlich habe ich ein Auge auf ihn, aber das sollte ja als Hundehalter eines Kleinhundes selbstversätndlich sein, ob das jetzt ein Chi ist oder nicht.

@Bubuka: In der Züchtung des Chis hat sich viel getan. Seriöse Züchter züchten die Hunde wie gesagt NICHT mit Glubschaugen. Mein Hund kommt zwar aus Tschechien und ich weiß nix drüber, wie er aufgewachsen ist, aber er hat eindeutig keine Glubschaugen. Nicht mal ein bisschen. Kannst du dir auch gerne in seinem Thread angucken, wenn du mir nicht glaubst ;) Hier in meiner Gegend gibt es sehr viele Chihuahuas und die wenigsten von ihnen haben irgendwas mit Qualzucht" zu tun. Nur zwei Teacup-Chis kenne ich, die tun mir auch leid und das finde ich nicht richtig. Aber der normale Chi ist meilenweit von Qulazucht entfernt.

Ein gesunder Chi ist irre ausdauernd, hält auch mehrstündige Wanderungen durch und kann flitzen wie ein Weltmeister. Ich sehe da keinerlei "Beeinträchtigung".

Ich streite nicht ab, dass es Qualzuchten gibt. Aber du nimmst hier z.B. den Deutschen Schäferhund. Muss ich also davon ausgehen, dass der für dich auch per se eine Qualzucht ist? Oder geht es dir nicht vielmehr um unseriöse Züchter bzw. Vermehrer, die eine Hunderasse dermaßen überzüchten, dass es zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen kommt?

Ist doch auch z.B. beim Mops genauso. Ich würde auch bei dem nicht so weit gehen, per se von Qualzucht zu sprechen. Da sind die Unterschiede, wie gezüchtet wird, einfach zu groß, um eine derartige Pauschalaussage machen zu können.
 
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Allein die Tatsache, dass Chihuahuas vom FCI aus Fontanellen haben dürfen ist ein Grund dass ich den Chihuahua als Qualzucht empfinde.
Die geringe Körpergröße ist aber dennoch auch ein Grund für mich.
Man muss nur mal in Foren sxhauen, wie oft kann man da lesen, dass die Kleinsthundehalter die Tiere nicht mit anderen zusammen lassen können, oder sie auf den Arm nehmen müssen, weil die sich schnell was brechen, oder Bandscheibenvorfälle bekommen.
Auch du hast es mal geschrieben, dass du deinen nicht so mit anderen spielen lässt,
 
Allein die Tatsache, dass Chihuahuas vom FCI aus Fontanellen haben dürfen ist ein Grund dass ich den Chihuahua als Qualzucht empfinde.
Die geringe Körpergröße ist aber dennoch auch ein Grund für mich.
Man muss nur mal in Foren sxhauen, wie oft kann man da lesen, dass die Kleinsthundehalter die Tiere nicht mit anderen zusammen lassen können, oder sie auf den Arm nehmen müssen, weil die sich schnell was brechen, oder Bandscheibenvorfälle bekommen.
Auch du hast es mal geschrieben, dass du deinen nicht so mit anderen spielen lässt,

Hier mal ein Zitat dazu: Offene Fontanelle beim Chihuahua
Der Chihuahua hat als einzige kleine Hunderasse ein ganz besonderes Merkmal: Eine
offene Fontanelle. Dabei wurde die offene Fontanelle nicht hinzugezüchtet, sondern
wurde auch bei wildlebenden Chihuahuas in Mexiko entdeckt. Archäologische Funde
belegen, dass diese Hunde seit jeher mit diesem „Merkmal“ ausgestattet waren
. In der
Vergangenheit wurde demzufolge beim Chihuahua die offene Fontanelle als ein typisches
Merkmal weltweit von allen Hundezuchtvereinen gefordert.
Auch Menschenbabies werden übrigens mit einer offenen Fontanelle geboren, die sich im
Laufe der Entwicklung schließt. Beim Chihuahua ist die Fontanelle unterschiedlich in
Form und Größe, man kann sie auf dem Oberkopf, da, wo die Stirnknochen zusammen
kommen, fühlen. Die Tatsache, dass die Chihuahuas einen gewölbten Kopf und
manchmal auch eine kleine, offene Fontanelle haben, hat übrigens keinerlei Bezug zu
einer möglichen Erkrankung an Wasserkopf (Hydrocephalus)!Festzuhalten ist, dass die meisten Welpen heute lediglich eine kleine offene Fontanelle
haben, durch die sie keinesfalls beeinträchtigt sind.
Oft hört man, sie seien wegen der
offenen Fontanelle extrem anfällig. Dies stimmt so nicht. Selbstverständlich sorgt man
dafür, dass der Chihuahua – wie auch jedes andere Lebewesen! - nicht auf den Kopf
geschlagen wird, unabhängig davon, ob die Fontanelle nun offen ist oder nicht.
Selbstverständlich gilt dies auch für den restlichen Hundekörper! Wäre dem nicht so, hätte
die Rasse Chihuahua aufgrund dieses Merkmals wohl nicht überlebt!

http://chihuahua-ruede-falco.jimdo.com/der-chihuahua/fontanelle/

Ja, ich lasse meinen Hund z.B. nicht mit dem grobmotorischen Rotti von nebenan spielen. Würde ich auch nicht machen, wenn Rex kein Chi, sondern ein anderer Kleinhund wäre. Er darf aber sehr wohl mit behutsameren großen Hunden spielen. Zu seinen besten Freunden zählt ein Rhodesian Ridgeback - Mix ;) Er spielt mit fast allen größeren Hunden, darunter Boxern, Retrievern und diversen Wald-und-Wiesen-Mischungen. Passiert ist ihm dabei noch nie was und ich persönlich bin der Meinung, dass viele Chi-Halter einfach übervorsichtig sind. Dass man aufpassen muss, ist ja klar, aber den Chi von allen anderen größeren Hunden fernzuhalten ist bei einem gesunden und nicht ängstlichen Exemplar unnötig.

Rex ist auch schon von größeren Hunden überrannt worden, zweimal oder so ist das halt einfach passiert. Ich achte seitdem beim Spiel schon noch verstärkt drauf, dass nix passiert, aber er hat sich einfach aufgerappelt und weitergespielt und getan hat er sich dabei nichts... ich glaube, manche Halter übertreiben es mit ihrem Chi einfach ein wenig und behandeln den gar nicht mehr wie einen Hund. Und dann glauben die Leute, dass er nicht normaler Hund sein kann, obwohl das Quatsch ist.

Natürlich kann er mit größeren Hunden nicht so körperbeton spielen wie z.B. mit seiner besten Freundin, der Havaneserhündin. Aber das stellt für ihn ja kein Problem dar. Ich finde es am schönsten, wenn er mit anderen Kleinhunden spielen kann, weil die Kräfteverteilung da gleich ist, aber ich kenne auch große Hunde, von denen ich weiß, dass ich ihn eben unbesorgt hinlassen kann.

Und wenn Chis so eine Qualzucht sein sollen, warum werden sie dann oft 15 Jahre und älter und bleiben oftmals bis ins hohe Alter aktiv und unternehmungslustig? :denken3:

Mein Chi und die meisten anderen, die ich kenne, sind durch nichts beeinträchtigt in ihrem täglichen Leben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dir ist schon klar das das ein Züchter zur Rechtfertigung geschrieben hat.
Wenn die Fontanelle sich nicht schließt ist das Gehirn ungeschützt
So ein anderer Züchter der ehrlicher ist.
http://www.chihuahuas-zwergenvilla.de/erbkrankheiten.htm
Offener Brief einer Tierärztin
Offener Brief einer Tierärztin an den VDH

Beitragvon timsha » 30. Juni 2013 18:11
Sehr geehrte Damen und Herren,

welch ein Hohn, wenn man die Bilder in der Reportage und auch auf jeder der von Ihnen veranstalteten Ausstellungen sieht.
Ich war mehrfach in Dortmund, was ich da gesehen habe, lässt mir als Tierärztin das Herz bluten!
Meine Konsequenz daraus ist, dass ich solche Veranstaltungen meide, in Büchern und Artikeln aufkläre, und mich leider sehr schwer tue, Ihren Verband als Verband für das deutsche Hundewesen zu sehen - wenn man sich die auf Ihren Veranstaltungen prämierten Hunde anschaut, muss man wohl leider eher vom Verband für das deutsche HundeUNwesen reden.
Denn wenn Sie sich wirklich um das Hundewesen in Deutschland kümmern würden, wäre es nicht möglich, dass auf derartigen Veranstaltungen diejenigen die dicksten Pokale im Arm haben, an deren Leinenende sich die schlimmsten Qualzuchten befinden.
Hunde denen die Möglichkeit zum Atmen genommen wurde; Hunde, die nicht mehr laufen können;
Hunde, die nicht mehr in der Lage sind, mit Artgenossen zu kommunizieren;
Hunde, deren Aufgabe ursprünglich die Jagd war, die aber aufgrund der langen Ohren die Nase nicht mehr auf den Boden bekommen, ohne über ihre Ohren zu stolpern;
Hunde bei denen es schwerfällt, das Gesicht zu erkennen, weil es unter Massen von Falten verschwinden;
Hunde, deren Augenlider auf der Höhe der Oberlippe sitzen, weil das Ektropium züchterisch gewollt ist;
Hunde, die mit einem Erwachsenengewicht von einem Kilogramm nicht mehr lebensfähig sind;
Hunde, die aufgrund eines völlig verquasten Schönheitsideals nicht mehr in der Lage sind, Nachwuchs auf natürlichem Wege zu gebären;
Hunde, bei denen der Hydrocephalus das Kindchenschema unterstreichen soll;
Hunde, die im Stehen mit dem Bauch den Boden berühren, weil Beine fast nicht mehr vorhanden sind;
Hunde, deren Rücken immer noch länger werden, so dass massive gesundheitliche Probleme vorprogrammiert sind;
Hunde, die nichts mehr mit dem Rassestandard von vor 50 Jahren gemein haben;
Hunde, deren Kleinhirn in der Schädelhöhle keinen Platz mehr findet;
Hunde, die oft nicht mehr in der Lage sind, die Aufgaben, für die sie ursprünglich gezüchtet wurden, zu erfüllen.

Die Liste liesse sich leider endlos weiterführen.

Warum wird von Seiten des VdH nicht eingegriffen, endlich ein klares Zeichen gesetzt?
Warum werden solche Hunde weiterhin prämiert?
Wie kann ein Verband wie der Ihre so etwas mit ruhigem Gewissen fördern?
Warum können Menschen Hunde bei VdH-Züchtern kaufen, denen kein normales Leben mehr möglich ist, und die ohne teure Operationen oft gar nicht lebensfähig sind?

Natürlich geht die Kritik nicht nur an den VdH (der aber als Verband in meinen Augen längst hätte handeln müssen), sondern auch an diejenigen, die solche Hunde produzieren und verkaufen und natürlich an die Käufer solcher Hunde, die das gute Geschäft mit dem Leid dadurch unterstützen.

Leider (ein Schelm, wer böses dabei denkt) kann man auf Ihrer Seite keine Kommentare posten, so dass mir nur der Weg über eine private Nachricht bleibt.
Stellen Sie doch bitte dieses Mail auf Ihre Seite zur Diskussion?! Ich werde es auf meiner Seite verbreiten....

Ich verbleibe in Erwartung Ihrer Stellungnahme mit freundlichen Grüßen,

Sophie Strodtbeck,
Tierärztin<<
 
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