Wie ungünstig ist die Leinenpflicht für Hund und Halter?

Wie gesagt, es gibt zweierlei Zwang. Ganz ohne "Zwang" geht es nicht in der Hundeerziehung.
Ich würde sagen, ohne Zwang geht es nicht in der Hundehaltung allgemein. Kann sich doch jeder mal überlegen, was der eigenen Hund sehr gerne anstellen würde, würde man ihn nicht davon abhalten (müssen) schon alleine weil man ihn an der Leine hat und auf Haus und Garten begrenzt und nicht ohne Aufsicht herum laufen lässt und schlussendlich auch durch die Erziehung.
 
Es ist doch aber so, dass wohl alle Hunde irgendwelche Grenzen haben, wo es dann eines gewissen Zwangs bedarf,
damit diese noch so funktionieren, wie es die Halter und Hundeführer für nötig erachten.

Hab ich irgendwo geschrieben, dass "nur Positiv" 100%ig funktioniert?
Die Möglichkeiten, einen Hund nur durch häufiges Training, Gewöhnung und positive Konditionierung so zu beeinflussen,
dass er auch seine durch Selektion und natürlichem Verhalten erworbenen Verhaltensmuster vergisst, haben wohl ihre Grenzen
und können manchmal nur durch negative Konditionierung und Zwang erreicht werden.

Du hast meinen Beitrag irgendwie wiedermal nicht verstanden. Vllt. drücke ich mich auch nicht deutlich genug aus.

Häufiges Training und soviel positive Konditionierung wie möglich, aber eben auch Einsatz von negativer Einwirkung, soviel wie nötig.

So funktioniert das.

Was mir bei Deinen Beiträgen auffällt, vllt. auch mißverständlich, du schreibst, du mußt strenger einwirken. Kann man mal machen. Bei Dir hört es sich aber so an, als würdest Du das immer wieder machen müssen. Jedesmal von neuem.

Bspw. das anfassen anderer Hunde, man sollte dann mal durch sein mit der Erziehung und der Hund begriffen haben, was erwünscht ist und was nicht.
So dass ich in Situation XY eben nicht mehr eingreifen und korrigieren muß.
 

"Wie ungünstig ist die Leinenpflicht für Hund und Halter?"​

Ich war gerade mit Filou für eine Woche im Urlaub im Allgäu.
Anders als zuhause war er dort zu 90% an der Leine. Ganz einfach deshalb, weil es außer uns eben noch jede Menge andere Wanderer, Hunde, Fahrradfahrer, etc. gab. Und ich nicht will, dass sich andere Menschen (und Hunde) von meinem Hund gestört oder belästigt fühlen.
Das war zwar keine Leinenpflicht, sondern auf freiwilliger Basis. Aber ungünstig war daran nichts.
Wir haben lange Wanderungen unternommen, waren rund um die Uhr zusammen. Und hatten täglich sehr schöne Begegnungen mit anderen Hunden. Nur zweimal war Vorsicht geboten und wir mussten Abstand halten. Ansonsten gab es unter den Hunden eine freundliche Begrüßung ein kurzes gegenseitiges Abschnüffeln und dann ging jeder zufrieden weiter.
Ich bin dafür den Hunden viel Freilauf zu ermöglichen und auch viele soziale Kontakte.
Aber nicht um jeden Preis. Es gibt einfach Menschen, die Hunde nicht mögen oder sogar Angst vor ihnen haben. Es gibt Hunde, die - oft aufgrund schlechter Erfahrungen - keinen Kontakt mit jedem Artgenossen wollen oder unverträglich sind.
Und deshalb ist gegenseitige Rücksichtnahme angesagt.
 
Im Urlaub müssen meine Hunde auch nur an der Leine laufen.
Schon zu ihrer Sicherheit.
Aber an der Leine können sie nicht rennen, mal so richtig durchstarten.
Alsö suche ich mir immer gleich am ersten Tag der Ankunft ein Gebiet aus, wo ich die zwei ohne Leine laufen lassen kann, mindestens für eine Stunde.
Hunde , die immer an der Leine laufen, wie rennen die mal , toben usw.?
 
Hier nicht, er wollte dann mich statt Chewie attackieren. Er versuchte auch sein eigenes Frauchen zu schnappen.
Das projizieren der Aggressionen auf den physisch eingreifenden Menschen (das kann auch nur eine einfache Berührung sein) ist grundsätzlich nicht ganz ungewöhnlich. Der Hund schien deiner Beschreibung nach extrem aufgeregt und aggressiv gewesen zu sein.
Da würde ich nicht dazwischen langen...

Das Ganze ging dann so aus, dass der Hund, am Halsband gepackt, hochgehoben wurde bis er nach Luft jappste und ich meinen Hund auf eigenem Territorium ins Haus schickte.
Ist das noch Zwang oder nicht schon eher Tierquälerei?

Vielleicht weil das Leben nicht immer positiv laufen kann.
Ja, dem ist wohl so.
Ich für mich persönlich habe festgestellt, dass ein gut platziertes "Nein" manchmal viel mehr bewirkt als ein "guck mal hier, Fiffi!"
 
So funktioniert das.

Was mir bei Deinen Beiträgen auffällt, vllt. auch mißverständlich, du schreibst, du mußt strenger einwirken. Kann man mal machen. Bei Dir hört es sich aber so an, als würdest Du das immer wieder machen müssen. Jedesmal von neuem.

Bspw. das anfassen anderer Hunde, man sollte dann mal durch sein mit der Erziehung und der Hund begriffen haben, was erwünscht ist und was nicht.
So dass ich in Situation XY eben nicht mehr eingreifen und korrigieren muß.

Leider gibt es immer wieder Situationen, bei denen ein Hund durch Ablenkung, oder eigene Triebe ausscheren möchte und dann nur unter entsprechend starken Druck die erwünschte Richtung beibehalten wird.

Auch bei dem intensivsten Training wird es nicht gelingen, einen Hund so weit zu bringen, dass er ohne Emotionen, oder eigene Triebe ist.

Z.B. wenn ein Hund einen starken Jagdtrieb hat und es gibt die Gelegenheit zur Jagd, kann er nur unter Zwang davon abgehalten werden, auf die Jagd zu gehen, egal wie oft dem Hund schon vorher das Jagen verboten worden ist.

Immer wieder muss die Stärke des Zwangs so bemessen sein, dass der Hund nicht doch ausbricht, um zur Jagd zu gehen, sonst wehre er nicht mehr zuhalten.

So ähnlich verhält es sich bei meinem Hund, wenn ich andere Hunde streicheln möchte und mein Hund versuch dieses zu verhindern,
aber ich will ihm dieses verbieten.

Ich glaube nicht, dass mein Hund jemals begreifen will, oder es gut finden kann, dass die anderen Hunde nicht auch das Recht haben,
von mir gestreichelt zu werden.
 
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